Großen Spaß an der Vorbereitung des ökumenischen Projekts hat auch die katholische Gemeindereferentin Kerstin Hutya gefunden, die sich technisch versiert um die QR-Codes mit den hinterlegten Texten und Liedern verdient gemacht hat. Die Stationen des Weihnachtswegs orientieren sich an denen des Kreuzwegs entlang der Laurentiusallee. So gibt es eine Anfangsstation bei der Figur des Heiligen Laurentius am Beginn der Allee, zwölf Wegstationen und die Abschlussstation an der Laurentiuskapelle auf dem Friedhof.
Die Idee hatte Katrin Kleck, als sie von Krippenwegen, unter anderem dem in Montabaur, hörte. Diese Anregung spann sie weiter. Um dem Angebot neben dem besinnlichen auch einen aktiven und fröhlichen Anstrich zu geben, hat sie mit Kerstin Hutya und dem künstlerischen Engagement vieler Helfer – vom älteren Amateurkünstler über das Kommunion- bis hin zum Kindergartenkind – vielfältige Elemente mit Bezug zur Weihnachtsgeschichte gestaltet, die den Weg zu einem Erlebnis für die ganze Familie machen.
Von diesem Sonntag an, dem dritten Advent, bis zum 30. Dezember bietet der Herschbacher Weihnachtsweg nicht einfach nur eine mit weihnachtlichen Motiven geschmückte Spazierstrecke. Mit Anregungen, Spielen, Witzen und Rätseln lenkt er die Gedanken auf das Weihnachtsfest hin. „Und darauf, welche Bedeutung es auch für das eigene Leben hat“, hoffen Hutya und Kleck. Ihnen war wichtig zu betonen, dass Weihnachten ein besonderes Fest ist – „und 2020 steht es unter besonderen Vorzeichen“, sagt Hutya. Nicht jeder wird wie gewohnt einen Gottesdienst besuchen können. „Aber den Weg kann jeder gehen“, so Kleck, denn die Allee ist barrierefrei.
In der kommenden Woche werden Grundschüler und Kitakinder vormittags in Gruppen den Weg gehen. Um dies zu ermöglichen, haben Hutya und Kleck den Aufbau bereits auf den dritten Advent und damit noch vor die Ferienzeit gelegt. Über mögliche Angebote im Freien haben sie schon seit dem Lockdown im Frühjahr nachgedacht. Und sie haben mit Freude beobachtet, dass viele Gemeinden kreative Ideen entwickelt haben.
Beide freuen sich an der lebendigen Ökumene in Herschbach und gestalten diese gern mit. Mit dem Weihnachtsweg wollten sie den Menschen beider Kirchengemeinden in einer Situation, in der „nichts stattfinden kann“, trotzdem etwas bieten. „Wir lassen Weihnachten nicht ausfallen“, sagen die beiden Frauen unisono.
Indem der Weihnachtsweg zweieinhalb Wochen lang bereitsteht, können viele Menschen das vorweihnachtliche Angebot wahrnehmen, ohne dass es zu Ansammlungen mit dem Risiko von Ansteckung kommt. Ob einzeln oder in der Familie, können die Besucher an den Stationen innehalten und aktiv werden. Wer das Smartphone mitbringt, kann über die QR-Codes mehr Informationen oder Aktivitäten, moderne weihnachtliche Lieder und Texte abrufen.
An jeder Station ist ein Buchstabe versteckt, sie ergeben ein Lösungswort. Jedes Kind, das miträtselt, kann sich an der Krippe in der Kapelle ein kleines Geschenk abholen. Außerdem werden zehn Karten für das (verschobene) Konzert des Liedermachers Mike Müllerbauer verlost.