Dernbach
Baustelle macht Weg zur Dernbacher Klinik schwieriger

Wegen Bauarbeiten ist der Dernbacher Südring im unteren Teilbereich in Richtung Elgendorfer Straße für den Verkehr und für Fußgänger komplett gesperrt. Krankenhausbesucher sollten deshalb über die Rheinstraße (K 149), die derzeit einzige offizielle Zufahrt, zum Krankenhaus fahren. Foto: Kühr

Kühr

Dernbach. Aufgrund der Straßen- und Brückenbauarbeiten im Dernbacher Südring gibt es bis Januar kommenden Jahres nur eine einzige Zufahrt zum Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach. Davon betroffen sind nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger. Denn die Gemeindestraße "Südring" ist im Zuge der Bauarbeiten ab der Einfahrt zur Schulstraße für mindestens sechs Monate voll gesperrt.

Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr

Mitarbeiter, Besucher und Patienten erreichen die Klinik damit nicht mehr von der Elgendorfer Straße aus. Wer zum Krankenhaus möchte, der muss die Einfahrt über die Rheinstraße, die K 149 zwischen Dernbach und Ransbach-Baumbach, nehmen.

Unterdessen hat die Sperrung der Zufahrt aus Richtung Elgendorfer Straße für Verwirrung bei Krankenhausbesuchern und zu einer unnötigen Gefährdung von Fußgängern geführt. Denn während die Straßensperrung sowie die Umleitungsstrecke für Pkw-Fahrer ausreichend beschildert sind, ist es für Fußgänger nicht ersichtlich, dass das Krankenhaus von hier aus nicht per pedes zu erreichen ist. Die Folge: Viele Besucher nehmen den gefährlichen Weg über die Bahngleise, um zur Klinik zu kommen.

Die WZ hat die Probe aufs Exempel gemacht: Wer sich mit seinem Pkw dem Krankenhaus aus Richtung Elgendorfer Straße nähert, wird kurz vor der Straßensperrung über ein blaues Parkplatzschild nach rechts in die Schulstraße geleitet und kann auf dem gemeindeeigenen Schotterplatz parken. Das Gelände dient zu Stoßzeiten als Ausweichparkplatz, wenn die Klinikparkplätze belegt sind. Wer hier seinen Wagen abstellt, findet jedoch keinen Fußweg zum Krankenhaus, obschon er die Klinik in Sichtweite hat. Wer also den langen Weg durchs Dorf über die Haupt- und Rheinstraße scheut, der gelangt nach einer kleinen Odyssee durch Seitenstraßen an die Bahntrasse. Ein Spaziergänger schildert gegenüber der WZ, dass viele umherirrende Besucher von auswärts notgedrungen über die Bahngleise gehen, um zum Krankenhaus zu gelangen. Auf der anderen Seite der Trasse ist auf diese Weise ein Trampelpfad zum Klinikgebäude entstanden.

Das Herz-Jesu-Krankenhaus sieht sich für diese Situation nicht zuständig, da es sich um eine kommunale Baumaßnahme handelt. Der geschilderten Problematik sei man sich bislang nicht bewusst gewesen, sagt Sprecherin Dagmar Koppers auf Anfrage. An Besucher appelliert Koppers, künftig die sicheren Wege zur Klinik zu nehmen. Dernbachs Ortsbürgermeister Andreas Quirmbach räumt im WZ-Gespräch ein, die Beschilderung sei für Fußgänger „leider unzureichend“.

Die Verkehrssituation im Bereich des Krankenhauses wird indes bis Januar 2016 andauern. So lange werden die Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke dauern, informiert Ortschef Quirmbach. Die Gemeinde investiert als Bauherr rund 600 000 Euro in die Maßnahme, in deren Zuge die aus den 1960er-Jahren stammende, marode Eisenbahnbrücke Ende Juli komplett abgerissen worden ist. Binnen sechs Monaten baut die beauftragte Firma aus Treis-Karden nun eine neue Brücke. Das Land Rheinland-Pfalz trägt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.

„Die Arbeiten sollen laut Bauleitplan Ende Januar 2016 abgeschlossen sein. Aber wir wissen nicht, ob die Witterung mitspielt“, sagt Quirmbach. Damit könnte das Krankenhaus deutlich länger nur über eine Zufahrt zu erreichen sein. Da die Rheinstraße durch den Umleitungsverkehr derzeit ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen verkraften muss, hat die Gemeinde für die Dauer der Bauarbeiten ein generelles Parkverbot entlang dieser Klinikzufahrt bei den zuständigen Behörden durchsetzen können. „Wir sind froh, dass uns das gelungen ist“, betont Quirmbach. Denn die am Krankenhaus entlang der Rheinstraße parkenden Autos führen zu Wartezeiten und zäh fließendem Durchgangsverkehr.

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