Unsere Zeitung sprach mit den drei Brüdern Fidan, Ismajl und Agron Dervishaj, die den Markt an der Kreuzung Bunzlauer Straße/Bahnhofstraße als gemeinsame Inhaber betreiben, darüber, warum sie einen derartigen Markt in Siershahn installiert haben. „Das 21.000 Quadratmeter große Areal der ehemaligen Firma Steuler-Baukeramik, das wir vor zwei Jahren erworben haben, haben wir, und werden es auch in Zukunft weiter tun, einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Mit der Shisha-Bar und einem Fitness-Studio etablierten sich schon zwei Betriebe auf diesem Gelände, und Wohnraum mit zwölf Wohnungen haben wir auch schon realisiert.
Eine bisher nicht genutzte Lagerhalle bot sich geradezu an, sie sinnvoll in unser Expandierungskonzept einzubinden“, erzählt Ismajl Dervishaj. „Weil es einen Markt mit Produkten vom Balkan in dieser Form in unserer Region noch nicht gibt, die nächsten Märkte dieser Art sind in Sinzig und Wetzlar, und weil wir für unsere Landsleute in der Region ein wenig Heimatgefühl vermitteln wollen, haben wir unsere Idee in die Tat umgesetzt“, ergänzt Agron Dervishaj.
Die Idee kann sich sehen lassen. Die drei Kosovo-Albaner, die allesamt die deutsche Staatsangehörigkeit haben, haben die heruntergekommene Immobilie komplett saniert und auch energetisch auf Vordermann gebracht. Jetzt erscheint die 1400 Quadratmeter große Halle in freundlichem Hell und lässt gar nicht mehr vermuten, dass das einmal eine Industriehalle war.
Das Sortiment in dem neuen Siershahner Markt besticht durch seine Vielfalt. 1400 verschiedene Artikel füllen die sauberen Regale, unter denen neben den schon erwähnten Lebensmittelprodukten einschließlich Obst und Gemüse auch Getränke und Spirituosen sowie Hygieneartikel und Haushaltswaren zu finden sind. Was besonders beliebt sei und wonach Kunden schon gefragt hätten, sei ein Sortiment an Trockenfleischprodukten.
„Wir öffnen am 1. Dezember um 10 Uhr erstmals unsere Pforten, und wir hoffen, dass viele Kunden uns finden und uns danach auch treu bleiben“, wünschen sich die drei Dervishaj-Brüder, die neben einer Marktlücke, die sie nach ihrer Meinung nach schließen, auch rund zehn neue Arbeitsplätze schaffen.
Am Ende des Gespräches mit unserer Zeitung weist Ismajl augenzwinkernd noch auf zwei Wortspielereien hin: Zum einen erinnere der Name „Albi Market“ – völlig konkurrenzlos und nur dem Wortlaut entsprechend – an eine große deutsche Supermarktkette. Zum anderen habe der Name Dervishaj sozusagen Westerwälder Wurzeln, denn alle drei Brüder sind in „Derwisch“ (Dernbach) geboren.