VG-Rat Westerburg stimmt für die Gründung einer Interessengemeinschaft
Anwohner müssen entlastet werden: VG-Rat Westerburg will Ausbau der B 255 forcieren
VG-Rat Westerburg tagt in Kölbingen 2 - 24
Der Verbandsgemeinderat Westerburg stimmte im Dorfgemeinschaftshaus Kölbingen für die Gründung der Interessengemeinschaft.
Angela Baumeier

Einstimmig hat der Verbandsgemeinderat Westerburg bei seiner jüngsten Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Kölbingen für die Gründung einer Interessengemeinschaft (IG) – Ausbau B 255 – Ortsumgehung Rothenbach – Langenhahn gestimmt. Einen entsprechenden Antrag hatte die CDU-Fraktion eingebracht (wir haben berichtet).

VG-Rat Westerburg tagt in Kölbingen 2 - 24
Der Verbandsgemeinderat Westerburg stimmte im Dorfgemeinschaftshaus Kölbingen für die Gründung der Interessengemeinschaft.
Angela Baumeier

Einleitend erklärte Axel Huber (CDU) dazu: „Die Umgehung B 255 beschäftigt uns schon seit Jahrzehnten, insbesondere dann, wenn Wahlen anstanden. Und nach den Wahlen hat man nichts mehr davon gehört.“ Doch das scheine jetzt anders zu sein. Denn ohne, dass eine Partei die Umgehung ins Gespräch gebracht habe, lud der Landesmobilität Mobilität Ende September 2023 zu einem Treffen ein, um den Willen der Ortsgemeinden zu erfragen.

Schwerlastverkehr hat zugenommen

„Seit der Fertigstellung der Umgehungen bis zum Hahner Stock hat der Verkehr wieder einmal erheblich zugenommen, besonders der Schwerlastverkehr. Den Bewohnern entlang der Straße ist die derzeitige Lage nicht mehr zuzumuten“, begründete Huber den CDU-Antrag und appellierte an alle Fraktionen, diesen zu unterstützen: „Gemeinsam sind wir stark und können es erreichen, dass dieses Projekt wieder ernsthaft aufgegriffen wird“.

Ziel ist, dass die Planungen fortgesetzt werden und die Umgehung B 255 – Rothenbach – Langenhahn – bei der nächsten Fortschreibung des Verkehrswegeplanes 2030 wieder als vordringlich eingestuft wird. Das werde ein langjähriger Prozess werden, bevor die Umgehung befahren werden könne. Das sei aber kein Grund, nichts zu unternehmen: „Wir tragen jetzt die Verantwortung“, so Huber. Er sprach sich zudem dagegen aus, die Weiterführung der Umgehung Ailertchen – Höhn mit einzubeziehen.

Er halte den Zeitpunkt der Gründung für total falsch, erklärte Harald Ulrich (SPD), denn das Thema habe mit Wahlkampf nichts zu tun. Aber natürlich werde die SPD bei der IG mitarbeiten. Um den langen Zeitraum bis zur Realisierung zu überbrücken, gehe es um kleine Schritte wie den Überquerungshilfen (wir haben berichtet), welche die Bevölkerung entlasten würden.

Die FDP wundere sich über den Antrag der CDU, meinte Rainer Kempf und verwies auf die bereits bestehende Initiative B 255, die nur wiederbelebt werden müsse. Wie er weiter erklärte, werde an dem Thema Umgehung seitens des Planungsbüros mit Hochdruck gearbeitet, allerdings habe er keinen realistischen Zeitpunkt genannt bekommen, wann sie realisiert werden könne.

Werden weitere Ortsgemeinden eingebunden?

Auch wenn die Grünen grundsätzlich gegen weitere Versiegelungen seien: Diese Umgehung ist sinnvoll, betonte Ine Schmale. Sie plädierte dafür, dass bei einer Gründung der IG auch weitere Orte an der B 255 einbezogen werden sollten. Auch Janick Pape (CDU) sprach dafür, Möglichkeiten zu finden, weitere Orte einzubeziehen.

Gemeinsam sind wir stark und können es erreichen, dass dieses Projekt wieder ernsthaft aufgegriffen wird.“

Axel Huber (CDU) zu dem Antrag seiner Fraktion

Dass die Anlieger Entlastung bräuchten, sei unbestritten, eine IG-Gründung könne wichtig sein, meinte Roswitha Flender (WuB). Die Frage sei, ob die Anlieger durch die anstehenden Arbeiten an der Fahrbahn nicht noch weiter belastet würden.

Eine IG könne man nur für die ganze VG gründen, nicht nur für zwei Orte. „Alle hängen an dem Lindwurm, der sich von Montabaur bis nach Herborn zieht“, sagte Wolfgang Steup (FWG). Ihm sei das alles zu weichgespült, meinte Bernd Jung (SPD). Eine IG schade aber nicht. Er riet zu einem Infoabend, um aufzuklären.

VG-Bürgermeister Markus Hof teilte mit, dass Richard Hover (IHK) ihm mitgeteilt habe, dass er gerne Mitglied der IG werden möchte. „Wir werden uns keinem Mitglied verschließen, das unsere Interessen vertritt“, betonte er im Zusammenhang mit der Diskussion darüber, ob weitere Orte einbezogen werden sollen. Es gehe momentan um die Umgehung Langenhahn – Rothenbach, dann werde man weitersehen. Dem stimmte der Rat zu.

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