Rund 11 Millionen Euro soll der zweite Abschnitt des Ausbaus der Bundesstraße 49 zwischen Montabaur und Neuhäusel kosten. Das geht aus der Antwort der rheinland-pfälzischen Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) auf eine Kleine Anfrage der Westerwälder Landtagsabgeordneten Jennifer Groß (CDU) hervor. Davon entfallen rund 6 Millionen Euro auf den Abschnitt zwischen Neuhäusel und dem Abzweig der Landesstraße 309 am Hillscheider Stock, der sich bereits seit 2019 in der Planung befindet.
Mit Grünbrücke Wildkorridore vernetzen
Die restlichen 5 Millionen Euro veranschlagt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in seiner Kalkulation allein für eine geplante Grünbrücke in dem betreffenden Abschnitt, die es Tieren ermöglichen soll, die Bundesstraße gefahrlos zu überqueren, und mit der Wildtierkorridore wieder vernetzt werden sollen. Noch keine Angaben konnte die Verkehrsministerin dazu machen, wie viel der gesamte Ausbau der B 49 kosten soll, der in einem ersten Abschnitt zwischen dem Anschluss der Landesstraße 327 auf Höhe des Montabaurer Stadtteils Horressen und der Einmündung zur L 309 erfolgen wird.
„Für den ersten Planungsabschnitt wurden bisher noch keine Kosten ermittelt“, teilt Daniela Schmitt in ihrem Antwortschreiben mit. Auch wann der Ausbau überhaupt beginnen und fertiggestellt sein soll, steht noch in den Sternen. „Aufgrund des frühen Planungsstadiums ist dazu keine belastbare Aussage möglich“, so die FDP-Ministerin.
Umweltverbände lehnen Ausbau ab
Trotz der Kritik durch diverse Umweltverbände und Bündnis 90/Die Grünen, die den dreispurigen Ausbau der B 49 zwischen Montabaur und Neuhäusel als für nicht notwendig erachten und eine Verschlechterung der Situation im Naturpark Nassau befürchten, laufen die Planungsarbeiten an dem Infrastrukturprojekt weiter. Derzeit konzentrieren sie sich auf den Abschnitt zwischen Neuhäusel und der L 309. „Hier wurde die Vorplanung abgeschlossen. Aktuell wird im Rahmen der landespflegerischen Planung die erforderliche Kartierung vorgenommen. Der Start der Entwurfsplanung der Trasse steht bevor“, heißt es in der schriftlichen Antwort auf die Kleine Anfrage von Jennifer Groß.
Dass im Zuge des Ausbaus Radwege entstehen, sei nicht ausgeschlossen, heißt es in dem Schreiben weiter. Schließlich lasse der Westerwaldkreis aktuell ein Radwegekonzept für das Kreisgebiet erstellen. „In Abstimmung mit diesem Konzept wird auch für die Planung der B 49 geprüft, inwiefern ein Straßen begleitender Radweg im Rahmen des Alltagsradwegenetzes sinnvoll integriert werden kann“, erklärt Verkehrsministerin Daniela Schmitt.
Teil eines großen Gesamtkonzeptes
Die Landesregierung will mit dem B 49-Lückenschluss einen insgesamt verkehrs- und bedarfsgerechten Ausbau der Bundesstraße zwischen dem Autobahn-Anschluss zur A 3 bei Montabaur und den Bundesstraßen 42 und 327 bei Koblenz erreichen. Verschiedene Maßnahmen wie der dreispurige Ausbau zwischen Montabaur und Horressen sowie im Jahr 2021 der leistungsfähige Ausbau und die Erweiterung des A 3-Zubringers im Bereich zwischen der A 3 und dem Montabaurer Wohngebiet Himmelfeld sind nur zwei Projekte, die zu dieser Maßnahme beitragen sollen. „Letztendlich fehlt noch der beschriebene und nun in Planung befindliche Lückenschluss“, teilt Daniela Schmitt abschließend in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage mit.