Interesse vorhanden
Weltladen Katzenelnbogen wendet sein Aus vorerst ab
Der Eine-Welt-Laden in Katzenelnbogen in der Untertalstraße ist ein beliebter Ort zum Erwerb von wertvollen Lebensmitteln und Geschenken. Der Erlös kommt verschiedenen Projekten des Fairen Handels zugute.
Uschi Weidner

Die Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt Katzenelnbogen besteht seit September 1990 und ist Träger des Weltladens. Die Aktiven sind in die Jahre gekommen und suchen nun jüngere Nachfolger. Dazu gab es ein Infotreffen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.

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Zuletzt hatte der Arbeitskreis des Fairen Handels Katzenelnbogen zu einem Treffen eingeladen, in dem er neue Interessenten für die Mitarbeit und Unterstützung bat. Konkret hatte der Vorstand den Wunsch geäußert, von neuen Kräften abgelöst zu werden. Die Aktiven sind in die Jahre gekommen und suchen nun jüngere Nachfolger. Zu diesem Treffen konnten einige neue interessierte Personen begrüßt werden. In der Vorstellungsrunde wurde sehr deutlich, dass es allen wichtig ist, weiter die Aufgaben des Fairen Handels zu unterstützen. Alle bisherigen Mitarbeiter signalisierten weiterhin ihre künftige Bereitschaft, die neuen Kräfte zu unterstützen.

Zunächst informierte der Vorstand über seine vielfältigen ehrenamtlichen Aufgaben. Im Anschluss gab es von den Besuchern Fragen zu diesem Thema, die vom Vorstand bereitwillig und informativ beantwortet wurden. Nach einer regen Gesprächsrunde regten die potenziellen Interessenten an, sich zunächst selbst ein Bild über die komplexe Arbeit im Weltladen zu machen und sich in Zusammenarbeit mit den gegenwärtig 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern einen Einblick in den Alltag verschaffen. Dazu wird ihnen umfangreiches Informationsmaterial zur Erläuterung der verschiedenen Lieferanten, des Dachverbandes und zu den Produkten, die im Laden verkauft werden, zur Verfügung gestellt.

Schokoladenverkostung im Eine-Welt-Laden.
Uschi Weidner

In der nächsten Zusammenkunft Anfang Juni, zu der eine gesonderte Einladung erfolgt, gibt es weitere Informationen zum Dachverband. In weiteren Treffen werden die Aktivitäten im Laufe des Jahres beleuchtet und die Hilfen von außen aufgezeigt. Dazu sind weitere Personen willkommen, die hinter dem fairen Handel und seiner Idee stehen und sich in die Arbeit einbringen wollen.

Weltläden fordern faire Preise für Kakaobauern

In dieser Woche beteiligt sich der Weltladen Katzenelnbogen an der Aktion „Schoki fürs Klima? Kauf ich euch ab!“. Mit der Aktion weisen mehrere Hundert Weltläden in diesem Jahr auf die dramatische Situation vieler Kakaobauern weltweit hin. Auch der Weltladen Katzenelnbogen legt mit einer Verkostung fairer Schokoladen den Fokus auf das Thema Kakao. Vor dem Geschäft in der Untertalstraße können Kunden ausgewählte Schokoladen probieren und sich dabei über die Situation der Kakaoproduzenten informieren. „Ihnen machen vor allem ihre geringen Einkommen zu schaffen, die oftmals ihre Kosten nicht decken“, so die Engagierten des Weltladens. Eine Folge: Häufig müssen Kinder bei der Kakaoproduktion mithelfen und können nicht die Schule besuchen. Dringend erforderlich seien außerdem Investitionen in nachhaltige Anbaumethoden auf den Kakaofarmen, um sie an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Auch dafür seien höhere Erlöse für die Kakaobauern notwendig.

Petition für faire Kakaopreise liegt aus

Zum Weltladentag in der vergangenen Woche rufen die Weltläden dazu auf, die Petition „Faire Kakaopreise jetzt“ des Inokta-Netzwerks zu unterzeichnen. Das Netzwerk fordert von den großen Schokoladenherstellern, den Kakaobauern Löhne zu zahlen, die deren Existenz sichern. „Der Faire Handel der Weltläden zeigt, dass es auch anders geht. Die Zahlung höherer und garantierter Mindestpreise für Kakao, langfristige Partnerschaften sowie die Bereitstellung von zusätzlichen Leistungen wie Bio-Prämien ermöglichen es den Produzenten, ihre Farmen nachhaltig zu bewirtschaften und langfristig ein sicheres Einkommen zu erzielen“, so die Verantwortlichen des Weltladens.

Eine-Welt-Läden setzen sich für gerechtere Regeln im globalen Handel ein und bieten dabei auch Verbraucherinnen und Verbrauchern Handlungsoptionen. Beim Einkauf im Weltladen können Kunden nicht nur aus einem breiten Sortiment köstlicher Schokoladen wählen, sondern auch die politischen Forderungen unterstützen.

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