Projekt Workshop sammelt Ideen für ein Schmuckstück im Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Projekt Workshop sammelt Ideen für ein Schmuckstück im Welterbe Oberes Mittelrheintal

Workshop erstellt erste Pläne: Kranuferpark soll Loreleystadt verschönern

Der Häusener Kran wird saniert. Auch das Gelände am Rhein zwischen Burg Katz und Loreley soll neu gestaltet werden. 

Rüdiger Mosler

St. Goarshausen. Spannende Ideen, wie das Gelände um den denkmalgeschützten Häusener Kran gestaltet werden könnte, sind bei einem zweitägigen Workshop in St. Goarshausen gesammelt worden. „Kranuferpark am Loreley-Hafen“ lautet ein Arbeitstitel zweier Vorentwürfe. Ihre einhelligen Ziele: Das Industriedenkmal erlebbar machen sowie gleichzeitig eine Naherholungs- und Nutzfläche am Rheinufer zwischen Stadt, Hafenmole und Loreley schaffen.

Der Kran selbst soll noch in diesem Jahr von der Firma Rhenus mithilfe von Bundeszuschüssen saniert werden. Anschließend will der Verein Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz (EA) den 1917 erbauten Portaldrehkran, der unter anderem bei Niedrigwasser zur Leichterung der Schiffe diente, als Eigentümer übernehmen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die EA dies auch im Hinblick auf die geplante Buga 2031 im Welterbe tut. Denn der Kran und das lange, schmale Gelände zwischen Stadt und Hafen liegt direkt auf dem Weg vom Fähranleger, an der Altstadt unterhalb der Burg Katz vorbei in Richtung Aufgang zum Loreley-Plateau, das zusammen mit der Freilichtbühne ein zentraler Veranstaltungsort der Buga 2031 sein wird.

Zu dem Workshop hatte die bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord angesiedelte Initiative Baukultur gemeinsam mit dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal eingeladen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Landschaftsarchitekt Christoph Heckel aus Trier. Zwei Arbeitsgruppen aus Architekten sowie Vertretern von Fachbehörden, der Stadt St. Goarshausen und des Fördervereins Häusener Kran sahen sich noch einmal auf dem Gelände um und tüftelten am Montag und Dienstag an Lösungen.

Zwei Arbeitsgruppen mit gemeinsamen Zielen

Interessanterweise kamen beide Gruppen in ihren Zielsetzungen zu weitgehend übereinstimmenden Ergebnissen, die sich lediglich in Details unterschieden. So geht aus beiden Vorentwürfen klar hervor, dass der raue Charme des Industriedenkmals zwischen Burg, pittoresker Altstadt und Kulturlandschaft erhalten und erlebbar gemacht werden soll. Auch die Gleise sollen erhalten bleiben, um Arbeitsweise und Funktionsweise des Krans anschaulich zu machen. Gleichzeitig soll eine Grünfläche mit Bäumen und Sitzgelegenheiten entstehen, die zum Aufenthalt am Rheinufer einlädt. An den Zufahrten sind sowohl Fahrzeugstellplätze für Besucher als auch abgesperrte Parkplätze für Anwohner vorgesehen. Der Radweg soll durch die künftige Parkfläche verlaufen. Zentral in der Mitte der Fläche schlägt ein Entwurf eine Art Stadtbalkon von der B42 her als Übergang vor. Der andere Entwurf geht von einer größeren Freitreppe aus. Insgesamt wird von einer möglichst robusten Anlage ausgegangen, die nach Hochwassern möglichst unkompliziert wieder gereinigt und hergestellt werden kann.

Mögliche Schmankerl

Auch zwei mögliche Schmankerl wurden in die Ideensammlung aufgenommen: Denkbar wären bewegliche Sitzpodeste am Wasser vor, die sich ähnlich wie der Kran verschieben können. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass eine Verbindung (Brücke) zwischen Krangelände und Hafenmole, um einen Rundgang zu ermöglichen, eine immense Aufwertung wäre.

Flexibel in Bezug auf weitere Vorhaben

Beide Varianten wollen das Gelände zunächst so flexibel gestalten, dass alle weitergehenden Planungen offen bleiben. Das heißt, alle denkbaren Vernetzungen des Geländes mit dem Rheinsteig, Rundwanderwegen oder dem Fußweg auf das Loreley-Plateau sollen nicht vorweg ausgeschlossen, sondern ermöglicht werden.

Stadtbürgermeister zufrieden

Das letzte Wort in Bezug auf Detailplanung und Finanzierung der Neugestaltung hat der Stadtrat St. Goarshausen. Stadtbürgermeister Manfred Baumert ist mit den ersten Ergebnissen jedenfalls schon sehr zufrieden: „Beide Entwürfe zeigen tolle Ansätze. Ich bin gespannt, was wir davon umsetzen können.“

Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

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