Rund 700 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe haben am letzten Mittwoch vor den Osterferien an der Berufsinformationsmesse „ AB In die Zukunft – Duales Studium und mehr“ an der Berufsbildenden Schule (BBS) Westerburg teilgenommen. Die Messe wird jährlich von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Westerwaldkreises organisiert. Es war die achte Veranstaltung. Die Messe wird seit 2014 veranstaltet.
Zu den Ausstellern gehörten unter anderem die Bundespolizei, die Bundeswehr, die Uni Koblenz, die beiden Sparkassen und die Westerwald Bank, aber auch die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Koblenz, die Technische Hochschule Mittelhessen sowie die Uni Siegen. Den jungen Besucherinnen und Besuchern bot sich zudem ein breites Spektrum der heimischen Wirtschaft, von Mode über Elektronik, Hausbau, Metallverarbeitung und Wasseraufbereitung bis zur Verpackungsindustrie sowie Maschinenbau waren die unterschiedlichsten Branchen auf der Messe vertreten.

„Viele Schülerinnen und Schüler kennen nicht alle Unternehmen unserer Region. Diese Messe ermöglicht es den Unternehmen, sich sichtbar zu machen“, betonte Katharina Schlag, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Westerwaldkreises. Ihr sei klar, dass das Messeformat schwierig sei und den interessierten Jugendlichen nicht den Einblick in das Unternehmen oder den Betrieb bietet, um sich einen wirklich guten Eindruck zu machen. „Eine Messe ist mit einem Live-Erlebnis vor Ort im Unternehmen nicht zu vergleichen“, so Schlag. Auf der anderen Seite bietet die Messe den jungen Menschen die Möglichkeit, die unterschiedlichen Branchen an einem Ort kennenzulernen.
Zusammen mit Harald Ulrich, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Westerburg, und Westerburgs Stadtbürgermeister Janick Pape machte Katharina Schlag einen Rundgang durch die Messe. Im Gespräch mit den Betrieben, Unternehmen und Bildungsstätten informierten sich die drei über die Produkte und Dienstleistungen der Aussteller sowie über ihre Bemühungen, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Einige Unternehmen sind bereits seit Jahren eine feste Größe auf der Berufsinformationsmesse, andere nahmen zum ersten Mal teil. Zu ihnen gehörte die Stephan Schmidt Group. Ihre Motivation sei die Gewinnung von Fachkräften und neuen Talenten. Neben der regulären Ausbildung können junge Menschen auch ein Duales Studium beim Unternehmen absolvieren.

Bereits zum dritten Mal dabei ist die Firma Munsch Chemie-Pumpen. Jörn Kubiak beklagte, dass die meisten jungen Menschen Handwerksberufe meiden und lieber studieren wollen. Und Uta Puschmann ergänzte, dass die Firma auf Social Media präsent sei und so fünf neue Azubis gewonnen hätte. Katharina Schlag bestätigte, dass sich Betriebe und Unternehmen einiges einfallen lassen müssen, um neue Fachkräfte zu gewinnen.
An einigen Stationen und auf der Aktionsfläche konnten sich die Jugendlichen ausprobieren, zum Beispiel wie man ein Vogelhäuschen baut oder ein Flugzeug belädt und sich sogar an einem Lackiersimulator ausprobieren. Die Aussteller hatten sich viel Mühe gegeben, sich gut zu präsentieren und so die jungen Menschen auf sich aufmerksam zu machen. So hatten sie nicht nur Werbegeschenke dabei, sondern lockten auch mit Popcorn und Süßigkeiten oder einem Tischkicker. Während einige Aussteller eher zurückhaltend waren und darauf warteten, dass die Schülerinnen und Schüler auf sie zukommen, sprachen andere die jungen Menschen direkt an und leiteten sie zu ihrem Stand. Mancher Schüler fragte gezielt bei den Ausstellern nach Praktika, sammelte Infomaterial und unterhielt sich angeregt mit den Vertreterinnen und Vertretern der Betriebe und Unternehmen. Andere schlenderten nur durch die Flure, sahen sich etwas um, zeigten aber weniger Interesse.
