Ein Mammutprojekt im Herzen der Stadt – es ist nicht verwunderlich, dass die Pläne, das 80er-Jahre-Rathaus zu einer großen Jugendherberge umzubauen, in Montabaur und darüber hinaus auch Bedenken und Kritik auslösen. Denn egal, ob die Fassadengestaltung noch angepasst wird: Die Herberge würde abseits des Schlossbergs das größte Gebäude der Innenstadt. Und sie würde bis zu 200 Menschen pro Tag mitten in die Stadt bringen. Darin liegen die größten Chancen des Vorhabens – Kritiker sehen darin auch Risiken.
Mehrere Stadtratsmitglieder haben argumentiert, dass sie als gewählte Vertreter der Bürgerschaft bei ihrer Entscheidung das Wohl der Stadt und ihrer Einwohner im Sinn haben. Bei einem so prägenden Projekt für das Erscheinungsbild, den Tourismus und die Wirtschaft Montabaurs ist die Forderung nach einer Informationsveranstaltung, in deren Rahmen die Einwohner der Stadt und – angesichts der weit über die Ortsgrenzen hinausreichenden Auswirkungen – der Verbandsgemeinde ihre Fragen und Bedenken öffentlich ansprechen können, allerdings nachvollziehbar. Ohne die Entscheidungsbefugnisse der Stadt- und VG-Gremien im Geringsten schmälern oder ihre guten Absichten anzweifeln zu wollen, könnte ein solcher Austausch der Planung nur guttun.