Bruno Hudel aus Willmenrod ist der persönliche Kontakt wichtig
Als es in Willmenrod noch heiß herging: Seit 50 Jahren im Kirchenvorstand engagiert
Seit 50 Jahren ist Bruno Hudel aus Willmenrod im Kirchenvorstand seiner Gemeinde tätig.
Peter Bongard

Seit 50 Jahren setzt sich Bruno Hudel aus Willmenrod für seine Kirche ein. Eigentlich, so sagt er, müsste er so langsam aufhören: Das Laufen fällt dem 74-Jährigen schwer. Bruno Hudel macht trotzdem weiter. Seit fünf Jahrzehnten sei er im Willmenroder Kirchenvorstand und leiste dort treu seine Arbeit, schreibt das Evangelische Dekanat Westerwald in seiner Pressemitteilung und macht darauf aufmerksam, dass sich seit damals einiges verändert habe.

Seit 50 Jahren ist Bruno Hudel aus Willmenrod im Kirchenvorstand seiner Gemeinde tätig.
Peter Bongard

Zufriedenheit der Kirchenmitglieder hat Priorität

Früher, sagt Hudel, habe es viel mehr Diskussionen mit den Pfarrern gegeben. „Im Kirchenvorstand ging’s manchmal ganz schön heiß her. Die Pfarrer hatten es schwer, sich durchzusetzen. Heute ist das humaner. Aber ab und zu vermisse ich diese Diskussionen schon ein bisschen“, sagt er. Damit kann er aber gut leben. Denn für ihn ging und geht es bei seiner Arbeit im Kirchenvorstand (KV) vor allen Dingen um eins: Die Kirchenmitglieder müssen zufrieden sein. Dafür setzen er und die anderen KV-Mitglieder sich ein.

„Wir ergänzen uns gut“, sagt Hudel. „Mir liegen die baulichen Angelegenheiten rund ums Gemeindeleben nicht so – da gibt’s andere, die sich damit besser auskennen. Mein Herz schlägt fürs Gestalten der Gottesdienste und für alles, was mit Büroarbeit zu tun hat.“ Das passt. Denn Bruno Hudel hat lange als Betriebswirt in einer Bank gearbeitet.

Gottesdienste mag Bruno Hudel immer noch

Und in den Gottesdienst geht er immer noch gerne – wenn das Wetter ihm und seinen Beinen keinen Strich durch die Rechnung macht. „Ich mag sowohl die Sonntagsgottesdienste als auch die besonderen, die wir feiern: die Nacht der Lichter mit Taizé-Gesängen, zum Beispiel.“ In den vergangenen Jahrzehnten hat Bruno Hudel viele Gottesdienste erlebt. Schon als Junge kommt er mit dem Gemeindeleben in Berührung.

Seine Mutter ist Hausmeisterin im Gemeindehaus, sein Vater 30 Jahre lang Küster in Willmenrod. Schon früh vertritt Bruno Hudel seinen Vater, falls der mal nicht kann. Mit 23 wird er schließlich Mitglied des Kirchenvorstands – und ist es bis heute. Seitdem hat er acht Pfarrer kommen und gehen gesehen, hat die Einweihung des Martin-Luther-Hauses erlebt und sich besonders um ältere Gemeindeglieder gekümmert.

Geplante Nachbarschaftsräume bringen Verändernungen

Nun brechen für ihn und die gesamte Kirchengemeinde neue Zeiten an: Das Evangelische Dekanat Westerwald bildet Nachbarschaftsräume. Das sind Kooperationsräume, zu denen sich mehrere Kirchengemeinden zusammenschließen – auch die Kirchengemeinden Wallmerod, Gemünden, Westerburg und eben Willmenrod. „Mal sehen, wie das wird“, sagt er und hofft das Beste. „Das A und O ist, dass der Pfarrer oder die Pfarrerin nahe am Menschen ist. Die Leute kommen über persönliche Kontakte in die Kirche, über Beziehungen. Der Gemeindebrief alleine reicht da nicht. Diese Beziehungen sollte eine Pfarrperson immer im Blick haben.“

Bruno Hudel ist dieses Miteinander wichtig. Auch wenn es seine Beine nicht immer zulassen, versucht er so gut es geht den Kontakt zu den Menschen der Gemeinde zu halten – auch zu solchen, die aus Willmenrod weggezogen sind. Auch das ist für ihn Kirche: Beziehungen pflegen – im Kirchenvorstand, der Gemeinde und darüber hinaus. Selbst nach fünf Jahrzehnten. „Die nächste Kirchenvorstandswahl ist 2027“, sagt er und lächelt: „Bis dahin halte ich hoffentlich durch.“

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