Der Zustand des Friedhofs „Am Hüttenwald“ in Katzenelnbogen hatte zuletzt für kritische Rückfragen aus der Bevölkerung gesorgt. Das berichtet Stadtbürgermeisterin Petra Popp. Nun wurde die Stadt Katzenelnbogen tätig. Ein Unternehmen erhielt den Auftrag, umgestürzte Bäume und umsturzgefährdete Bäume, Gestrüpp und Bewuchs zu entfernen.
Doch warum hat Katzenelnbogen überhaupt zwei Friedhöfe? Diese Frage dürfte sich auch schon so mancher Bürger gestellt haben. Neben dem genannten Friedhof „Am Hüttenwald“ gibt es schließlich auch den Gottesacker an der L318.
Der Friedhof „Am Hüttenwald“ wurde im Rahmen der Landkonsolidierung in den Jahren 1955 bis 1958 neu angelegt. Fortan wurden alle Verstorbenen des Stifts, die nicht in ihren Heimatgemeinden beigesetzt wurden, dort begraben. Bis in die 1980er-Jahre lebten in der Theodor-Fliedner-Stiftung fast ausschließlich Personen, die alleinstehend oder ohne nahe Verwandte waren.

Der Grund, einen eigenen Friedhof für das Seniorenstift anzulegen, beruhte auf Unzufriedenheit über den Zustand vieler Gräber auf dem bestehenden Friedhof. Oft waren die Gräber der ehemaligen Stiftsbewohner überwuchert, und das Unkraut beeinträchtigte auch die anderen Grabstätten. So schlossen die Stadt Katzenelnbogen und die Theodor-Fliedner-Stiftung einen Vertrag: Die Stadt Katzenelnbogen stellte die Fläche kostenlos zur Verfügung, und das Stift war für Pflege und Einzäunung des Geländes verantwortlich.
Eine der ersten Bestattungen, talseits unterhalb des Eingangs, hat einen größeren Grabstein. Die Erklärung: Hier wurde der kaum 20-jährige Sohn der damaligen Hauseltern Neidig beigesetzt, der am Sprungturm eines Schwimmbades in Wiesbaden den Tod fand. Der Friedhof beeindruckt Besucher und vorbeikommende Wanderer durch seine Schlichtheit und vor allem durch gleich große Grabsteine.