Richtfest in Hachenburg
Bau einer inklusiven Wohnanlage liegt im Zeitplan
Gemeinsam feierten Vertreter der Gemeinnützigen Gesellschaft für Behindertenarbeit (GfB), des Trägervereins für Behindertenarbeit, der Else-Schütz-Stiftung, der Stadt Hachenburg und der beteiligten Baufirmen sowie einige der künftigen Bewohner Richtfest an der inklusiven Wohnanlage in der Straße Auf dem Gleichen.
Röder-Moldenhauer

Hachenburg ist als Wohnort beliebt, doch durch die Nachfrage sind die Mieten so hoch, dass sich Menschen mit niedrigem Einkommen – mit oder ohne Beeinträchtigung – kaum noch ein Zuhause hier leisten können. Doch jetzt entsteht ein neues Angebot. 

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Genau fünf Monate nach dem Spatenstich für die neue, inklusive Wohnanlage, die die Gemeinnützige Gesellschaft für Behindertenarbeit (GfB) zusammen mit der Else-Schütz-Stiftung in Hachenburg realisiert, konnte jetzt Richtfest gefeiert werden. Die Verantwortlichen halten an ihrem ambitionierten Plan für eine einjährige Bauzeit fest, wie GfB-Geschäftsführer Mario Habrecht mitteilte. Der Neubau dockt an ein bestehendes Gebäude an.

Dass der Bedarf an barrierefreiem Service-Wohnen zum kleinen Preis groß sei, habe sich nach der Berichterstattung unserer Zeitung über den Spatenstich gezeigt: Im Anschluss hätten sich zahlreiche Interessenten für die zunächst neun geplanten Appartements gemeldet. Ziel des Projektes sei es, Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen lange ein selbstständiges Wohnen zu ermöglichen. Dazu können in der Anlage bestimmte Dienstleistungen von den Mietern dazugebucht werden.

Die inklusive Wohnanlage, die für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen und mit geringem Einkommen ein neues Zuhause werden soll, entsteht in Holzbauweise.
Röder-Moldenhauer

Ein Paradebeispiel für einen künftigen Bewohner sei ein Mitarbeiter des nahe gelegenen Inklusionsbetriebs, der Wäscherei Delfin, der aufgrund einer Erkrankung kein Auto fahren darf und daher morgens zwei Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit nach Hachenburg kommt und abends wieder zwei Stunden nach Hause fährt. „Dieser Mensch gewinnt durch die Wohnanlage täglich vier Stunden Lebensqualität hinzu“, erläuterte Habrecht. Da geplant ist, dass die GfB-Geschäftsstelle, die sich direkt neben der Anlage befindet, 2026 umzieht, könnten hier perspektivisch zwei weitere Appartements entstehen.

Wie andere Bauvorhaben bleibe auch dieses Projekt nicht von Preissteigerungen verschont (ursprünglich waren 2,1 Millionen Euro angesetzt): Mit zehn Prozent hielten sich diese aber noch in Grenzen, informierte Habrecht. Er dankte der Else-Schütz-Stiftung, die rund zwei Drittel der Kosten trägt und ohne die dieser Bau nicht möglich sei.

Die Protagonisten des Richtfests an der inklusiven Wohnanlage: (von rechts) Zimmermann Volker Höhn, Projektleiter Jurek Weber und GfB-Geschäftsführer Mario Habrecht.
Röder-Moldenhauer

Projektleiter Jurek Weber stellte anschließend den aktuellen Sachstand vor: Wände und Decken in Holzständerbauweise stehen bereits, bald kämen Fenster und Türen hinzu, und dann könne mit dem Innenausbau begonnen werden. Weber dankte den beteiligten Firmen für die bisherige Arbeit.

Wichtiger Partner ist, wie schon beim Bau einer Wohnstätte für Menschen mit Beeinträchtigung vor wenigen Jahren durch den Verein für Behindertenarbeit, das Unternehmen Holzbau Höhn aus Kölbingen. Geschäftsführer Volker Höhn fiel denn auch die Aufgabe zu, den Richtspruch, verbunden mit den besten Wünschen für das Gebäude und seine künftigen Bewohner, auszuführen. In Richtung seiner Auftraggeber sagte Höhn, hier würden mutige und verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen, um Menschen – mit und ohne Beeinträchtigung und mit geringem Einkommen – ein neues Zuhause zu bieten. Er wünsche sich, dass die Anlage ein Ort des Zusammenlebens, der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung werde.

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