Die Stadt Ransbach-Baumbach will das Neubaugebiet „Fuchshohl II“ in den Jahren 2026/2027 erschließen. 40 städtische Bauplätze stehen im Bereich des Schwimmbades zur Verfügung. Der Gesamtbetrag für ein voll erschlossenes Grundstück beträgt etwa 240 Euro pro Quadratmeter. Die Grundstücksgrößen liegen zwischen 468 und 709 Quadratmetern.
Seit 2015 existiert eine Bewerberliste mit über 250 Interessenten. Zum aktuellen Zeitpunkt bekunden noch 65 Bewerber ihr Interesse an einem Bauplatz, so Markus Waschbüsch von der Verwaltung. Doch die sind nicht gesetzt. Um sicherzustellen, dass jeder Bürger der Verbandsgemeinde die Möglichkeit hat, einen Bauplatz zu erwerben, soll ein öffentlicher Aufruf erfolgen. Dem Stadtrat ist eine transparente Vorgehensweise sehr wichtig. Das sahen alle Mandatsträger so. Allerdings: Über die zuvor erarbeiteten Vergaberichtlinien konnte trotz langer und konstruktiver Diskussion im Gremium keine Einigkeit erzielt werden.
Keine Einigkeit über Vergaberichtlinien
Folgende Richtlinien wurden ursprünglich vorgeschlagen: 1. Bewerber, die bereits von der Stadt einen Bauplatz erhalten haben, werden nicht berücksichtigt. Das gilt ebenso für Bewerber, die bereits ein eigenes Grundstück in der Stadt besitzen. 2. Das Baugebot beträgt drei Jahre ab Grundstückskauf. Innerhalb dieser Frist muss mit dem Bau eines Wohngebäudes begonnen werden. Das Wohngebäude muss spätestens fünf Jahre nach Vertragsabschluss bezugsfertig sein.
3. Die Stadt behält sich ein Wiederkaufsrecht vor, falls das Grundstück unbebaut bleibt, vor der Fertigstellung weiterveräußert oder mit einer Dienstbarkeit belastet wird, die einem Dritten das Recht zur Bebauung einräumt. 4. Die Bewerberfrist für die verbindliche Interessenbekundung beträgt zwei Monate ab öffentlicher Bekanntmachung. Nach öffentlichem Aufruf und Ablauf der zweimonatigen Bewerberfrist erfolgt die Auswertung der verbindlichen Interessenbekundungen. Anschließend wird eine endgültige Entscheidung über die weitere Vorgehensweise der Vergabe der Bauplätze getroffen.
SPD dringt darauf, soziale Kriterien einzubeziehen
Insbesondere die SPD forderte, weitere soziale Kriterien einzubeziehen und ein Punktesystem zu entwickeln, mit dem ein Ranking der Kaufinteressenten erstellt werden könnte. Auch Lukas Eckenberger (RaBaB) möchte, dass es Familien erleichtert wird, in der Stadt Fuß zu fassen. Andere Ratsmitglieder wünschten sich, dass vor allem heimische Bewerber den Vorzug erhalten können. Stefan Link (FWG) sprach sich dafür aus, die Vergaberichtlinien neu zu strukturieren. „Das muss geklärt sein, ehe wir entscheiden.“ Jochen Ickenroth (CDU) betonte, mit dem Baugebiet wolle man auch den Zuzug von qualifizierten Leuten für die heimischen Unternehmen unterstützen, sodass Arbeiten und Wohnen am Ort möglich sei.
Wolfgang Schuld von der RaBaB schlug schließlich die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vor – mit je einem Vertreter jeder Fraktion und dem Bürgermeister. Dafür stimmten 16 Räte bei einer Enthaltung und fünf Nein-Stimmen. Dieser Kreis will nun versuchen, eine mehrheitsfähige Lösung zu erarbeiten und sie dem Stadtrat zu präsentieren. Stadtbürgermeister Michael Merz sagte, dass man den Vorschlag vorab dem Gemeinde- und Städtebund vorlegen werde, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Er sprach sich für ein Losverfahren aus, sollte es mehr Interessenten als Bauplätze geben.
Erschließung kann in Kürze beginnen
Die Erschließungsarbeiten für „Fuchshohl II“ können in Kürze beginnen. Gleichzeitig sind von den Verbandsgemeindewerken Ransbach-Baumbach die Abwasserbeseitigung sowie die Trinkwasserversorgung neu zu errichten. Der Stadtrat hat einstimmig der Karst Ingenieure GmbH den Auftrag für die Ingenieurleistungen für Verkehrsanlagen und planungsbegleitende Vermessungen im Zuge der Erschließung zu einem Gesamtbetrag von 104.723 Euro (brutto) erteilt.
Weiterer Tagesordnungspunkt: Jakob Milles (SPD) ist als Ersatzperson in den Stadtrat Ransbach-Baumbach berufen worden. Das neue Ratsmitglied übernimmt damit das Mandat von Peter Striege, der sein Mandat aufgrund der Wahl zum Beigeordneten niedergelegt hatte.

Hundesportverein mit großer Abordnung in der Stadthalle
Das neue Industrie- und Gewerbegebiet Concordia entsteht. Der Stadtrat hat dafür nun mit 16 Ja- und fünf Nein-Stimmen die Offenlage beschlossen. Gegenüber den Ursprungsplänen wird Concordia deutlich kleiner. Bodengutachten haben ergeben, dass in den Bereichen des aufgefüllten Bergbaugeländes nur geringe bis schwache Tragfähigkeiten vorliegen. Dort könnte beispielsweise nur Photovoltaik möglich sein. Im Laufe des Jahres soll ein Satzungsbeschluss erfolgen. Ralf Schmidt und Jakob Milles (beide SPD) erkundigten sich nach der Zukunft des Hundesportvereins Ransbach-Baumbach (HSV), der auf dem Concordia-Gelände angesiedelt ist, nun umziehen muss und um seine Existenz fürchtet. Eine große Abordnung des Vereins wohnte der Sitzung bei. Der Stadtbürgermeister verwies auf eine rechteckige, an Flur 16, 33 und 35 grenzende Fläche, die für den HSV und den Bauhof vorgesehen sei. In einem Facebook-Post betonte der HSV, dass er mit der Antwort nicht zufrieden ist und auf weitere Gespräche hofft. cam