„Die Armutsbekämpfung ist ein Stiftungszweck“, erklärte Kristian Brinkmann, Geschäftsführer der Paulinenstiftung, zum Hintergrund der großzügigen Spende, die sich laut Pressemitteilung des Dekanats Nassauer Land auf rund 50.000 Euro beläuft. „Gerade in unserer ländlichen Region ist es wichtig, dass die Beratung auch vor Ort zu den Menschen kommt, die auf Hilfe angewiesen sind“, ergänzte Staatsminister a.D. Karl Peter Bruch vom Vorstand der Stiftung.
Das bestätigte der Leiter des Diakonischen Werks Rhein-Lahn Burkhard Struth. „Neben den angebotenen Sozialberatungssprechstunden an den Standorten in Bad Ems, Nastätten und Diez dürfen wir die nicht vergessen, die unsere Fachberatungsangebote nur schwer erreichen können“, erklärte Struth, und das sei die Mehrheit, an die man sonst nicht rankomme. Um etwa Schuldnerberatung, Suchtberatung, Schwangerenberatung oder Migrationsberatungsangebote im Kreisgebiet erreichen zu können, fahre das Diakonische Werk den Menschen entgegen.
„Abgesehen davon, dass sich viele Rat- und Hilfesuchende die Fahrt gar nicht leisten können: Wie soll jemand von Kaub oder Welterod aus nach Bad Ems in die Suchtberatung kommen können?“, nannte Struth ein Beispiel, für welche Beratungen seine Mitarbeitenden jedes Jahr Zigtausend Kilometer zurücklegen.
Alte Fahrzeuge mussten immer häufiger in die Werkstatt
Das vielseitige Beratungsangebot des regionalen Diakonischen Werkes Rhein-Lahn wird ergänzt durch die drei Tafeln im Kreisgebiet. Deren ehrenamtlich arbeitendes Team freute sich sehr über das neue Transportfahrzeug, das die Paulinenstiftung und andere Sponsoren ermöglichten; so kamen etwa über die Lidl-Pfandspenden noch einmal 10.000 Euro dazu. Das Auto ist mit der gesetzlich vorgeschriebenen Kühltechnik ausgestattet, mit denen die Lebensmittel aus Märkten und Bäckereien zwischen Katzenelnbogen und St. Goarshausen wöchentlich nach Nastätten abgeholt werden; dort werden sie sortiert und für die Ausgabe vorbereitet.
„Da haben wir jetzt mal wieder zehn sorgenfreie Jahre, nachdem das alte Fahrzeug immer öfter in die Werkstatt musste“, hofft Marion Moll, die die Tafelarbeit nicht nur in Nastätten, sondern auch in Bad Ems und Diez koordiniert. Allein die Essensausgabe in Nastätten versorgt derzeit 117 Erwachsene und 94 Kinder mit Lebensmitteln. „Die Warteliste ist sehr lang“, so Moll.
Die Förderung der Tafel-Arbeit ist der Paulinenstiftung seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Für sie gäbe es ja keine Gegenfinanzierung, und nur mit Mühe und Not sei sie dank der Ehrenamtlichen überhaupt möglich. Da komme der Stiftungszweck besonders offensichtlich und hilfreich zum Tragen, so Geschäftsführer Kristian Brinkmann. red