Pendler im Rhein-Lahn-Kreis
Viele zieht es zum Arbeiten nach Koblenz oder Limburg
In der Arenberger Straße in Bad Ems herrscht seit Monaten deutlich mehr Verkehr als sonst, da die B260 an der Lahn gesperrt ist. Zahlreiche Pendler nutzen auf dem Weg nach Koblenz diese Strecke, um zur Denzerheide und zur B49 zu kommen.
Andreas Galonska

Den Arbeitsplatz direkt vor der Haustür zu haben, spart Zeit und Geld. Im ländlichen Raum ist das jedoch weiterhin die Ausnahme, wie ein Blick in die Daten des Statistischen Landesamts für den Rhein-Lahn-Kreis zeigt.

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In Rheinland-Pfalz gibt es mehr als 1,3 Millionen Job-Pendler, die nicht an ihrem Arbeitsort wohnen. Knapp 842.000 Menschen arbeiten dagegen in der Verbandsgemeinde, verbandsfreien Gemeinde oder kreisfreien Stadt, in der sie leben, wie aus Zahlen des Statistischen Landesamtes für das Jahr 2023 hervorgeht. Das Pendeln zum Arbeitsplatz ist besonders in ländlichen Regionen wie dem Rhein-Lahn-Kreis weit verbreitet: Knapp 23.000 Berufstätige pendeln zu einem Arbeitsplatz außerhalb des Kreises. Auf der anderen Seite kommen etwa 12.000 Personen aus einem Nachbarkreis zum Arbeiten in den Rhein-Lahn-Kreis. Wie viele Personen zumindest tageweise im Homeoffice arbeiten, wurde in dieser Statistik nicht erfasst.

Viele Beschäftigte nutzen die Nähe zu Koblenz

An der Spitze der Arbeitsplatzregionen für die hiesigen Pendler liegt die Stadt Koblenz: 7721 Berufstätige mit Wohnort im Rhein-Lahn-Kreis verdienten zum Zeitpunkt der Datenerhebung ihr Geld an Rhein und Mosel. Auf dem zweiten Platz folgte der Kreis Limburg-Weilburg (inklusive der Stadt Limburg) mit 5765 Einpendlern aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Dahinter lagen der Westerwaldkreis (3215), der Rheingau-Taunus-Kreis (2698) und der Landkreis Mayen-Koblenz (1868).

Die Zahl der Einpendler in den Rhein-Lahn-Kreis ist erwartungsgemäß geringer. Die meisten Einpendler kamen im Erhebungszeitraum aus dem Kreis Limburg-Weilburg (3215 Personen). Es folgten Berufstätige aus dem Westerwaldkreis (2991), der Stadt Koblenz (2577) und dem Kreis Mayen-Koblenz (1806).

Pendler im östlichen Kreis zieht es oft nach Hessen

Das Statistische Landesamt veröffentlichte zudem Zahlen auf Ebene der Verbandsgemeinden und kreisangehörigen Städte, aus denen sich ebenfalls ein interessantes Bild ergibt. Demnach haben alle VGs im Rhein-Lahn-Kreis und auch die Stadt Lahnstein einen Auspendlerüberschuss. Über relativ viele Arbeitsplätze am Wohnort verfügt die VG Bad Ems-Nassau: Dort sind immerhin 40 bis 50 Prozent der Berufstätigen in der Heimat-VG beschäftigt. In den VGs Aar-Einrich und Loreley ist die Auspendlerquote mit jeweils 70 bis 80 Prozent dagegen besonders hoch. Hier nun noch ein kurzer Blick in die einzelnen Verbandsgemeinden:

VG Aar-Einrich: Viele Einwohner der VG Aar-Einrich arbeiten in Hessen. 2023 pendelten die meisten von ihnen nach Limburg (1129), nach Wiesbaden (932) und nach Frankfurt (493). Außerdem zog es viele Beschäftigte zum Arbeiten in die VG Diez (955), aus der auch die meisten Einpendler (444) kamen.

VG Bad Ems-Nassau: Die VG Bad Ems-Nassau zählte im Jahr 2023 insgesamt 3172 Einpendler und 4362 Auspendler. Die meisten von ihnen zog es zum Arbeiten nach Koblenz (2125 Personen). Die meisten Einpendler kamen aus den Verbandsgemeinden Nastätten (802) und Montabaur (777).

Auch die Stadt Lahnstein hat mehr Aus- als Einpendler

VG Diez: Berufstätige aus der VG Diez zog es besonders häufig nach Limburg (2883 Personen). Auf dem zweiten Platz folgte die Stadt Frankfurt (676). Die Einpendler in die VG Diez kamen ebenfalls besonders häufig aus Limburg (1034). Auf dem zweiten Platz lag hier die VG Aar-Einrich (955).

Stadt Lahnstein: Von Lahnstein ist es nicht weit nach Koblenz. Folglich liegt die Großstadt an Rhein und Mosel auch in der Pendlerstatistik vorne. 2023 pendelten 3074 Lahnsteiner zum Arbeiten nach Koblenz. Etwa halb so viele Menschen (1552) kamen aus Koblenz für ihren Job nach Lahnstein. Auf dem zweiten Platz folgten die Einpendler aus der VG Loreley (886).

VG Loreley: Die VG Loreley hat einen hohen Auspendleranteil. Die meisten Berufstätigen zog es 2023 zum Arbeiten nach Koblenz (1509), nach Lahnstein (886) und in die VG Nastätten (757). Aus der VG Nastätten (319) und der Stadt Lahnstein (175) kamen auch die meisten Einpendler, allerdings waren die Zahlen deutlich geringer.

VG Nastätten: Aus der VG Nastätten ist die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden recht gut zu erreichen. Insofern überrascht es nicht, dass sie mit 859 Beschäftigten die Auspendlerliste 2023 anführte. Auch in die VG Bad Ems-Nassau herrscht reger Pendelverkehr: 802 Personen aus der VG Nastätten fuhren zum Arbeiten dorthin. Die meisten Einpendler kamen aus der VG Loreley (757).

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