Westerburg. Für Bauwillige ist es momentan mehr als schwierig, in Westerburg einen Bauplatz zu finden. Ein mögliches Neubaugebiet ist seit Jahrzehnten immer wieder in der Diskussion – und wurde nun erneut auf Eis gelegt. Die Rede ist von dem Areal Rempertshahn.
„Da gab es schon einen gültigen Bebauungsplan, der aber wieder verworfen wurde“, sagt Stadtbürgermeister Janick Pape. Die Problematik liege in der starken Hanglage, die in diesem Areal die Entwässerung schwierig mache. Aber die Stadt habe die technische Machbarkeit prüfen lassen.

Das Gebiet umfasst circa 2,7 Hektar und etwa 30 Bauplätze in schwierigen topografischen Verhältnissen. Der vorhandene Bebauungsplan wurde 2007 vom Oberverwaltungsgericht für unwirksam erklärt. Nun hatten Stadt und Verbandsgemeinde erneut eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Ergebnis war, dass allein für die Ableitungstrasse und das Regenrückhaltebecken Kosten von circa 770.000 Euro anfallen würden. Wenn diese Kosten über den Bauplatzverkauf abgedeckt werden sollten, müsste von einem Quadratmeterpreis von 270 bis 300 Euro ausgegangen werden. Üblich ist in der Stadt ein Bodenrichtwert von 80 bis 120 Euro. Da die Wirtschaftlichkeit damit infrage gestellt sei, so Pape weiter, wurde das Projekt auf Eis gelegt. Denn ein Neubaugebiet im Rempertshahn zu verwirklichen, das wäre mit einem erheblichen Mehraufwand im Vergleich zu normalen Baugebieten verbunden.
Das ist umso bedauerlicher, als es in der Stadt zwar Bauwillige gibt, aber die Flächen fehlen, wo die Häuslebauer in spé loslegen könnten. Auch aus diesem Grund, und nicht nur um Einnahmen zu generieren, kam bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates der Vorschlag auf, die Einführung der Grundsteuer C zu prüfen. Damit können Städte und Gemeinden unbebaute baureife Grundstücke durch einen von ihnen festgelegten Hebesatz höher belasten – und so vielleicht auch Grundstückseigentümer dazu bringen, ihr bebaubares Areal nicht weiter aufzuheben, sondern tatsächlich als Bauland nutzbar zu machen.