Der frei werdende Raum soll als Bestandteil des zweiten Bauabschnitts in die Gestaltung des „Umfelds der evangelischen Kirche“ einbezogen werden. Der Planer trug dem Gremium im Schnelldurchlauf die bislang geplanten, geförderten, umgesetzten, bereits abgeschlossenen und auch die verschobenen und gestrichenen Maßnahmen im Sanierungsbereich vor. Dies mündete in den Vorschlag, einige kleinere Projekte zu streichen und in die neue „Stadtplatzlösung“ zwischen den Kirchen rund 805.000 Euro zu investieren.
Das derzeitige Anwesen Rheinstraße 31 sei durch mehrere Anbauten unterschiedlicher Stilrichtungen „überformt“ und stehe zudem (oder deshalb) nicht unter Denkmalschutz, legte Hachenberg dar. Wie der „Schlussstein eines Puzzles“ könnte ein Stadtplatz an dieser Stelle die Sanierung von Alt-Ransbach komplettieren, warb er für die Maßnahme. In den genannten Gesamtkosten, die im Zuge der Stadtsanierung zu 75 Prozent gefördert würden, seien Grunderwerb (256.000 Euro), Abriss (180.000 Euro) und Neugestaltung (368.000 Euro) enthalten.
Während Jochen Ickenroth, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, die Ansicht äußerte, die Maßnahme stehe „außer Zweifel“, gab Gilbert Kalb (AfD) zu Protokoll, er sehe in dem Anwesen keineswegs einen solchen Makel, vielmehr liege ihm der vertraute Anblick am Herzen. Daher fragte er, ob der Abriss zwangsläufig Teil des Sanierungskonzepts sei – was Bauamtsleiter Markus Waschbüsch klar bejahte: „Ein Erhalt oder Teilerhalt des Gebäudes würde nicht gefördert“, betonte er.
„Wir sind froh, dass das Projekt jetzt angegangen werden kann“, sagte Peter Striege, Vorsitzender der SPD im Ransbach-Baumbacher Stadtrat. So entstehe ein schönes Eingangsbild aus Richtung Mogendorf und Ebernhahn. Er regte an, da fast alle Ratsmitglieder grundsätzlich dafür seien, nun über die Grundsatzentscheidung abzustimmen und die Details in den Ausschüssen zu klären. Letzteres hatte Ickenroth zuvor bereits vorgeschlagen, da er sich „heute nicht in der Lage sehe, einen Beschluss in diesem Umfang zu fassen“, wie er sagte.
Zu den Kosten der Neugestaltung merkte Dirk Fohr (CDU) an, 400 Euro pro Quadratmeter sei „sehr hoch gegriffen“, was Hachenberg bestätigte: Es handle sich um eine Obergrenze aus den Förderbedingungen. Fohr hielt noch einmal fest, dass den städtischen Gremien verdeutlicht werden solle, dass „eine ansprechende Gestaltung vielleicht auch für die Hälfte zu erreichen ist“.
Die große Mehrheit des Stadtrats sprach sich schließlich für eine von Ickenroth vorgeschlagene Beschlussformulierung aus. Diese besagt, dass im fristgemäß rasch zu stellenden Förderantrag eine Streichung anderer Projekte „im betragsmäßig erforderlichen Umfang“ niedergeschrieben werden solle. Die Streichliste soll in den nächsten Ausschusssitzungen beraten und festgelegt werden.