Wasser kommt aus dem Wasserhahn. Das ist für viele selbstverständlich – auch an heißen Tagen. Der Klimawandel stelle die Wasserversorger vor große Herausforderungen, auf die sie reagieren müssten, schreiben die Montabaurer VG-Werke. Ein Baustein neben vielen anderen ist die gezielte Information der Bürger zu ihrer neuen Wasserampel. In Höhr-Grenzhausen gibt es dieses digitale Tool schon länger.
Nun haben auch die Verbandsgemeindewerke Montabaur, wie sie mitteilen, ebenfalls die digitale Wasserampel eingeführt. Die zeigt an, ob die aktuelle Versorgungslage normal (grün), angespannt (gelb) oder kritisch (rot) ist. An der Ampel können und sollten die Bürger ihr eigenes Verhalten beim Wasserverbrauch orientieren. Bereits am Tag, an dem sie online ging, stand sie am 1. Juli auf Gelb: „Angespannte Lage, Wasser bewusst einsparen“ steht neben der Ampelphase auf der Internetseite www.vg-montabaur.de.

Die Wasserampel ist direkt auf der Internet-Startseite der Verbandsgemeinde zu finden. In den Monaten April bis Oktober wird der Ampelstatus laufend anhand aktueller Daten überprüft und angepasst, teilen die für die Wasserversorgung zuständigen Werke mit. In der Regel werde die Aktualisierung dienstags vorgenommen. Grün bedeutet, dass die Versorgungslage stabil ist und die Bürger Wasser wie gewohnt verwenden können. Bei Gelb ist die Versorgungslage angespannt: Dann sind die Bürger aufgerufen, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen. Steht die Ampel auf Rot, ist die Versorgung kritisch und der Verbrauch muss auch im privaten Bereich stark eingeschränkt werden.
„Rechtliche Schritte wie Entnahmeverbote sind mit Gelb oder Rot auf der Ampel nicht verbunden. Aber es ist ein deutliches Zeichen für die Bevölkerung, dass die Wasserversorgung gerade schwierig ist und der Verbrauch reduziert werden muss“, erklärt der Montabaurer Werkleiter Andreas Klute und ergänzt: „Wir haben in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht, wenn wir im Sommer zum Wassersparen aufgerufen haben. Die Menschen in der VG Montabaur nehmen das wahr und richten ihr Verhalten danach.“
„Wir haben in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht, wenn wir im Sommer zum Wassersparen aufgerufen haben.“
Andreas Klute, Werkleiter in der VG Montabaur
„Wenn die Bevölkerung mithilft, können wir schwierige Versorgungslagen viel besser meistern“, betont der Werkleiter. Die Wasserampel vereinfache diese Kommunikation und sensibilisiere für diese wichtige Ressource, heißt es in der Mitteilung. Die Wasserversorgung werde immer dann schwierig, wenn das Wetter heiß und sonnig sei und es über längere Zeit kaum regne. „Dann steigt der Wasserverbrauch in der Bevölkerung sprunghaft an. In diesen Phasen wird bis zu einem Drittel mehr verbraucht als an normalen Tagen. Gleichzeitig haben wir wegen fehlender Niederschläge weniger Wasser zur Verfügung und müssen zukaufen“, berichtet Ronald Schröder, Sachgebietsleiter Wasserversorgung in Montabaur. Mit seinem Team kontrolliert er laufend Parameter wie Förderleistung der Quellen und Tiefbrunnen, Wasserverbrauch, Dürremonitor und Wetterprognosen. Dann wird die Wasserampel eingestellt.
Tipps zum bewussten Umgang
Neben der Wasserampel finden sich auf den Internetseiten der Verbandsgemeinden Montabaur (www.vg-montabaur.de) und Höhr-Grenzhausen (www.hoehr-grenzhausen.de) Tipps zum bewussten Umgang mit Trinkwasser und zum Wassersparen im Haushalt. Bei Ampelphase Gelb sind dies etwa:
- Trinkwasser sparsam verwenden – und nur dort, wo es unbedingt notwendig ist.
- Garten-, insbesondere Rasenbewässerung auf das Notwendigste beschränken.
- Kein Trinkwasser zum Waschen von Fahrzeugen, zur Reinigung von Gebäuden, Terrassen oder für ähnliche Anwendungen verwenden.
- Pools, Zisternen oder sonstige Wasserspeicher nicht (jetzt) befüllen.
- Dringend benötigte größere Mengen an Trinkwasser – etwa bei Bautätigkeiten aus Standrohren – vorab unbedingt mit den Verbandsgemeindewerken abstimmen.