Lahnstein- Bei der Mineralienbörse im Emser Bergbaumuseum hat auch Gerhard Möhn aus Niedernhausen im Taunus einige seiner Steine ausgestellt. Was er nicht dabei hatte, war Lahnsteinit. Denn davon gibt es nur ganz wenig.
Möhn hatte es im Jahr 2009 in der Grube Friedrichssegen gefunden, erzählte er. Vor Kurzem wurde das Mineral nun offiziell anerkannt. „Ein Aha-Erlebnis hatte ich nicht“, erklärt Möhn, der regelmäßig in Friedrichssegen auf die Suche geht. Mit einem Eimer in der Hand streift er durch die Grube.
Mit der Zeit entwickele man ein Gefühl dafür, wo etwas Interessantes drin sein könnte, sagt Möhn. Deshalb werfe er immer mehrere Funde in den Eimer, um sie zu Hause zu untersuchen. So war es auch mit dem Lahnsteinit (im Englischen hängt noch ein E dran). Später hat Gerhard Möhn dann eine erste chemische Analyse vorgenommen – aber er kam nicht weiter.
Ein sogenanntes Typmaterial liegt im Mineralogical Museum of the Russian Acadamy of Science in Moskau. Russische Wissenschaftler haben das Mineral zuvor untersucht. „Ein Teil muss immer an einer Universität oder in einem Museum aufbewahrt sein, um es für die Nachwelt festzuhalten“, erklärt Möhn. Dass es mehrere Jahre dauert, bis ein Mineral bestimmt ist, ist nicht ungewöhnlich, sagt Möhn. Es sei sogar noch recht schnell gegangen. „Die Untersuchungen sind sehr kompliziert.“
Im „Mineralogical Magazine“ vom 13. Juni ist Lahnsteinit beschrieben. Neben mehreren russischen Experten wie dem Wissenschaftler Nikita V. Chukanov ist auf der Internetseite www.mineralien atlas.de auch Gerhard Möhn als Autor des Artikels genannt.
Obwohl er ein neues Mineral gefunden hat, gibt sich Gerhard Möhn bescheiden. Dennoch ist es etwas Besonderes, das weiß auch Gerhard Pfeiffer, Mineralienexperte aus Wetzlar, der ebenfalls zur Börse nach Bad Ems gekommen war.
Allerdings erklärt Möhn, dass die Grube Friedrichssegen nicht der einzige Ort sein muss, wo das Mineral vorkommt. Auch im Sauerland könnte es in der Erde liegen. Es sei laut Möhn aber noch nicht bestimmt. Doch selbst wenn es sich um dieselbe Zusammensetzung handelt wie die aus Friedrichssegen stammende, es wird bis in alle Ewigkeit Lahnsteinit heißen.
Von unserem Redakteur Markus Eschenauer