Bad Marienberg
Bebauungsplan für Bad Marienberger Wildpark ist auf dem Weg

Bad Marienberg. Die Betreiber des Bad Marienberger Kletterwalds sind ihrem Vorhaben, eine Schutzhütte am Gelände zu bauen (die WZ berichtete), einen Schritt nähergekommen.

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Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend einem ersten Entwurf zur Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gesamtareal rund um den Wildpark einmütig zugestimmt. Der Entwurf geht jetzt in die frühzeitige Bürgerbeteiligung.

Der Bebauungsplan weist nach jetzigem Stand sechs verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten aus. Neben dem eigentlichen Wildpark mit den Tiergehegen und Stallungen umfasst er die Bereiche Wildpark-Hotel, Steigalm, Funktionsgebäude/Kletterwald, Kiosk/Spielplatz/Autoscooter sowie die Wiese unterhalb der Steigalm, auf der sich noch eine Lagerhalle für den Wildpark befindet. Bislang, so erklärte Planerin Kerstin Eiteneuer vom Büro Planeo (Hachenburg), wurden sämtliche Flächen als Sondergebiete behandelt. Einen gültigen Bebauungsplan gibt es noch nicht.

Hingegen hat der Rat die 5. Änderung des Bebauungsplanes „Jahnstraße“ nach einem jahrelangen, teils kontrovers diskutierten Entwicklungsprozess jetzt einstimmig als Satzung beschlossen, nachdem die förmliche Offenlage des Plans nur noch kleine textliche Änderungen erbracht hatte. Somit ist der bauplanerische Weg, unter anderem zur Erweiterung des Netto-Marktes, frei.

In einem deutlich früheren Stadium befindet sich die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Innenstadt. Mehrere bestehende Pläne sollen in einem einzigen zusammengeführt werden, um dadurch mehr Ordnung zu erreichen. Doch dagegen gibt es Widerstand, beispielsweise von der Werbegemeinschaft, wie sich in der frühzeitigen Bürgerbeteiligung gezeigt hat. Nach Meinung der Gewerbetreibenden fehlt für die „gute Stube“ der Kneippstadt eine umfassende Zukunftsvision. Zwar seien hier in den vergangenen Jahren verschiedene „wohlklingende Formulierungen“ getätigt worden, dennoch können sich die Einzelhändler des Eindrucks nicht erwehren, „dass wir alle zusammen mehr verwalten als gestalten“. Aus diesem Grund plädiert die Werbegemeinschaft für eine Workshop-Reihe mit allen regionalen Akteuren. „Dieser organisierte und moderierte Entwicklungsprozess mündet dann in einen neuen Bebauungsplan. Und nicht umgekehrt“, heißt es in der Stellungnahme des Vereins.

Laut Planer Friedrich Hachenberg (Büro Stadt-Land-plus, Boppard) ist diese Initiative zwar grundsätzlich begrüßenswert und sollte auch aufgenommen werden. Dennoch sollte das Bebauungsplanverfahren, auch aus zeitlichen Gründen, weiter betrieben werden, da die formale Festsetzung der Innenstadt als Sanierungsgebiet im Kontext des Förderprogramms Isek auf zwölf Jahre festgelegt ist.

Kritik an dem Bebauungsplanentwurf für die Innenstadt kommt aber auch von Richarda und Rainer Krüger, die in diesem Bereich einige Grundstücke besitzen und durch die vorgesehenen Anpassungen ihre Entwicklungschancen eingeschränkt sehen – etwa bei der Festsetzung der maximalen Gebäudehöhe. Sie befürchten eine erhebliche Wertminderung für ihre Flächen. Diese, so Planer Hachenberg, sei keineswegs zu erwarten. In einigen Punkten sei der neu vorgelegte Plan sogar großzügiger als die alten. Der Rat stimmte seinen Abwägungen ohne Einwände zu.

Um den Wildwuchs an Werbetafeln und sonstigen Werbeanlagen im gesamten Stadtgebiet einzudämmen, hat der Stadtrat bei zwei Enthaltungen beschlossen, ein Konzept für eine Gestaltungssatzung in Auftrag zu geben. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 15 000 Euro. Eventuell ist eine Förderung im Zusammenhang mit der Stadtsanierung möglich. nh

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