Im November konnte man einigen Gamern in Oelsberg live über die Schulter schauen und miterleben, wie die Online-Spieler Spendengelder einsammelten. Während aus dem Dorfgemeinschaftshaus per Live-Stream der Verlauf eines Online-Spiels ins Netz ging, füllte sich die Kasse für den guten Zweck in rasanter Geschwindigkeit. Moderne Zeiten auch bei der Charity also.
Die Macher von „Gaming gegen Krebs“ organisierten einen Monat lang, vom 1. November bis 1. Dezember, 17 solcher Streams, manchmal sahen bis zu 3500 Leute zu. In der Regel tun sie das natürlich rein virtuell. Nur hier in Oelsberg kommt man auch persönlich zusammen und sind interessierte Besucher willkommen.
Im Vorjahr war das Dorfgemeinschaftshaus erstmals Treffpunkt bei Kaffee und Kuchen, das Konzept selbst wird schon im fünften Jahr umgesetzt. Durch die Präsenzform sollen Vorurteile und Wissenslücken abgebaut werden, denn: „Viele können mit Gaming überhaupt nichts anfangen“, ist sich Marco Mitter bewusst, der maßgeblich als Gastgeber fungiert. Der Einblick in Oelsberg kann dies verändern, meint er.
Draußen in den Online-Sphären ist „Gaming gegen Krebs“ ohnehin als Marke bekannt, was die erlösten Spendensummen belegen. Und es deutet eindrucksvoll an, welche Kreise Gaming ziehen kann. Nachdem auf diese Weise 2021 bereits die erstaunliche Summe von 16250 Euro gesammelt worden war, konnte diesem Jahr dank rund 400 Einzel-Spendern und einem anonymen Großspender die Riesensumme von insgesamt 53.402 Euro zusammengetragen werden.
Viele können mit Gaming überhaupt nichts anfangen.
Marco Mitter, Organisator von „Gaming gegen Krebs“ in Oelsberg
Das Geld fließt in die hundegestützte Therapie, von der unter anderem todkranke Menschen auf der Palliativstation B22 der Helios Dr. Horst Schmidt Klinken (HSK) Wiesbaden, beim Hospizverein Lebensbrücke e.V. in Flörsheim und auch auf der Palliativstation des Sana-Klinikum Offenbach profitieren. Dort wird für ein weiteres Jahr der Einsatz von ganz besonderen Therapiehunden finanziert, die über „Emma hilft“ und „Tröstende Pfoten Therapiehunde für Deutschland e.V.“ zu den Kranken kommen. Ein Herzensanliegen von Marco Mitter, der seine Mutter als Achtjähriger durch Krebs verlor und selbst erlebte, was Hunde für Sterbende leisten können.
26.701 Euro, also der Hälfte der Spendensumme, wurde im Aktionsmonat bei 16 Livestreams über Betterplace.org gesammelt und bereits an die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin zweckgebunden übergeben. Die zweite Hälfte erspielten die Gamer beim 17. Livestream gemeinsam mit „Alltagshelden sind sexy“ bei einem Mario-Cart-Turnier, das 4.291 Euro einbrachte und durch einen anonymen Großspender auf ebenfalls 26.701 Euro aufgestockt wurde.
Bei der Übergabe des symbolischen Spendenschecks in Oelsberg, dem Heimatort des Initiators Marco Mitter und der Schirmherrin, Bürgermeisterin Tanja Steeg, bedankte sich Marco Mitter herzlich bei dem Team der deutschlandweit verteilten Streamer und Gamer, bei den vielen Unterstützern der Aktion und natürlich bei seinem Team, das anlässlich der Spendenübergabe teilweise viele lange Anfahrtswege ins kleine Oelsberg auf sich genommen hatten. red
Mehr Informationen unter: