Baukosten von 649.000 Euro
Umbau Rathaus Gutenacker startet im August
Baupläne und ein Modell des Rathausneubaus ergänzten die Ausführungen der Experten auf der Bürgerinformationsveranstaltung.
Johannes Koenig

649.000 Euro wird der Umbau des Rathauses Gutenacker kosten, was unter anderem der ehemalige Bürgermeister Jürgen Maxeiner kritisiert. Nun wurden bei einer Bürgerinformationsversammlung die Pläne vorgestellt.

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Im August soll es losgehen mit den Bauarbeiten am Rathaus Gutenacker. Das war eine Neuigkeit der gut besuchten Bürgerinformationsversammlung Mitte Juni. „Die Arbeiten dauern wahrscheinlich bis Mai nächsten Jahres“, so Architekt Sebastian Martin, Inhaber des beauftragten Katzenelnbogener Architekturbüros HOLZblut. Ihm zur Seite stand Elektroingenieur Mathias Kraner aus Hünstetten, der über die geplante Elektroinstallation des etwa 649.000 Euro teuren Umbaus berichtete. Hellhörig wurden die Spezialisten, als ein Anwohner eine bisher unbekannte Niederspannungsleitung auf dem Grundstück erwähnte. Diese soll damals für den benachbarten Hochbehälter verlegt worden sein. „Gut zu wissen. Wir werden den Baggerfahrer vorwarnen“, bedankten sich die Experten für den Tipp.

„Gut zu wissen. Wir werden den Baggerfahrer vorwarnen.“
Die Experten bedankten sich für den Hinweis auf eine wohl undokumentierte Niederspannungsleitung

Seit 2008 beschäftigt die Diskussion rund um das Rathaus das Dorf. So hatte sich zum Beispiel bei einem Bürgerbegehren 2016 eine Mehrheit gegen einen früheren Beschluss des Gemeinderats gewandt, für das Rathaus einen Anbau an der Sporthalle zu errichten und das alte Gebäude zu verkaufen. Laut den nun präsentierten Plänen soll der flache einstöckige Anbau aus den 1970er-Jahren abgerissen und neu gebaut werden. Der Neubau wird dann bis zur aktuell noch unbebauten Grundstücksgrenze heranrücken. Daher auch die Warnung wegen des Niederspannungskabels.

Der einnstöckige Flachbau des Rathauses soll abgerissen werden. Der geplante Neubau rückt dann bis an die Grundstücksgrenze heran.
Johannes Koenig

Der Gemeindesaal vergrößert sich damit von aktuell 53 auf etwa 76 Quadratmeter. Hinzu kommt ein neuer Eingangsbereich mit Windfang und Garderobe sowie ein ebenerdiger Zugang über eine Rampe. Eine behindertengerechte Toilette und eine neue Küche sind ebenfalls eingeplant. Laut Verwaltung liegt die Baugenehmigung bereits seit April 2023 vor. Im Oktober vergangenen Jahres beschloss der Rat dann den Umbau des Rathauses und im März gab er grünes Licht für die Vergabe erster Gewerke. Jeweils einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder unter anderem Rohbauarbeiten, Dachabdichtungs-, Gerüst-, Zimmerer- und Holzbauarbeiten sowie Fenster- und Verglasungsarbeiten und auch Heizung, Lüftung und Sanitär. Kritik an den Umbauplänen übt der ehemalige Bürgermeister Jürgen Maxeiner. Für eine „gefühlte“ Nutzung von 20 Mal im Jahr seien 649.000 Euro Investitionskosten zu viel, auch wenn das Land 249.000 Euro an Fördermitteln bereitstellt. Deutlich günstiger wäre der einst anvisierte Neubau bei der Turnhalle, so Maxeiner.

Bei den Beschlüssen im März waren die Ingenieurleistungen für die Elektroinstallation noch offen geblieben. Nun hat sich Matthias Kraner mit seinem Büro den Planungen angenommen. Seine Ausführungen an dem Abend wurden, wie beim Thema Elektroinstallation auch nicht anders zu erwarten, sehr schnell sehr technisch. Zuhörer konnten unter anderem die Aussage mitnehmen, dass schon aus Versicherungsgründen auch die Elektrik im Altbau angegangen wird. Der Hausanschluss erfolgt über eine direkte Anbindung an die Ortsnetzstation im Hof. Im Neubau werden LED-Leuchten verbaut, die mit Bewegungsmeldern gekoppelt sind.

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