. Für einen guten Zweck und neue Erfahrungen nimmt die 27-jährige Anna-Lena Schneider aus Langenhahn am Baltic Sea Circle 2025 teil und das sogar ohne weitere menschliche Begleitung – dabei nur ihre treue Begleiterin auf vier Pfoten: Hündin Yuna.
16 Tage, 9 Länder und 7500 Kilometer später wird sie wieder am Start- und Zielort ankommen, der Hansestadt Hamburg. Dabei geht es aber nicht darum, wer zuerst im Ziel ist, sondern darum, neue Erfahrungen zu sammeln, Herausforderungen zu meistern und Spaß zu haben. Auch Spenden sammeln ist ein Ziel, aber kein Muss. Die meisten Teams der Rallye bestehen aus zwei Personen, während die junge Frau nur ihre sechs Jahre alte Hündin dabei hat. Von Einschüchterung aber keine Spur. „Es ist jetzt nichts, was unbedingt außerhalb meines Rahmens ist, ich mach das gerne für mich“, erklärt sie unserer Zeitung.
Mit ihren jungen Jahren ist Anna-Lena Schneider bereits viel gereist und das auch schon alleine, deshalb sei die Teilnahme an der nördlichsten Rallye Europas, ab Freitag, 30. Mai, kein verwunderliches Verhalten für sie. Mit ihrem 65 PS und zehn Jahre alten Nissan Micra, der schon über 200.000 Kilometer gelaufen hat, wird sie sich auf den Weg Richtung Norden machen. Das aber nicht entspannt mit Navigation über die Autobahn, sondern mit Landkarte über die Landstraße, denn der Kodex der Rallye lautet: „Kein GPS, kein Navi, keine Autobahn – mehr Abenteuer auf den spektakulärsten Nebenstraßen.“
Für die Teilnahme an der Rallye wird ein zehn Jahre altes Auto, Zweirad oder Nutzfahrzeug vorausgesetzt – Wohnwagen und Wohnmobil sind nicht gestattet. Für die Unterkünfte, Versorgung und Verpflegung müssen die Teilnehmer selbst sorgen. Eine Unterkunft hat Anna-Lena jedoch bereits: Ihren kleinen orangefarbenen Nissan Micra. Dafür sind auch schon alle Vorbereitungen am Laufen. Den Beifahrersitz hat sie entfernt. Als Nächstes sind eine Dachbox und der Einbau einer Holzplatte geplant. Gaskocher, Akkus und Wasserkanister sind auch schon bereit. Kennen tut die 27-Jährige fast niemanden.
Zwar wird es zwischendurch immer wieder gemeinsame Treffpunkte mit den anderen Teilnehmern geben, doch die meiste Zeit ist sie auf sich alleine gestellt – unterstützt wird sie dabei natürlich von ihrer treuen Begleiterin Hündin Yuna. Sie steht auch für den guten Zweck dahinter, denn die junge Frau aus Langenhahn sammelt in Verbindung mit der Rallye Spenden für das Tierheim Glückshunde Ransbach-Baumbach und die Wildtierpflegestation in Koblenz.
Für einen guten Zweck
Yuna stammt zwar aus Portugal, beim nächsten Mal würde sich die Teilnehmerin aber einen Hund aus einem der heimischen Tierheime holen. Da ihre Hündin anfangs sehr schüchtern war, jetzt aber ein total offener und fröhlicher Hund sei, wünscht sie sich, dass Interessenten in den Tierheimen auch den ruhigen und schüchternen Tieren eine Chance geben. Außerdem erklärt sie: „Auch Wildtierpflege und Artenschutz sind oft unter dem Radar.“ Zusätzlich wird ein Teil der gesammelten Spenden an die Endometriose-Vereinigung Deutschland gehen. Auch das liege ihr besonders am Herzen, da sie selbst von der Krankheit betroffen ist. Erst nach über einem Jahrzehnt und trotz eines Krankenhausaufenthalts wegen Blut im Bauchraum habe sie die Diagnose nur bekommen, nachdem sie selbst die Vermutung hatte und sich einen Termin in einer entsprechenden Klinik machte. Sonderlich ist das für die Krankheit aber nicht, denn oftmals wird bei den Symptomen nicht von einer medizinischen Ursache ausgegangen, wie das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung berichtet.
Um den Beginn der Rallye zu feiern und um möglicherweise noch Spenden für die Organisationen zu generieren, veranstaltet die 27-Jährige am Mittwoch, 28. Mai, ab 16 Uhr, ein Rallye-Warm-Up an der Freizeitanlage Dreisbach.
Was ist Endometriose?
Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Mädchen und Frauen. In Deutschland leiden rund zwei Millionen Frauen unter einer diagnostizierten Endometriose. Dabei siedeln sich gebärmutterschleimhautähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutter an und können dadurch zu Verwachsungen, Verklebungen oder Entzündungen führen. Betroffene haben starke Schmerzen und oftmals wird die Krankheit erst bei einem unerfüllten Kinderwunsch diagnostiziert. Quelle: Endometriose-Vereinigung Deutschland