Anfang des Jahres war eine große Gruppe vom Rhein in die Stadt Jeju aufgebrochen, um die südkoreanischen Freunde zu besuchen. Bürgermeister Werner Groß, Loreley Tasmin Fetz und die Mittelrheinweinkönigin Johanna Schneider sowie die Spielleut Ranunculus und das Loreley Ensemble sorgten dort für viel Aufsehen. Neben der Werbung für den Wein vom Mittelrhein waren die künstlerischen Ensembles als musikalische Botschafter dabei und gaben unter anderem beim Feuerfestival auf der Insel Jejudo Konzerte vor vielen Zuhörern.
Die Stadt Jeju liegt auf der Insel Jejudo, die offizielles Weltkulturerbe der Unesco ist. Dies verbindet sie mit der Loreley über Tausende Kilometer hinweg. Außergewöhnlich ist es allerdings, dass eine solche Partnerschaft tatsächlich durch einen intensiven kulturellen Austausch, gegenseitige Besuche und seit Neuestem auch zarte Versuche der wirtschaftlichen Kooperation seit Jahren gelebt wird. Die Begeisterung der Koreaner für Deutschland und vor allem auch die Loreley spielt diesbezüglich sicherlich eine große Rolle, denn letztlich sind die Großstadt Jeju und die kleine Verbandsgemeinde ja durchaus ungleiche Partner.
Was hüben wie drüben Tradition hat, sind Großveranstaltungen wie „Rhein in Flammen“ und das mehrtägige Feuerfestival auf Jejudo. Die Rheinländer staunten jedenfalls nicht schlecht, als sie das Spektakel mit Umzügen, musikalischen Events und Feuershows erleben durften. Bleibt abzuwarten, ob die Südkoreaner vom Feuerwerk und der Schiffsarmada unterhalb der Loreley ebenso begeistert sein werden ...
Zunächst einmal aber startet die Visite mit einem Abendessen in Braubach am Freitagabend, 20. September. Am nächsten Morgen geht es zu einer Führung auf die Marksburg, anschließend zieht es die Gäste nach Koblenz, wo das Deutsche Eck, die Altstadt und die Festung Ehrenbreitstein auf dem Programm stehen. Am Samstagnachmittag ist die Loreley das Ziel der Südkoreaner, wo sie den neuen Kutur- und Landschaftspark erleben werden. Was nicht fehlen darf, ist ein Ausflug zur Loreleystatue am Rhein – die Loreley hat nämlich in Korea absoluten Kultstatus.
Einer der Höhepunkte des partnerschaftlichen Besuchs wird ein Freiluftkonzert bei freiem Eintritt sein, das der Chor der Muscheltaucherinnen am Samstagabend, 18 Uhr, auf dem Loreleyplatz in St. Goarshausen gibt. Die Haenyeo („Seefrauen“) auf Jejudo sind weltbekannt, denn sie können bis zu drei oder vier Minuten unter Wasser bleiben und tauchen bis zu 20 Meter tief, um Meeresfrüchte zu ernten. Die Taucherinnen gelten als lebende Wahrzeichen der Insel und wurden im Dezember 2016 von der Unesco auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes gesetzt. Schon einmal haben Taucherinnen an der Loreley gesungen, aus Dank für die damalige Einladung gab es beim Besuch der deutschen Delegation Anfang des Jahres nicht nur ein gemeinsames Essen mit frischen Meeresfrüchten, sondern auch einen hochoffiziellen, aber äußerst herzlichen Empfang. Und die deutschen Musiker hatten als Geschenk das beliebte koreanische Volkslied „Arirang“ vorgetragen, was die Taucherinnen zu Tränen rührte.
Nach dem Konzert werden die Koreaner das Feuerwerk „Rhein in Flammen“ an Bord eines Rheindampfers erleben. Am nächsten Morgen ist dann Abschied. ms