Westerburg – Ein 36 Jahre alter Mann muss sich am Amtsgericht in Westerburg wegen Betrugs verantworten. Er soll sich als Rennfahrer und Millionenerbe ausgegeben haben und dabei eine Westerwälder Familie hinters Licht geführt haben. Der Angeklagte, bereits einschlägig vorbestraft, streitet die Vorwürfe ab. Möglicherweise wird die Anklageschrift noch erweitert werden müssen, da sich herausgestellt hat, dass sein Rennfahrervertrag objektiv gefälscht ist.
In betrügerischer Absicht, so die Staatsanwaltschaft, soll sich der 36-Jährige das Vertrauen einer Familie aus dem Westerwald erschlichen haben. Sie soll der Angeklagte unter Vorspiegelung falscher Tatsachen um einige tausend Euros erleichtert haben. Die Tochter des Hauses (26) ging sogar eine Verlobung mit dem Angeklagten ein, will sie offenbar glaubte, ihren Märchenprinzen getroffen zu haben. Gemeinsam schauten sie sich ein Häuschen an. 325000 Euro sollte das künftige Familiendomizil kosten, inklusive kleinem Wasserfall. Doch daraus wurde nichts.
Kennengelernt hatten die 26-Jährige den Angeklagten über das Internet. Der 36-Jährige zog zu der Familie der jungen Frau in den oberen Westerwald. Hier berichtete er von seinen Rennfahrerambitionen, dass auf ihn ein 100000 Euro-Fahrervertrag bei Porsche-Manthey warte und er der millionenschwere Erbe eines Schlosses in Frankreich sei. Miet- und Kostgeld blieb er der Familie seiner Verlobten schuldig. Geld, das ihm für die Reparatur von zwei Autotüren zur Verfügung gestellt wurde, soll er zweckentfremdet haben. Der Gesamtschaden an Bargeld liegt bei etwa 3500 Euro. Der Schwiegervater in spe soll sich für den 36-Jährigen für eine Firma in Spanien verbürgt haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 36-Jährigen weiter vor, dass er einen Makler aus dem Rhein-Main-Gebiet mit der Vermarktung seines französischen Luftschlosses beauftragt hat. Die Verhandlung geht am Dienstag, 14. Dezember, 10.30 Uhr, in die nächste Runde. Dann wird unter anderem auch der Immobilienvermittler gehört.
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