Am Donnerstag war das Forum St. Peter Montabaur im wahren Sinn des Wortes von fröhlichem Kindergesang von insgesamt 520 Grundschülern erfüllt. Die „Singpause“ machte am Vormittag in Montabaur Station. Was verbirgt sich eigentlich hinter dieser „klingenden Auszeit“ vom Schulalltag? Die Aktion, die ihren Ursprung an Düsseldorfer Grundschulen hat – dort sind an 70 Schulen 17.000 Schüler in das Projekt eingebunden –, bietet musikalische „Alphabetisierung“ für Kinder. Angeleitet werden sie von ausgebildeten Sängerinnen und Sängern und Musikpädagoginnen und Musikpädagogen, die vormittags zweimal wöchentlich für jeweils 20 Minuten in die Grundschulklassen kommen.
Singend erarbeiten Experten und Kinder musikalische Grundkenntnisse sowie ein breites, internationales Liederrepertoire. Während der Singpause bleiben die Grundschulpädagogen im Klassenraum; gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern lernen sie neben rhythmischer Schulung und Stimm- und Gehörbildung zahlreiche Lieder kennen. Die erlernten Lieder werden in jährlich stattfindenden Konzerten von allen Kindern der geförderten Schulen gemeinsam aufgeführt.

Hinter der Singpause steckt die Intention, dass Kinder nicht nur etwas über Musik erfahren, sondern erleben, dass bei ihnen das Interesse an Musik geweckt und durch persönliche Bindung zu Vereinen und Verbänden ermöglicht wird. Das Landesmusikgymnasium Montabaur richtete das Abschlusskonzert in Montabaur, an dem insgesamt vier Schulen teilnahmen, zum zweiten Mal aus. Schulleiter Udo Rademacher nannte dieses Projekt, bei dem der Schulunterricht für den Gesang mal Pause macht, eine sehr gute Sache, der man sich in Montabaur gerne anschließe.
„Was die in Düsseldorf können, das können wir auch“, sagte Rademacher, der den engagierten und hoch motivierten Pädagogen, die die Singpause realisieren, seinen Dank aussprach. Ein besonderes Dankeschön von Rademacher ging an die Else-Schütz-Stiftung in Person von Cordula Simmons und Johann Christian Meier, die das Vorhaben finanziell großzügig unterstützt hat. Nicht zu vergessen Kantor Andreas Loheide, der das Forum St. Peter für die Singpause hergerichtet hat. Übrigens: Die Stadtspitze der Stadt- und Verbandsgemeinde Montabaur und Vertreter des Kreises bekundeten durch ihre Anwesenheit bei den Konzerten, dass sie dem Projekt in der Region einen wichtigen Stellenwert einräumen.

In Montabaur waren Grundschüler aus der Astrid-Lindgren-Schule Rengsdorf und der Waldschule Montabaur/Horressen beim ersten Konzert im Forum, Kinder einer Grundschule aus Speyer sowie der Josef-Kehrein-Grundschule aus Montabaur bei der zweiten Konzertsequenz – sozusagen singende Botschafter eines Projektes. Ein Projekt, das besonders in dem Jahr, in dem die Stimme als Instrument des Jahres 2025 ausgewiesen ist, noch einen hervorgehobenen Stellenwert genießt. Das Bemerkenswerte daran: Alle Kinder waren bestens vorbereitet, und das, was sie gemeinsam mit den Pädagogen vorbereitet hatten, war „richtig gut“, wie eine Zuhörerin anerkennend feststellte.
Die Kinder waren mit Eifer bei der Sache, und sangen alle Lieder, die den ganzen Globus umspannten und quasi die Menschen dieser Erde im Gesang vereinten, in den Sprachen der Länder USA, Neuseeland, Japan, Australien, Frankreich, Schweden, Israel, Ungarn, Italien und Ghana ohne Noten- oder Textvorlage mit. Die Begeisterung ließ unschwer erkennen, die Pädagogen haben ganze Arbeit geleistet und das Projekt ist auf fruchtbaren Boden gefallen.

Als instrumentale Begleiter agierte an dem Morgen im Forum St. Peter eine Combo des Landesmusikgymnasiums mit Christian Weller (Klavier), Fabian Keßler (Schlagzeug) und Simon Lauschke (E-Bass). Am Ende stellte Udo Rademacher anerkennend fest: „Das war eine wunderschöne klingende Reise rund um den Globus. Wir alle konnten feststellen, der Erfolg dieses Riesenprojektes ist auf fruchtbaren Boden gefallen und hat es verdient, dass es damit weitergeht.“ Und es wird weitergehen.