Uraufführung zum Jubiläum 
Auftragswerk fasst Kannenbäckerland in Töne 
Bei den Intensivproben mit dem Komponisten des Auftragswerkes, Mathias Wehr, sind die Musikerinnen und Musiker des Ransbach-Baumbacher Blasensembles mit Hingabe bei der Sache.
Hans-Peter Metternich

„Cerasound – Music born in Heat“ von Mathias Wehr wird im Rahmen des Festwochenendes des Musikvereins Ransbach-Baumbach aufgeführt. 

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Er zählt zu den ältesten Blasensembles des Westerwaldkreises, wie es heißt: Der Musikverein Ransbach-Baumbach, der in diesem Jahr auf 125 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann. Eine bewegte Geschichte, über die unsere Zeitung bereits berichtet hat. Das runde Jubiläum wollen die Geburtstagskinder im Laufe des Jahres mit verschiedenen Veranstaltungen gebührend feiern. Ein Höhepunkt im Festjahr liegt schon einige Monate zurück, denn im Januar konzertierte die international bekannte Brass-Band „Mnozil Brass“ aus Österreich in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach. Ein Auftakt in ein Festjahr, wie er besser nicht hätte sein können.

Ende Juni geht es in die nächste Runde der Festivitäten zum 125-Jährigen. Am 28. und 29. Juni steigt ein Festwochenende, bei dem als Höhepunkt die Uraufführung eines Stückes erklingen wird, das von Matthias Wehr eigens für den Verein komponiert wurde. Mit dem Werk „Cerasound – Music born in Heat“ hat Wehr das Kannenbäckerland in Töne gefasst. Mathias Wehr (∗1984) ist freischaffender Dirigent und Komponist. Seine Kompositionen, darunter Pflichtwerke für internationale Blasorchester und Brass Band Wettbewerbe werden beim Musikverlag Frank in der Schweiz und bei seinem eigenen Musik-Label MathiasWehrMusic publiziert.

Der Musikverein Ransbach-Baumbach lädt zum Festwochenende aus Anlass des 125. Geburtstages am 28. und 29. Juni ein. Das Foto zeigt (von links) den Dirigenten und die Vorsitzende des Jubiläumsvereines, Andreas Weller und Rebekka Friedrich, und den Komponisten des Auftragswerkes, Mathias Weller.
Hans-Peter Metternich

Die Idee zu einer Auftragskomposition hatte der Dirigent des Musikvereines Ransbach-Baumbach, Andreas Weller. Es sollte ein Werk entstehen, bei dem sich der Bezug zur Töpferstadt und zum Kannenbäckerland in Klängen widerspiegeln sollte. Matthias Wehr war am dritten Maiwochenende aus Allersberg bei Nürnberg nach Ransbach-Baumbach gereist, um sein Werk den Musikerinnen und Musikern in zwei Intensivproben näher zu bringen.

Die WZ durfte bei einer Probe zuhören. Eines wurde dabei deutlich: So herausfordernd wie das Stück für das 35-köpfige Ensemble auch sein mag, und welche Probenarbeit bis zur Uraufführung noch drinsteckt, der Spaß am Musizieren war bei allen deutlich zu spüren. Das lag sicher nicht zuletzt daran, wie Mathias Wehr die Probenarbeit gestaltete, bei der nicht nur die Musikerinnen und Musiker mit großer Aufmerksamkeit bei der Sache waren, sondern auch Andreas Weller ein aufmerksamer „Schüler“ war.

Der Komponist Mathias Wehr bei der „Arbeit“.
Hans-Peter Metternich

Der Komponist habe sich, ehe er die ersten Akkorde zu Papier brachte, vor Ort in Ransbach-Baumbach in Betrieben und Ateliers ein Bild davon gemacht, wie aus dem weißen Gold des Westerwaldes Gebrauchsgegenstände und Kunstwerke entstehen, wie er gegenüber unserer Zeitung erklärte. Am Ende hat er ein „klingendes Kunstwerk“ geschaffen, das seinem Namen „Cerasound – Music born in Heat“ alle Ehre macht, denn in dem Sound ist echt Feuer drin. „Eine Komposition eigens für unser Orchester und unsere Region ist einmalig in unserer Vereinsgeschichte. Es ist so zu sagen ein Geburtstagsgeschenk für uns alle, das wir bei unserem Festakt am 28. Juni bei der Uraufführung der Öffentlichkeit vorstellen werden“, sagte die Vorsitzende Rebekka Friedrich.

Mathias Wehr zeigte sich beeindruckt von der Leidenschaft und Spielfreude, die die Musikerinnen und Musiker bei den Proben an den Tag legten. „Die Probenarbeit macht mir richtig Spaß, allein schon deshalb, weil ich merke, mit welchem Engagement die Spielerinnen und Spieler bei der Sache sind“, unterstrich der Komponist und Profidirigent gegenüber unserer Zeitung. Beim Musikverein Ransbach-Baumbach fiebern jetzt alle der Uraufführung und dem Festwochenende entgegen. Übrigens, das Stück „Cerasound – Music born in Heat“ wird danach auch anderen Orchestern zugänglich sein.

Die Hörner des Musikvereins Ransbach-Baumbach.
Hans-Peter Metternich

Die Geburtstagsfeierlichkeiten finden am 28. und 29. Juni ihre Fortsetzung. Am Samstagabend, 18 Uhr, beginnt in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach bei freiem Eintritt der Festabend mit der besagten Uraufführung. Ab 21 Uhr ist Livemusik mit „Discover – Finest Live Music“ angesagt. Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Familie mit einem bunten Programm, Frühschoppen und Platzkonzerten verschiedener Gastvereine. Die Bevölkerung ist für beide Tage herzlich eingeladen.

Das Trompetenregister.
Hans-Peter Metternich

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