Firma blue automation GmbH aus Rennerod bietet Mitarbeiter und seiner Familie in Ostafrika eine Auszeit-Initiative
Alles andere als Urlaub: Wäller leistet humanitäre Hilfe in Madagaskar
Vier Monate hat Tobias Willer mit seiner Frau und seinen Kindern in Madagaskar verbracht und humanitäre Hilfe geleistet.
Tobias Willer

Vier Monate in Madagaskar – diese Zeit verbrachte Tobias Willer aus Hamm (Sieg) mit seiner Familie in dem ostafrikanischen Land und leistete dort humanitäre Hilfe.  Während dieser Zeit haben die Wäller hautnah erlebt, welchen Herausforderungen die Menschen dort gegenüberstehen.

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Vier Monate hat Tobias Willer mit seiner Frau und seinen Kindern in Madagaskar verbracht und humanitäre Hilfe geleistet.
Tobias Willer

Zum Hintergrund

Tobias Willer ist Vertriebsingenieur bei der Firma blue automation GmbH, einem deutschen Unternehmen aus der Automatisierungsbranche mit Sitz in Rennerod. Durch eine zweckgebundene Spende der blue automation GmbH, die sich für soziale Zwecke engagiert, ermöglichte sie ihrem Mitarbeiter einen Aufenthalt von vier Monaten vor Ort.

In dem ostafrikanischen Land leistet die Organisation „Mobile Hilfe Madagaskar“ (MHM) in entlegenen Gebieten von Madagaskar medizinische Hilfe und erzielt so gleichzeitig eine positive soziale Wirkung. Finanziert wird die Organisation durch Spenden, wie die der Firma blue automation GmbH aus Rennerod.

Ziel: das Krankenhaus in Ambovo

Das Krankenhaus in Ambovo, welches von MHM unterstützt wird, ist für die Gesundheitsversorgung von 14 umliegenden Dörfern verantwortlich und hat die medizinische Arbeit fest im Fokus. Was das Krankenhaus besonders auszeichnet, ist nicht nur seine Mission, sondern auch das Team. Das gesamte medizinische Personal vor Ort besteht ausschließlich aus Mitarbeitern aus Madagaskar, die ihre eigenen Gemeinschaften unterstützen und ihnen zugutekommen wollen. An der Spitze dieser medizinischen Einrichtung steht die Leiterin Tanja Hock.

Das Krankenhaus ist auf die Geburtshilfe und pädiatrische Versorgung spezialisiert und spielt eine entscheidende Rolle in der Region, in der es kaum andere medizinische Einrichtungen gibt. Sie stehen nicht zu unterschätzenden Herausforderungen gegenüber, und die finanzielle Unterstützung ist ein entscheidender Faktor, um ihre Mission weiter voranzutreiben, lautet es in der Pressemitteilung des Unternehmens.

Wenn fließendes Wasser Luxus ist

In dem entlegenen Dorf, in dem Tobias Willer und seine Familie gelebt und gearbeitet haben, sind fließendes Wasser und Strom Luxusgüter – alles funktioniert auf Selbstversorgerbasis. Willer fokussierte sich auf die Installation von Strom und technischer Modernisierung für das Krankenhaus, was zu einer verbesserten medizinischen Versorgung und dem Erhalt von vielen Arbeitsplätzen führt. „Es ist unglaublich, dass unser Arbeitgeber uns die Möglichkeit gibt, uns eine Auszeit zu nehmen, um unsere Fähigkeiten und Zeit für eine gute Sache einzusetzen“, sagt Tobias Willer.

Während die Familie vor Ort humanitäre Hilfe leistete, haben die Kollegen bei der blue automation GmbH zusätzliche Verantwortung übernommen. Somit wurde ein neuer Weg gefunden, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu fördern. Grundsätzlich bietet das Unternehmen diese Möglichkeit jedem Mitarbeiter an, geht weiter aus der Pressemitteilung der Firma hervor.

Einsätze schon in Kenia und der Ukraine

In Madagaskar war Willer zum ersten Mal. Einsätze, um anderen Menschen zu helfen, habe er aber schon mal gemacht, in Kenia und der Ukraine. Das sei jedoch einige Jahre her, so der Vertriebsingenieur. Über seine Motivation sagt er selbst: „Da gibt es mehrere Aspekte. Zum einen haben wir uns gefragt, wie wir die Überstunden bestmöglich einsetzen. Bestmöglich heißt nicht, den meisten Benefit für mich in die Tasche zu bekommen, sondern: Wie kann ich gemeinsam mit meiner Familie die Zeit sinnvoll nutzen? Auch inspiriert von meinem Glauben an Gott und der Bibel, wollten wir anderen Menschen helfen und so den Menschen zeigen: Ich mache es, weil es einen weiteren Sinn im Leben gibt. Deswegen möchte ich die Liebe, die ich selbst erfahren habe, anderen Menschen weitergeben.“

Warum sich die Renneroder Firma engagiert

„Bei blue automation GmbH glauben wir fest daran, dass Unternehmen eine soziale Verantwortung tragen und einen echten Beitrag zur Verbesserung der Welt leisten sollten. Überstunden können beispielsweise eine Gelegenheit sein, sich nicht nur beruflich weiterzuentwickeln, sondern auch einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Unsere Mitarbeiter sind nicht nur Fachkräfte, sondern auch engagierte Individuen mit einem Herz für andere Menschen und ihre Bedürfnisse“, erklärt Thomas Grahl, Geschäftsführer von blue automation GmbH.

Grahl betont weiter: „Wir hoffen, dass diese Initiative nicht nur positive Auswirkungen auf die Gemeinschaften haben wird, die unsere Mitarbeiter unterstützen, sondern, dass sie auch andere Unternehmen inspiriert, ähnliche Ansätze zu verfolgen. Zusammen können wir eine größere Wirkung erzielen und einen Unterschied in der Welt machen. Die Auszeit-Initiative könnte ein Meilenstein sein, der Unternehmen weltweit dazu ermutigt, soziale Verantwortung zu übernehmen und einen positiven Wandel zu bewirken.“

Ressort und Schlagwörter

Westerwälder Zeitung