Weltfrauentag Rhein-Lahn-Kreis
Vernetzen, Austauschen und die Rolle der Frauen stärken
Ein kompetentes Team aus Expertinnen für Recht, Finanzen, Jobberatung, Persönlichkeitsentwicklung und vielen weiteren Bereichen stand für Fragen und Auskünfte bereit.
Uschi Weidner

Das Haus der Familie in Katzenelnbogen stand jetzt ganz im Zeichen eines Forums, zu dem Teilnehmerinnen aus dem Kreis in den Einrich kamen, um auf Missstände aufmerksam zu machen, und nach Lösungen zu suchen, die die Rolle der Frauen stärken.

Eine großartige Veranstaltung für Frauen gab es zum Weltfrauentag im Haus der Familie in Katzenelnbogen. „Frauenpower für heute und morgen“ lautete die Überschrift für ein Frauenforum, das einlud, individuelle persönliche Lösungen für Frauen zu finden, aber auch persönliche Gespräche mit Expertinnen zu führen und individuelle Fragen zu stellen und zu klären. Ergänzend gab es Vorträge, die wertvolle Informationen zu spezifischen Themen lieferten, Erkenntnisse vermittelten, um womöglich die Perspektive zu wechseln.

Dorothee Milles-Ostermann, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises, begrüßte die Frauen. Von Anfang an herrschte eine besondere Atmosphäre. Die Räumlichkeiten, Blumen, die Informationsstände, die liebevoll dargebotenen Speisen hießen alle auch nonverbal willkommen. Dorothee Milles-Ostermann freute sich, dass so viele interessierte Frauen gekommen waren, über den Vormittag verteilt waren es mehr als 50. Sie betonte, dass es wichtig sei, sich zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Kernthema, welches auch das Motto das Jahres 2025 ist, lautet „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Die Initiative „Frauenforum“ sei aus dem Frauen-Netz Rhein-Lahn, welches am 8. März 2023 ins Leben gerufen wurde, entstanden. Es zeige, wie viel Kraft in dem gemeinsamen Austausch stecke. Die tatkräftigen Frauen stellten heute eine Veranstaltung auf die Beine, die den anwesenden Frauen schon einmal einen Applaus wert war.

Nur 27 Prozent der Bevölkerung weltweit glauben, dass es für eine Demokratie wichtig ist, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben.
Manja Al Refai

Zum Frauenforum zählen Frauen aus dem Haus der Familie, Jobs für Moms, der Kreisvolkshochschule, der Landfrauen, des Kreml-Kulturhauses, der AWO, des Jobcenters Rhein-Lahn, der Praxis für Psychotherapie Elke Busch, die Notarin Dr. Corina Heibel, Inno-Finanz mit Elina Satschek und die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Aar-Einrich, Doris Weyand, zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises. Als Schirmherrin der Veranstaltung konnte Stadtbürgermeisterin Petra Popp gewonnen werden.

Nach einem Manipulationsspiel zum Thema „Abhängigkeitsverhältnisse“ gab es einen Vortrag zum Kernthema der Leiterin des Hauses der Familie, Manja Al Refai und Monika Schmelzeisen, Netzwerkerin bei Jobs for Moms. Manja Al Refai hatte Zahlen und Fakten parat. Bei mehreren ging ein Raunen durch die Zuhörerinnen: „Nur 27 Prozent der Bevölkerung weltweit glauben, dass es für eine Demokratie wichtig ist, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben.“ Manja Al Refai zitierte auch einen UN-Bericht. Dieser zeigt auf, dass sich das Ausmaß der weltweit verbreiteten Vorurteile gegenüber Frauen binnen zehn Jahren nicht verbessert hat. In Deutschland zeige sich jedoch eine positive Veränderung.

Die Nachfrage aber auch die Gespräche an den Ständen der verschiedenen Teams nahmen die Frauen mit großem Interesse wahr.
Uschi Weidner

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen komme in einem Bericht zur Einschätzung, dass Vorurteile gegen Frauen weltweit unverändert weit verbreitet sind. Diese Vorurteile wirkten sich auf die Einhaltung von Menschenrechten aus und führten zu einer Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen. Petra Popp, die eine Zwischenbilanz über erste Erfahrungen und Eindrücke des Tages zog, zeigte sich beeindruckt von den Zahlen der Statistiken. Sie hatte noch andere Ideen zum Thema: Wir müssen auch über Worte im Sprachgebrauch nachdenken. Zum Beispiel das Wort ,helfen‘ im Sprachgebrauch – der Mann hilft seiner Frau im Haushalt? Ist das noch zeitgemäß?“ Popp appellierte, mehr Respekt für die Entscheidungen, die der Partner trifft, zu entwickeln. Und auch gesellschaftlich sei es keine Frage mehr, „wie lange eine gute Mama zu Hause sein muss, um eine gute Mama zu sein?“.

Insgesamt war bei der Veranstaltung eine positive Stimmung zu spüren: Sie vernetzen sich, haben ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen erkannt und suchen für sich weiterführende Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei. Für die Kinderbetreuung war ebenfalls gesorgt.

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