Im Namen der BI überreichte Raimund Heinz an Markus Hof, Bürgermeister der VG Westerburg, eine Petition mit 2255 Unterschriften sowie Handlungsempfehlungen, wie das Ziel ihrer Meinung nach schneller erreicht werden könne, dass aus der Seewiese wieder ein Wiesensee wird. Schon vor dem Beginn der offiziell angemeldeten Demo, zu der sich nach und nach noch weitere Menschen gesellten, war die Stimmung vor der VG-Verwaltung aufgeheizt.
Wir gucken ja jeden Tag auf dieses Drama.“
Andrea Wild begründet, warum sie demonstriert
„Die Bürokratie nimmt kein Ende. Es dauert alles so lange, einfach zu lange. Und es fehlen Fachleute und Kontrolleure“, kritisierte Ernst Müller (Pottum). „Wir wollen Wasser!“, forderten kurz und knapp Polina Dinges (Westerburg), ebenso wie Kerstin Matern (Stahlhofen a. W.). „Wir gucken ja jeden Tag auf dieses Drama“, meinte Andrea Wild (Pottum), deren Mann Helmut als Immobilienmakler auf die rapide fallenden Immobilienpreise in Pottum hinwies.
Wirtschaftliche Folgen
Die wirtschaftlichen Folgen des trockenen Wiesensees hatte beispielsweise auch Maria Egenolf vom Campingplatz im Blick: „Wir sind im Begriff, unser Café zu verlieren, und es kommen auch keine Gäste auf den Campingplatz, auch die Besitzer von Ferienwohnungen leiden“, schilderte sie. Dass die Gäste vom Campingplatz aufgrund der Lage auf andere Plätze abwandern und beispielsweise auch die Wasserrettungsgruppe mit ihren Neufundländern nicht mehr kommt, schilderte Tammo Zelle. Nur noch Schlick und Schlamm finde man hingegen an dem teuer angelegten Wasserspielplatz am See, regte sich Maria Egenolf angesichts der dafür aufgewendeten Steuermittel auf.
Die Stimmung der Demonstranten machte sich in einem immer stärkeren Pfeifkonzert Luft, je näher der Zeiger gen 10 Uhr rückte. Ihr Anliegen wurde mit Plakattexten wie „Dieser Anblick tut uns weh, Wasser für den Wiesensee“ kräftig untermauert.
Markus Hof will Unterschriften in Mainz übergeben
Bürgermeister Markus Hof stellte sich den vielen aufgebrachten Fragen, die zusammengefasst werden können mit dem Unverständnis dafür, warum der See so lange trocken liegt. Hof erläuterte den Stand der Dinge (unsere Zeitung berichtete) sowie die umständlichen Verfahren und betonte: Die Genehmigungsbehörde (SGD Nord) habe den Hochwasserschutz im Blick, als Aufsichtsbehörde erlaube beziehungsweise verbiete sie, was „wir tun dürfen“. Man befinde sich im Planfeststellungsverfahren. Er werde, so sei es mit der BI abgesprochen, nun deren Anliegen und die Petition nach Mainz bringen und Rückmeldung geben.