In seiner Sitzung am Donnerstag beschloss der Diezer Stadtrat einstimmig den Straßenausbau der Straßen „Auf der Wacht“, „Diersteiner Straße“, „Westerwaldstraße“ und „Taunusstraße“ als Gemeinschaftsmaßnahme mit den Verbandsgemeindewerken Diez. Konkreter Anlass ist die geplante Erneuerung der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung einschließlich der entsprechenden Hausanschlüsse durch die Verbandsgemeindewerke in den genannten Straßen. Diese sowie die dazugehörigen Gehwege befinden sich in einem schlechten Zustand. Der erste Bauabschnitt wird 2026 in der Straße „Auf der Wacht“ beginnen.
Die zu erwartenden Kosten hierfür werden für alle betroffenen Straßen auf insgesamt rund 2,5 Millionen Euro geschätzt. Die Maßnahme ist im aktuellen Investitionsplan sowie im Haushalt 2025 der Stadt Diez nicht vorgesehen. Daher müssen die Kosten für die Ingenieurleistungen im Nachtragshaushalt der Stadt Diez nachfinanziert werden. Diese belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Die Verbandsgemeindewerke Diez beteiligen sich im Rahmen der Gemeinschaftsmaßnahme an den Kosten für die Wiederherstellung der Straßenoberfläche mit rund 94.000 Euro. Die Stadt Diez trägt einen Kostenanteil von 30 Prozent, die Grundstückseigentümer einen Kostenanteil von 70 Prozent.
Betroffene Straßen in schlechtem Zustand
Der Ausbau einer Gemeindestraße ist grundsätzlich förderfähig. Im Stadtrat geht man davon aus, dass die Förderung aus dem Investitionsstock des Landes möglich ist. Dies setzt unter anderem eine „eingetretene Verschlissenheit“ voraus. Wie das Sachgebiet Tiefbau feststellte, befinden sich die Straßen „Auf der Wacht“, „Diersteiner Straße“, „Westerwaldstraße“ und „Taunusstraße“ in einem allgemein schlechten Zustand. Die Asphaltdecken weisen großflächige und weitläufige Risse auf, die auf einen nicht mehr tragfähigen Unterbau hindeuten. Aufgrund vermehrter Aufbrüche und einzelner Reparaturmaßnahmen stellen sich die Straßen als Flickenteppich dar. Die gepflasterte Straße „Auf der Wacht“ weist zudem Absenkungen und Spurrinnen auf, was ebenfalls für einen nicht mehr tragfähigen Unterbau spricht.
Ebenfalls einstimmig beschloss der Stadtrat den Ausbau der Steubingstraße und des Silberfeldweges, bei denen noch dringenderer Handlungsbedarf besteht. Die bestehenden Fahrbahndecken weisen erhebliche Schäden auf, die Gehwege sind nicht ordnungsgemäß ausgebaut und ebenfalls marode. Zudem entsprechen die Entwässerungseinrichtungen nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Insbesondere bei erhöhtem Niederschlag können die Kanaleinläufe das Oberflächenwasser nicht ausreichend aufnehmen, was in der Vergangenheit bei Starkregenereignissen zu Überflutungen der angrenzenden Grundstücke führte.
„Die Kosten werden auf viele Schultern verteilt.“
Bürgermeisterin Annette Wick
Umgelegt werden die Kosten im Rahmen der Abrechnungseinheit I „Stadtkern“. Das heißt, alle Grundstückseigentümer innerhalb dieses Gebietes zahlen für die Baumaßnahmen, nicht nur die Anwohner der betroffenen Straßen. „Es handelt sich um ein großes Quartier, was bedeutet, dass die Kosten auf viele Schultern verteilt werden“, erläutert Stadt-Bürgermeisterin Annette Wick im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Steubingstraße und der Silberfeldweg wurden Ende der 40er-Jahre gebaut. Seit dieser Zeit fanden in den betroffenen Abschnitten keine Erneuerungsmaßnahmen statt. Für den Ausbau wurden bereits Mittel im Haushalt 2025 der Stadt Diez eingeplant. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 900.000 Euro.
Die Verbandsgemeindewerke Diez beteiligen sich auch hier im Rahmen einer Gemeinschaftsmaßnahme an den Kosten für die Wiederherstellung der Straßenoberfläche. Dieser Anteil wird bei rund 10.500 Euro liegen. Zudem rechnet sich der Stadtrat auch hier Chancen auf eine Förderung durch das Land aus.