Der Lückenschluss zur Sanierung der L335 ist in vollem Gange. Seit Ende Juli vergangenen Jahres wird der verbleibende Abschnitt zwischen den bereits sanierten Strecken zwischen Braubach und Dachsenhausen unter Vollsperrung saniert. Im Großen und Ganzen ist Benedikt Bauch, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Diez, zufrieden.
Unfallträchtige Strecke wird entschärft
Um die unfallträchtige Strecke zu entschärfen, mussten Kurven optimiert und die Radien angepasst werden. Dafür war es nötig, teils große Mengen Fels abzutragen. Bergseitig seien die Böschungen inzwischen weitestgehend hergestellt, teilt Benedikt Bauch mit. Insgesamt müssen rund 10.000 Kubikmeter Fels abgetragen werden – das entspricht rund 850 Sattelzügen. Etwa die Hälfte des Materials kann vor Ort verbaut werden.

Denn talseitig wird die Fahrbahn aktuell an verschiedenen Stellen verbreitert, um durchgehend mindestens eine Fahrbahnbreite von 6,50 Metern zu gewährleisten. Dazu wird Felsmaterial, welches vorher bergseitig abgebrochen wurde, lagenweise eingebaut und verdichtet, wie der LBM-Leiter weiter berichtet.

Dieser Aufbau wird durch eine umgangssprachlich „Geogitter“ genannte Einlage verstärkt. Dieses Geogitter stellt eine Art Bewehrung des Untergrundes dar und ermöglicht die Herstellung einer steilen Böschung. Durch die steile Böschung kann der Flächenbedarf verringert und der Eingriff in die Umwelt reduziert werden.

Ein im wahren Wortsinn einschneidende Arbeit ist die Verlegung eines Schmutzwasserkanals, den die Verbandsgemeindewerke Loreley im Rahmen der Bauarbeiten verlegen, um Dachsenhausen an die Kläranlage Lahnstein-Braubach anzubinden. Denn der Kanal wird aktuell in einem Abschnitt mit sehr großer Verlegetiefe von bis zu fünf Metern verlegt, erläutert Benedikt Bauch weiter zu den aktuellen Arbeiten. Da der Untergrund entlang der Landesstraße vor allem aus Fels besteht, ist die Herstellung der Baugrube sehr aufwendig. Insgesamt sind 13 Monate für die Baustelle eingeplant, bislang gebe es keine großen Verzögerungen, doch noch sei es zu früh für eine Prognose.
Mehr als 4 Millionen Euro werden in wichtige Verbindungsstraße investiert
Rund 5200 Fahrzeuge fahren durchschnittlich über die L335, um von den Höhengemeinden oder in entgegengesetzte Richtung zu gelangen. Seit Ende Juli vergangenen Jahres ist die Straße für den letzten Bauabschnitt gesperrt. Rund zehn Jahre ist es inzwischen her, dass der erste Bauabschnitt mit einer Länge von rund 1,1 Kilometern unweit von Dachsenhausen abgeschlossen wurde. In den Jahren 2021/22 folgte der dritte Bauabschnitt mit einer Länge von 1,7 Kilometern von der Mitte der Strecke bis Braubach, nun erfolgt der zweite Bauabschnitt, der zwischen den bereits sanierten Streckenabschnitten liegt. Der rund 2,7 Kilometer lange Abschnitt ist der aufwendigste, weil er in einem Vogelschutzgebiet liegt. Rund 4,7 Millionen Euro investiert der LBM allein in diesen Bauabschnitt, weitere 1,2 Millionen die Verbandsgemeindewerke.