Entwurf liegt Ministerium offenbar vor - Werden Ergebnisse noch vor Sommerpause veröffentlicht?
Wie geht es weiter mit dem Oberlahnsteiner Hafen? Gutachten lässt weiter auf sich warten
Wie geht es weiter mit dem Oberlahnsteiner Rheinhafen? Bisher fehlen konkrete Aussagen vom Land, man verweist auf ein ausstehenden Gutachten zur Zukunftsperspektive der Rheinhäfen. In Lahnstein wünscht man sich einen „Dreiklang“ von Wohnen, Arbeit und Freizeit. Foto: Axel Stein
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Lahnstein. Gemunkelt wird im politischen Lahnstein schon lange: Hält das Verkehrsministerium die Ergebnisseeines Gutachtens zur Zukunft der rheinland-pfälzischen Häfen vielleicht bewusst bis nach der Kommunalwahl am 26. Mai zurück, um keine Wähler zu vergraulen? In Lahnstein wartet man seit Monaten auf die Erkenntnisse eines externen Büros, die bereits zum Jahresende 2018 vorliegen sollten. Nach Informationen unserer Zeitung gibt es mittlerweile zumindest eine Entwurfsfassung dieses Gutachtens.

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Dies bestätigt auch Franz Reindl, der Geschäftsführer der Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz GmbH. „Einen Entwurf gibt es. Und ich denke auch, dass die endgültige Fassung vor der Sommerpause veröffentlicht wird“, sagt der zuständige Hafenchef des Landes. Die aktuelle Hängepartie über die Zukunft der Häfen seien für keinen Beteiligten gut, fährt er fort.

Tatsächlich warten Lahnsteiner Bürger, Politiker und die Stadtverwaltung schon lange auf ein Zeichen aus Mainz: Bekanntlich möchte man den Hafenbereich – gerade im Hinblick auf die Buga 2029 – weiterentwickeln. Die Gremien stellen sich einen „Dreiklang“ von Wohnen, Arbeit und Freizeit vor. Um die Planungshoheit im Hafenbereich zu haben, hat man Ende Januar das Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht – ohne zu wissen, was das Gutachten sagt. Wird der Oberlahnsteiner Hafen nämlich weiter für Warenumschlag, Lagerung und Bearbeitung von Waren gebraucht, dürften Freizeit- oder Wohnangebote stark eingeschränkt sein.

„Die Erstellung des Gutachtens durch das beauftragte Büro ist noch nicht abgeschlossen“, heißt es auf Nachfrage unserer Zeitung aus dem Verkehrsministerium. „Sobald das Gutachten dem Verkehrsministerium vorliegt, kann über die Ergebnisse informiert werden.“ In diesem Kontext, so steht es in der Pressemitteilung, „sind auch weitere Entwicklungen des Hafens in Lahnstein zu betrachten“.

Gerade für den angedachten „Dreiklang“, aber auch die notwendige Erschließungsstraße, die in Höhe des Hafens enden soll, sind die Ergebnisse des Gutachtens wichtig – womit wir bei einem der Hauptgründe für die Verzögerung sind, wie Franz Reindl berichtet. „Das Büro musste einiges Neues mit einarbeiten, es gibt also durchaus vernünftige Gründe für die Verzögerung.“

Zu welchem Schluss die Gutachter in dem vorliegenden Entwurf kommen, kann oder möchte Reindl nicht sagen („Ich sitze da nicht in der ersten Reihe“), wohl aber, dass es eine eindeutige Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz gebe. „Dies dürfte dabei sicherlich auch eine Rolle gespielt haben“, erklärt der Hafenchef abschließend (siehe „Resolution“ rechts).

Wie das Niedrigwasser 2018 anderen Häfen in der Region Probleme bereitet hat, lesen Sie auf Seite 26

Von unserem Redakteur
Tobias Lui

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