Heiligenroth/Hundsangen
A-cappella-Festival geht in 4. Runde

Heiligenroth/Hundsangen. Zum vierten Mal präsentieren Cannibale Vocale und die Westerwälder Zeitung das Westerwälder mundART-A-cappella-Festival. Die Proben für das neue Programm "... 25 Jahre ... noch immer nicht satt", das am 17. Januar in Heiligenroth zu sehen sein wird, laufen auf Hochtouren. 

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Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Beim Festival der Kunst mit dem Mund – daher MundART – werden außerdem die Singsations aus dem unteren Westerwald, Soundsation aus Neu-Isenburg, das Ensemble Vocapella aus Limburg sowie als Ehrengast die Gruppe Basta aus Köln auf der Bühne stehen.

Mit den Proben für das vierte Festival dieser Art haben Cannibale Vocale vor einem Jahr begonnen. Die „beliebteste Boygroup des Westerwaldes“ trifft sich dazu regelmäßig in der Ollmerschhalle in Hundsangen. Der künstlerische Leiter und Dirigent aus Wirges, Marco Herbert, hat seine Sänger fest im Griff. So lässig, wie er vom Klavier aus mit den Händen die Stimmen dirigiert, so nachdrücklich verlangt er Disziplin von den 16 Männern, die aus dem gesamten unteren Westerwald regelmäßig nach Hundsangen zur Probe strömen. Zu ihrem aktuellen Repertoire gehören Stücke wie „Junge“ von den Ärzten oder „Der Speisezettel“ von Carl Friedrich Zöllner, das ganz besonders gut zum Namen der Truppe, Cannibale Vocale, passt.

Der Name ist Programm. Ungewöhnlich genug, um das Vokalensemble zu beschreiben, das sich querbeet durch die Musiklandschaft bewegt: Vom Renaissance-Madrigal bis zur Schlagerschnulze. Doch die Sänger erwehren sich einer Schublade – Musikkabarett, Comedy, Kleinkunst, all das trifft irgendwie zu und reicht doch nicht aus. Die Cannibale-Philosophie ist zum Markenzeichen geworden. Als besonderer „Glücksgriff“ erwies sich die intensive Zusammenarbeit mit dem Komponisten Emil Händel aus Erlangen, der einige seiner Werke eigens für Cannibale Vocale geschaffen hat. Zusammenwirken und Wechselspiel zwischen Komponist und Ausführenden haben beiden Seiten entscheidende Impulse sowohl in künstlerischer als auch in interpretatorischer Hinsicht geben können.

Cannibale Vocale ist im südlichen Westerwald zu Hause und trat unter diesem Namen erstmals Ende der 80er-Jahre auf. Die Sänger sind engagierte Laien, die neben dem Gesang in einem normalen Chor eine weitere Herausforderung suchen. Mehr als 50 Sänger haben in den vergangenen Jahren mitgewirkt. Entstanden ist der besondere Chor aus einer Fastnachtsgruppe in Horbach. Der 2012 verstorbene Matthias Labonte war maßgeblich an der Gründung beteiligt, hat Cannibale Vocale über viele Jahre bis zum Jahr 2010 dirigiert und ist posthum zum Ehrenchorleiter ernannt worden.

Auch das soziale Engagement des Ensembles ist erwähnenswert: Cannibale Vocale tritt regelmäßig unentgeltlich bei Benefizveranstaltungen auf und unterstützt gemeinnützige Organisationen sowohl ideell als auch finanziell. Nun aber steht erst einmal das MundART-Festival im Januar auf dem Programm.

Z Das Konzert beginnt um

19 Uhr in der Vogelsanghalle, Einlass ist ab 18 Uhr. Gesponsert wird das Festival außerdem von der Kreissparkasse Westerwald, der Hachenburger Brauerei sowie der Firma ASK.

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