Balkonrichtfest wurde gefeiert
Auf Montabaurs Schlossberg entsteht bezahlbares Wohnen 
Der erfolgreiche Abschluss der Rohbauarbeiten am Haus Weilburg auf dem Montabaurer Schlossberg wurde am Freitag mit Handwerkern, Fachingenieuren und mit an dem Projekt Beteiligten beim so genannten „Balkonrichtfest“ gefeiert.
Hans-Peter Metternich

Auf dem Schlossberg entsteht, wie in Montabaur bereits an anderer Stelle, bezahlbarer und klimagerechter Wohnraum. Der erfolgreiche Abschluss der Rohbauarbeiten wurde am Freitag beim sogenannten „Balkonrichtfest“ gefeiert.

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. Seit dem Herbst 2023 laufen auf dem Schlossberg in Montabaur am Haus Weilburg die Arbeiten zur Schaffung von 25 sozialen Wohneinheiten mit Effizienzhausstandard 55 EE. Dort entsteht, wie in Montabaur bereits an anderer Stelle, weiterer bezahlbarer und klimagerechter Wohnraum. Der erfolgreiche Abschluss der Rohbauarbeiten wurde am Freitag mit Handwerkern, Fachingenieuren und an dem Projekt Beteiligten beim sogenannten „Balkonrichtfest“ gefeiert.

Das Projekt, das früher zum Schlosskomplex gehörte und als Katasteramt und später als Gästehaus des Schlosses genutzt wurde, wird koordiniert von Böker und Paul, einer Kanzlei für Vermögensmanagement. „Zurzeit ist der Innenausbau im Gange, von außen ist das Gebäude so gut wie fertig“, erklärte Tobias Böker von Böker und Paul, der Interessierte durch das Gebäude führte. „Es gibt noch viel zu tun, doch wir sind zuversichtlich, dass wir das Endziel gemäß Terminplan erreichen“, war sich Tobias Böker sicher.

Tobias Böker von Böker und Paul führte Interessenten durch das Gebäude, das Anfang Oktober bezugsfertig sein soll.
Hans-Peter Metternich

Ein klassisches Richtfest können wir ja eigentlich gar nicht feiern, denn es gab ja nichts zu Richten, im Sinne von Dach aufschlagen, denn das Dach war ja da“, erklärte Böker. Deshalb war es Michael Vogt als Metallbauer und Spezialist für Balkone vorbehalten, den Richtspruch von einem der Balkone aus zu verkünden. Apropos Balkone: Die Stadtbürgermeisterin von Montabaur, Melanie Leicher, äußerte sich bei einem Rundgang durch das Haus begeistert: „Die Aussicht über die Stadt von hier oben ist ja traumhaft.“

„Traumhaft“ sind sicher auch die Mietkosten. Die Wohnungen werden für 6,40 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für Haushalte mit geringen Einkommen und für 7,40 Euro für Haushalte mit mittlerem Einkommen vermietet. Die Firma „Wohnwerk Haus Weilburg“ kann bei der Investition auf Fördermittel zurückgreifen. Sie erhält für die Maßnahme Förderdarlehen in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro und Tilgungszuschüsse von rund 1,4 Millionen Euro. 19 der geförderten Wohnungen sind für Haushalte mit geringen Einkommen 25 Jahre ab Bezugsfertigkeit zweckgebunden, die übrigen sechs sind 20 Jahre ab Bezugsfertigkeit zweckgebunden.

Die Stadbürgermeisterin Melanie Leicher äußerte sich bei einem Rundgang durch das Haus begeistert: „Die Aussicht über die Stadt von hier oben ist ja traumhaft.“
Hans-Peter Metternich

Architekt Christopher Anders von Buschner Architekten machte gegenüber unserer Zeitung deutlich, dass der Umbau durchaus anspruchsvoll gewesen sei. Der Gebäudebestand und die tragenden Elemente waren vorgegeben, und in dieses bauliche Korsett mussten die Wohnungen zwischen 35 und rund 100 Quadratmetern passen. Nicht zuletzt deshalb, weil für die jeweilige Mieter-Klientel die Wohnungsgrößen klar definiert seien. Wie Architekt Anders betonte, bewege man sich im Kostenrahmen und im Zeitplan. „Die Gesamtkosten des Projekts von 7,5 Millionen Euro werden wir nicht überschreiten, und die Bezugsfertigkeit wird spätestens Anfang Oktober sein“, war sich Christopher Anders gegenüber unserer Zeitung sicher.

Bei der Planung waren nicht nur die Wohnungsgrößen richtungsweisend. Auch die Anforderungen an die Klimagerechtigkeit (Effizienzhausstandard 55 EE) mussten erfüllt werden. Ein Effizienzhaus 55 EE (Erneuerbare-Energien-Klasse) ist eine spezielle Variante des KfW Effizienzhauses 55 (KfW ist die Kreditanstalt des Bundes für Wiederaufbau), bei der mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen werden müssen. Dies bedeutet, dass ein Haus, das diesen Standard erfüllt, einen erheblich geringeren Energieverbrauch und somit einen geringeren CO2-Ausstoß hat als ein herkömmliches Gebäude.

Dem Metallbauer und Spezialist für Balkone, Michael Vogt (Mitte), war es vorbehalten, den Richtspruch am Haus Weilburg von einem der Balkone aus zu verkünden. Mit dabei Tobias Böker (links) und Thomas Paul von Böker und Paul, einer Kanzlei für Vermögensmanagement.
Hans-Peter Metternich

Bis das Gebäude bezugsfertig ist, wird es noch ein paar Monate dauern, doch die Anfragen von potenziellen Mietern seien recht groß. „Es haben sich bereits mehr als 20 Personen gemeldet, die an einer Besichtigung interessiert sind und nun auf einer Warteliste stehen“, hatte Adrian Graf-Puderbach von Böker und Paul bereits im März dieses Jahres gegenüber unserer Zeitung erklärt. Jetzt dürften es noch einige mehr sein. Am Freitag galt es aber erst einmal, die erreichte Etappe gebührend zu feiern.

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