Schon seit Langem wurde im Inneren des Bad Emser Wahrzeichens kräftig gearbeitet, seit einigen Monaten machen die Gerüste rund um den Turm deutlich, dass es auch außen vorangeht. Im April wurde die Spitze mit der Wetterfahne abgebaut – allein das war schon eine größere Aktion, da die Spitze drei Meter lang und sehr sicher verbaut war.
Nun ging es um die gesamte Konstruktion der Turmspitze in 40 Metern Höhe, die von einem 52-Tonnen-Kran zunächst ein gutes Stück in die Luft gehievt und dann neben dem Turm zu Boden gelassen wurde. Das passte am Dienstagmittag gerade so, da sich mit dem Beginn der Aktion das kräftige Gewitter anmeldete, das Minuten später für Donner, Blitze und heftige Regengüsse sorgte.
Haltepunkte wurden abgeflext
„Wenn es zeitgleich geblitzt hätte, dann hätten wir mit dem Abheben warten müssen“, betonte Achim Deusner, Geschäftsführer der Staatsbad Bad Ems GmbH. „Was Sie noch hören, ist das Abflexen der letzten Haltepunkte“, erläuterte Projektleiter Michael Saal. Die metallische Turmspitze war an 20 Punkten fest verschraubt – so fest, dass dort nichts mehr abzuschrauben war. „Das hält schließlich seit dem Jahr 1907“, merkte Michael Saal an. Die Konstruktion hat somit mehr als ein Jahrhundert lang gehalten und zwei Weltkriege überstanden.
„Das hält schließlich seit dem Jahr 1907.“
Projektleiter Michael Saal zu den 117 Jahre alten Verschraubungen
Bereits bei den vorherigen Arbeiten hatte es etliche Überraschungen gegeben. Nicht immer haben die Pläne mit dem übereingestimmt, was in und am Turm aufgefunden wurde. „Die Arbeitssicherheit wurde immer großgeschrieben“, hob Saal hervor. Das galt vor allem für alle Arbeiter, die sich über die 15 Stockwerke des Gerüsts bis nach ganz oben zur Turmspitze bewegt haben.
Nach dem Verstummen der Flex konnte der Kran die Spitze abheben, die zunächst leicht hin- und herschwankte, aber keine Gefahr für die Arbeiter und das Gerüst darstellte. Nach dem Ausbalancieren ging es ein Stück nach oben, dann neigte sich der Arm des Krans, sodass die Spitze nebenan zu Boden gebracht werden konnte. „Das ist ein Meilenstein in der Sanierung des Quellenturms“, betonte Achim Deusner.
Auch Oliver Krügel, Stadtbürgermeister und Aufsichtsratsmitglied des Staatsbads, freute sich über die gelungene Aktion. „Ich bin sehr zufrieden, dass alles so gut verlaufen ist“, unterstrich er.
Fertigstellung für Mitte 2025 geplant
Mit den Gesamtarbeiten ist man leicht hinter den Zeitplan geraten, der eine Fertigstellung für Anfang 2025 vorgesehen hatte. Nun soll der Quellenturm im Sommer des kommenden Jahres fertig sein. Aus dem Quellenturm werden mit dem Kran noch große Tanks herausbefördert, für die künftig kein Ersatz mehr nötig sein dürfte.
Der Turm kann dann an etlichen Abschnitten ertüchtigt werden, denn schließlich hat der Zahn der Zeit an vielen Stellen genagt. Es sei zurzeit noch offen, ob die frisch abmontierte Spitze wieder auf den Turm gesetzt wird oder ob eine neue Konstruktion ihren Platz einnimmt.