Ideen für Umgestaltung am Oranienweg im Bad Emser Stadtrat diskutiert
Zukunftspläne für Bad Ems: Grüne Mitte statt grauer Parkfläche
Jede Menge Autos parken tagtäglich am Oranienweg. Das könnte sich in der Zukunft ändern, wenn zusammen mit der Umgestaltung des Rewe-Petz-Markts Pläne für mehr Grün in der Umgebung verwirklicht werden. Darüber wurde jetzt im Stadtrat diskutiert. Foto: Andreas Galonska
ag

Bad Ems. Es ist ausgemachte Sache, dass der Rewe-Petz-Markt in Bad Ems an der Wipsch bleibt, aber komplett umgebaut wird. Im Stadtrat stellte nun Stadtplaner Friedrich Hachenberg weitere Gestaltungsmöglichkeiten vor, wie die gesamte Umgebung in eine neue und attraktivere Form gebracht werden kann. Dazu soll zunächst ein Antrag auf Fördermittel gestellt werden.

Stadtbürgermeister Oliver Krügel (CDU), dem zunächst die Ratsleute zum Geburtstag gratulierten, blickte kurz auf die bisherigen Entscheidungen, den Vollsortimenter an der Wipsch zu belassen. Dort soll nun ein neues Sanierungsgebiet entstehen. „Die ADD ist nicht abgeneigt“, erklärte Oliver Krügel zu einer Anfrage bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion zu den nötigen Fördermitteln.

Friedrich Hachenberg, Diplom-Ingenieur und Stadtplaner vom Büro Stadt-Land-plus, präsentierte Ideen zu einer neuen grünen Mitte für die Kurstadt. „Der Umbau des Rewe-Markts ist eine Initialzündung. Es geht auch um Wohnen, eine Kita und Grünflächen“, betonte er zur Umgebung des Einkaufsmarkts, der künftig vom Erdgeschoss in neue Räume an die Oberfläche wandern soll.

Bach wieder an die Oberfläche holen

„Die Wipsch ist in die Jahre gekommen“, erklärte Friedrich Hachenberg zur aktuellen Gestaltung. Von dem neuen Rewe-Petz-Markt soll ein zusätzlicher Fußweg zur Viktoriaallee entstehen, auch eine Verbindung bis zur Lahn könnte ein Thema sein. Der frühere Bahndamm, der als Parkplatz verwendet wird, könnte als Fußweg neu belebt werden. Der Emsbach könnte wieder an die Oberfläche geholt, die Umgebung am Oranienweg könnte grüner werden.

Geregelt werden müsste bei diesen Vorstellungen, wohin die Autofahrer ausweichen sollen, die ihre Wagen zurzeit am Oranienweg abstellen. Eine neue Parkfläche oder ein Parkdeck seien demnach nötig, wenn der Oranienweg von seinen Stellflächen „befreit“ werden soll. Die zeitliche Perspektive für die Sanierungsphase liegt bei zehn bis zwölf Jahren.

Friedrich Hachenberg zog den Vergleich zur Umgestaltung der Diezer Innenstadt, an der er mit seinem Büro beteiligt war. „In Diez sind attraktive Punkte geschaffen worden“, merkte Friedrich Hachenberg an. Mit dem dortigen Umbau verbunden waren der Bau einer Wasserrinne in der Wilhelmstraße und ein Wasserspielgerät am Marktplatz.

Birk Utermark (FWG) wollte wissen, ob die Grenzen des Sanierungsgebiets bereits feststehen, was aber nicht der Fall sei. „Die Stadt ist hoch verschuldet, wie soll eine solche Sanierung finanziert werden“, fragte Michael Brüggemann (Die Partei). „Das ist die falsche Herangehensweise“, antwortete Oliver Krügel.

„Aber sollen wir uns deswegen keine Gedanken um die Zukunft machen?“

Stadtbürgermeister Oliver Krügel zu der Anmerkung, dass Bad Ems verschuldet ist

Zwar müsse Bad Ems sehen, wie – bei einer erwarteten 85-prozentigen Förderung – die restlichen 15 Prozent gestemmt werden. „Aber sollen wir uns deswegen keine Gedanken um die Zukunft machen?“, gab er zu bedenken. Der Hinweis zur engen Finanzlage sei kein Grund, dass keine Vorstellungen für die künftige Stadtgestaltung entwickelt werden.

Alternative Parkflächen gesucht

„Eine Alternative für den Parkraum könnte an der Polizei gefunden werden“, schlug Fritz Bingel (SPD) vor. Die Polizeiinspektion soll in die frühere Bundeswehrschule umziehen, der jetzige Standort neben dem Therme-Parkhaus könnte als weiterer Parkraum genutzt werden. Oliver Krügel gab zu bedenken, dass das Gebäude der Polizei unter Denkmalschutz steht. „Es darf aber auch keine Denkverbote geben“, merkte er an.

„Wir bekommen zwei Köpfe in der Stadt – einen historischen und einen modernen“, so die Einschätzung von Petra Spielmann (Bündnis 90/Grüne) zu den Plänen. Nichtstun sei keine Lösung, die Chance zur Umgestaltung soll ergriffen werden. Peter Hauth (SPD) regte an, dass die ehemalige Bundeswehrschule in das Sanierungsgebiet einbezogen werden soll. Der Stadtrat sprach sich ohne Gegenstimme dafür aus, dass ein Antrag zur Städtebauförderung an die ADD abgeschickt wird.

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