Westerwaldkreis – Die nächsten Tage könnten für die 169 Westerwälder Feuerwehren mal wieder zur besonderen Herausforderung werden.
Angesichts der vorhergesagten Schneefälle drohen vor allem entlang der Autobahnen wieder Bereitschaftsdienste und Einsätze in eiskalter Nacht. Aber auch die scheinbar besinnlich im Wohnzimmer flackernden Kerzen könnten dafür sorgen, dass es für einige der 3571 aktiven Wehrleute im Westerwaldkreis an den Weihnachtstagen heiß hergeht. Durch Unachtsamkeit gehen jedes Jahr nicht wenige Weihnachtsbäume in Flammen auf. Sie verursachen Zimmer- und Wohnungsbrände, bei denen nicht nur erhebliche Sachschäden zu beklagen sind, sondern häufig auch Menschen verletzt werden.
Um seinen Mitstreitern zwischen Rennerod und Höhr-Grenzhausen ein möglichst ruhiges Weihnachtsfest zu bescheren, gibt Kreisfeuerwehrinspekteur Heinz Vietze folgende Brandschutz-Tipps:
Für einen festen Stand des Baumes sorgen, nur kipp- und standsichere Vorrichtungen (Weihnachtsbaumständer) verwenden. Empfehlenswert ist ein Ständer mit Wasserfüllung.
Weihnachtsbäume immer so aufstellen, dass im Falle eines Brandes das Verlassen eines Raumes ungehindert möglich ist. Nicht unmittelbar neben Türen aufstellen! Fluchtmöglichkeiten freihalten!
Den Baum nicht in der Nähe von Heizkörpern aufstellen und auf genügend Abstand (mind. 50 Zentimeter) zu leicht brennbaren Materialien (Vorhänge, Gardinen, Decken, Möbeln) achten. Die Umgebung des Weihnachtsbaumes von leicht entzündlichen Gegenständen freihalten.
Möglichst elektrische Lichterketten verwenden und darauf achten, dass Sicherungen, Anschluss und Leitungen nicht überlastet werden und den VDE-Bestimmungen entsprechen sowie keine augenscheinliche Mängel aufweisen.
Werden Wachskerzen bevorzugt, diese so befestigen, dass andere Zweige nicht Feuer fangen können. Nur intakte Kerzenhalter mit Kugelgelenk aus feuerfestem Material (Metall) verwenden. Kerzen sicher am Baum befestigen und von oben nach unten anzünden, in umgekehrter
Reihenfolge löschen. Heruntergebrannte Kerzen rechtzeitig auswechseln.
Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. Eltern sollten auf ihre Kinder achten und Streichhölzer sowie Feuerzeuge sicher aufbewahren, damit Kleinkinder die Kerzen nicht heimlich anzünden können.
Auf leicht entflammbaren Christbaumschmuck (z.B. aus Pappe, Watte, Zelluloid, Zellwolle) verzichten.
Nach dem Schlagen beginnt der Baum auszutrocknen, vor allem, wenn er nicht rasch ins Wasser gestellt wird. Sinkt die Feuchtigkeit des Baumes unter 50 Prozent, besteht schon die Gefahr, dass er durch eine Kerze oder einem Streichholz in Brand gesteckt werden kann, bei unter 20 Prozent dienen die enthaltenen ätherische Öle als Brandbeschleuniger und der ganze Baum kann innerhalb von Sekunden in Flammen stehen. Daher dürre Bäume aus der Wohnung entfernen!
Vorsicht beim Gebrauch von Wunderkerzen! Beim Abbrand beobachten! Vor allem die glühenden Restkolben nicht mit brennbaren Gegenständen in Verbindung bringen.
Für den Notfall Löschmittel griffbereit stellen. Oft genügt schon ein Eimer mit Wasser.
Und noch ein wichtiger Tipp: Rauchmelder in der Wohnung sind unverzichtbar, weil sie rechtzeitig Alarm geben. Die „Lebensretter“ gibt es schon für einen recht geringen Preis im Fachhandel. Sie sollten in keinem Kinderzimmer und in keinem Schlafzimmer fehlen.
Für alle Fälle – wenn es doch passiert: Ruhe bewahren, sofort am besten mit Wasser löschen. Falls der Brand nicht selbst gelöscht werden kann: Raum sofort verlassen, Türen zum Brandraum schließen, Feuerwehr über Notruf 112 alarmieren und am Grundstückseingang erwarten. Die Westerwälder Feuerwehr ist auch über Weihnachten für ihre Mitbürger da, verspricht Heinz Vietze.