Es ist heuer die 29. Auflage und somit schreibt das traditionelle Ostereierschießen des Schützenvereins 1877 Limburg eine fast drei Jahrzehnte andauernde Erfolgsgeschichte. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass bereits am ersten Tag die Massen zum Vereinsgelände im Eduard-Horn-Park pilgerten. Kleine und große Ostereierschützen, Einzelpersonen, Familien, aber auch zahlreiche Gruppen waren dabei oder haben sich bereits angemeldet. So werden im Laufe der Woche einige tausend Schützen den Weg zum Vereinsgelände finden.
Der Weg zu den Ostereiern führt über das möglichst erfolgreiche Schießen auf einen Zielspiegel. Je nach Höhe der erzielten Punkte sind jede Menge bunte Ostereier möglich. „Unser alljährliches Ostereierschießen ist ein fester Bestandteil unseres Vereinslebens – ein Event, das Sport, Geselligkeit und Wohltätigkeit miteinander verbindet. Neben einem unterhaltsamen Schießen um bunte Ostereier warten auch leckere Speisen, Getränke und hausgemachter Kuchen in gemütlicher Atmosphäre auf die Besucher“, sagte der Vorsitzende des Schützenvereins, Sebastian Schmidt, der erst seit Januar dieses Jahres im Amt ist. „Für Kinder unter zwölf Jahren bieten wir das Schießen mit Lichtgewehren an, sodass auch die Jüngsten gefahrlos teilnehmen können.“
Hohe fünfstellige Summe an Spenden in 29 Jahren
Besonders stolz sei der Verein auf den Benefizcharakter. „Eine hohe fünfstellige Summe konnten wir bisher an die Lebenshilfe Limburg-Diez spenden und so Menschen mit Behinderung unterstützen“, sagte Schmidt. Auch Limburgs Bürgermeister Marius Hahn hob die soziale Komponente sowie die gelebte Nachbarschaft zwischen Schützenverein und Lebenshilfe hervor und bat die Anwesenden um eine Schweigeminute für den erst im November 2024 plötzlich und unerwartet verstorbenen Vorsitzenden Andreas Göbel.
Die passenden Zahlen und Worte zur Erfolgsgeschichte „Ostereierschießen“ hatte der Vorsitzende der Lebenshilfe Limburg-Diez, Werner Reingen, parat: „Ein Sportverein aus der Region unterstützt einen heimischen, gemeinnützigen Verein der Behindertenhilfe.“ Dazu könne man auch „Nachbarschaftshilfe“ sagen. Reingen zählte auf: 3500 und mehr Stunden ehrenamtliches Engagement der Mitglieder des Schützenvereins, über 650.000 ausgegebene Ostereier und rund 85.000 Euro Spendensumme seien während der gemeinsamen Reise seit Beginn der 90er-Jahre zusammengekommen. Jede Zahl ist gleichbedeutend mit einem Volltreffer für Solidarität und Menschlichkeit“, sagte er.
Für die erhielt Reingen großen Applaus, auch vom „Ideengeber“ der Veranstaltung, Claus Peuker, der von 1985 bis 1998 und von 2009 bis 2014 als Vorsitzender dem Schützenverein vorstand. Der rüstige 77-Jährige, der aus Dinklage in Niedersachsen stammt, wohnt seit 1972 in Limburg, ist 1983 in den Schützenverein Limburg eingetreten und hat das „Ostereierschießen“ aus seiner Heimat mitgebracht. Auch er hatte ein paar interessante Zahlen parat, denn so wurden bei der ersten Veranstaltung im Jahr 1992 3540 Eier geschossen und am Ende seiner zweiten Amtszeit 2014 waren es dann schon 40.210. Gleichzeitig wurde in diesem Jahr das 500.000. Ei ausgegeben.
Verein hält seine Anlage „in Schuss“
Stolz ist der Ehrenvorsitzende auch auf seinen Verein, der durch regelmäßige Arbeitseinsätze dafür sorgt, dass die Anlage stets auf dem neuesten Stand bleibt – ganz nach dem Motto „selbst ist der Schütze“. Und gerade nach dem Felssturz am Vereinsgelände 2018 haben noch einmal große Umbaumaßnahmen wie die Modernisierung der 50 Meter-Bahn sowie die Renovierung des Gastraums, der seitdem noch mehr Platz und Komfort für gesellige Zusammenkünfte bietet, stattgefunden. „Ein großer Dank geht auch an die Stadt Limburg, die uns in all den Jahren mit Rat und Tat zur Seite steht und unterstützt, wo sie kann“, sagte Peuker.
Natürlich darf sich die Lebenshilfe Limburg-Diez auch in diesem Jahr über eine aus den Erlösen des Schießens erzielte Spende freuen. Bereits während der Veranstaltung unterstützen Mitarbeitende und Klienten die Aktiven des Schützenvereins. Das wird auch bis zum „Finale“ am Karsamstag so bleiben.
Wann noch geschossen werden kann
An den Werktagen bis einschließlich Donnerstag, 17. April, ist die Schießbahn im Eduard-Horn-Park täglich von 18 bis etwa 21 Uhr geöffnet. Karfreitag, in diesem Jahr eine Neuerung, wird nicht geschossen, dafür erstmals an Karsamstag, 19. April. Dann ist von 10 bis circa 18 Uhr die letzte Gelegenheit in diesem Jahr, im Schützenhaus Ostereier zu „erschießen“.