Vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig und Mühlhäuser Stadtorganisten in Marienstatt
Ausnahmemusiker verzauberten: Einzigartige Komposition in Marienstatt interpretiert
In der voll besetzten Abteikirche gaben vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, dem Posaunenquartett OPUS 4, gemeinsam mit dem Mühlhäuser Stadtorganisten Denny Wilke am Pfingstmontag ein viel beachtetes Konzert.
Gaby Wertebach

Der künstlerische Leiter der Abteikonzerte Marienstatt, Frater Gregor Brandt begrüßte am Pfingstmontag die Zuhörer in der voll besetzten Abteikirche zu einem Konzert mit vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, dem Posaunenquartett OPUS 4, gemeinsam mit dem Mühlhäuser Stadtorganisten Denny Wilke. Wieso dieser Nachmittag für die Besucher zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.

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Der künstlerische Leiter der Abteikonzerte Marienstatt, Frater Gregor Brandt begrüßte am Pfingstmontag die Zuhörer in der voll besetzten Abteikirche zu einem Konzert mit vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, dem Posaunenquartett OPUS 4, gemeinsam mit dem Mühlhäuser Stadtorganisten Denny Wilke.

„Haben sie schon einmal nach dem Kontakt der Melodie ihres Lebens gefragt?“, so Frater Gregor. „Der Herzschlag Gottes ist die Harmonie der Liebe die uns verbindet. Sie ist die in uns gelegte, einzigartige Komposition, die Wahrnehmung der Dinge, die Harmonie Gottes“. Seit 30 Jahren gibt es das renommierte Posaunenquartett Opus 4 der vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, das zurzeit besteht aus den Musikern Hans-Martin Schlegel, Bassposaune, Dirk Lehmann, Tenorposaune, Jörg Richter, Alt-/Tenorposaune und Florian Zerbaum, Tenorposaune.

Richter und Lehmann haben die Gruppe gegründet und Jörg Richter ist der Chef, der auch wenn nötig dirigiert. Das Orgelspiel von Denny Wilke bot gemeinsam mit den Posaunisten den Ohren und den Augen Außergewöhnliches. Die Orgel begeisterte durch ihren unverwechselbaren Klang sowie durch ihren außerordentlichen Klangreichtum und ließ die Zuhörer gewissermaßen fast den Orgelwind sehen und spüren.

Ausnahmemusiker verzauberten

Die Ausnahmemusiker verzauberten ihre Zuhörer mit ihren Instrumenten die einen warmen, tiefen Klang erzeugten, der sich von anderen Kammermusikgruppen unterscheidet. Sie müssen dabei eng zusammenarbeiten, um einen harmonischen Klang zu erzeugen, was höchste Präzision und musikalisches Verständnis erfordert. Das Publikum wurde mit einer beeindruckenden Auswahl an Musikstücken verwöhnt. Die Mischung aus tiefen und hohen Tönen verlieh eine einzigartige Klangfarbe der interpretierten Werke und bildete zusammen mit dem Orgelspiel eine harmonische Einheit von Kompositionen, so unter anderem von Johann-Sebastian Bach, Giovanni Gabrieli, Heinrich Schütz, Guiseppi Guami, und Richard Strauss. Die technische Brillanz und das musikalische Zusammenspiel begeisterten nicht nur, sondern sorgten auch für einen unvergesslichen Nachmittag.

Zu Beginn erklang „Canzona“ von Biagio Marini (1597-1663), einem Komponisten des frühen 17. Jahrhunderts. Seine Werke hatten einen bedeutenden Einfluss auf die europäische Musikwelt und diese bedeutende Komposition sorgte für erste Emotionen. Die „Sonata piano e forte“, die ursprünglich für die katholische Liturgie im Markusdom (San Marco) von Giovanni Gabriele (1557-1612) komponiert wurde, erklang repräsentativ-feierlich, mit einer beeindruckenden Klangpracht. Auch „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ ein Werk des deutschen Komponisten Heinrich Schütz (1582-1672) begeisterte, ebenso wie die „Sonata La Leona“ von Cessario Gussago (1550-1620), als ein faszinierendes Beispiel für die reiche Klangwelt der italienischen Musik des 17. Jahrhunderts.

Als „Einleitung und Fuge“ von Johann Sebastian Bach aus der Kantate:“ Ich hatte viel Bekümmernis“ auf der Orgel erklang, da konnte ein Zuhörer dem Wunsch von Frater Gregor, erst nach Konzertende zu applaudieren, nicht mehr nachkommen, so groß war die Begeisterung. Das Präludium beginnt mit einer majestätischen Fanfare und entwickelt sich zu virtuosen Läufen und Akkorden. Die Fuge folgt, mit kontrapunktischen Themen, die sich kunstvoll entfalten. Bachs Orgelmusik ist ein wahres Juwel der Barockzeit und auch die „Toccata und Fuge in d-Moll“, gespielt von den Posaunisten ist ein faszinierendes Stück, das die Zuhörer ebenfalls mit seiner Intensität und Virtuosität tief beeindruckte.

Feierlicher Auszug zum Finale

Zum Konzertende erklang als pompöser Abschluss „Feierlicher Auszug für Orgel und vier Posaunen“ von Richard Strauss (1864-1949 und setzte weitere Glückshormone frei. Es gab langanhaltenden, begeisterten Beifall für 90 Minuten hochrangige Musik und zum Dank dafür noch eine Zugabe als ein „Geschenk“ der engagierten Musiker an ihre zahlreichen aufmerksamen Zuhörer.

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