Es gab und gibt aber immer noch Vorbehalte, oder wie es Verbandsgemeindebürgermeister Klaus Lütkefedder anführte, Risiken, die zum Beispiel mit der Geräuschkulisse rund die Seniorenwohnanlage zu tun haben. Daher war auch das Abstimmungsergebnis am Ende der Verhandlung über diesen Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in der Sport- und Kulturhalle nicht einstimmig. Die Vertreter der SPD, der FWG, der Grünen, wie auch der FDP stimmten für die Vertragsunterzeichnung. Die Vertreter der CDU mit Verbandsbürgermeister Klaus Lütkefedder enthielten sich der Stimme.
Zuvor gab es Erläuterungen zu dem Vertrag und den nach Meinung von Verbandsgemeindebürgermeister Klaus Lütkefedder bestehenden Risiken. „Wir haben genügend Beispiele, wo Lärm an vielen Standorten zu Ärger geführt hat. Darunter Hahn am See, Wölferlingen und auch in Nentershausen“, so Lütkefedder.
Die Eckdaten im Vertrag waren eindeutig. Darunter die komplette Kostenübernahme durch den Investor, die Eintragung einer Immissionsduldungsdienstbarkeit im Grundbuch für alle drei Grundstücke mit den öffentlichen Einrichtungen, Kostenübernahme bei eventuell anfallenden späteren Lärmschutzmaßnahmen, Erschließung der Güntherstraße bis zum Ende des B-Planes gemäß Ausbauanforderungen für eine Gemeindestraße, Übernahme aller Erschließungskosten in voller Höhe, Finanzierungsbestätigung für die Gesamtmaßnahme, gesamtschuldnerische Haftung, Erfordernis einer Zustimmung durch die Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde bei Veräußerung, Kaufoption für die Ortsgemeinde, Festlegung einer Umsetzungsfrist und Vertragsbeginn ab Unterzeichnung.
Ziel der Verbandsgemeinde ist es, eine uneingeschränkte Nutzung der Verbandsgemeindeeinrichtungen mit Freibad, Feuerwehr, Schule und Schulsporthalle sicherzustellen. In den Vertrag wurde dann zusätzlich auch der Schützenverein mit aufgenommen. Auch wurde erwähnt, dass vonseiten der Gremien der Verbandsgemeinde die Entwicklung einer Seniorenwohnanlage begrüßt wird.
Probleme und Risiken sieht man vonseiten der Verbandsgemeinde in einem Teil des Vertrages, in dem es um die Zahl der Veranstaltungstage in der Ollmerschhalle und der Nutzung der Parkplätze geht. Hierbei sollen sich, nach Auszug aus dem Vertrag, die Verbandsgemeinde Wallmerod wie auch die Ortsgemeinde Hundsangen verpflichten, pro Kalenderjahr nicht mehr als 14 Veranstaltungstage, die länger als 22 Uhr andauern auf dem Parkplatz selbst oder in der Ollmerschhalle, bei denen der Parkplatz für die Besucher der Veranstaltungen in der Ollmerschhalle genutzt wird, durchzuführen.
Zu diesen Veranstaltungen würden laut Verbandsgemeindebürgermeister Klaus Lütkefedder auch Vereinsaktivitäten und private Feiern in der Lohbachstube und im Foyer zählen. Ab dem 15. Termin müssten gemäß dieser Regelung die Besucher/Teilnehmer spätestens ab 22 Uhr den Parkplatz verlassen haben. Dies sah Frank Göbel, als Vertreter der Freien Wählergemeinschaft wie auch als Erster Beigeordneter des Ortsgemeinderates Hundsangen, anders.
Seiner Meinung nach würde die Zahl von 14 Großveranstaltungen nach einer Berechnung aus der Vergangenheit vollkommen ausreichen. Das Gutachten über die Nutzung des Parkplatzes gehe nach Immissionsschutzrichtlinien davon aus, dass die für den Parkplatz zugelassenen 69 Parker auf einmal den Parkplatz verlassen. „Dies ist selbst bei Großveranstaltungen nicht der Fall“, so Frank Göbel. Weitere Wortmeldungen gab es zu diesem Thema nicht.
Ebenfalls „mehrheitlich“ und nicht „einstimmig“ wurde dann zum gleichen Thema in der Verbandsgemeinderatssitzung die Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes abgewickelt. Auch hier enthielten sich Verbandsgemeindebürgermeister Klaus Lütkefedder wie auch weitere Vertreter der CDU der Abstimmung „weil das Risiko einfach zu hoch ist“. Dieses Verhalten versteht Frank Göbel nicht, da es sich beim Inhalt des Vertrages seiner Meinung nach um eine eindeutige Rechtslage handeln würde.