Bundestagswahl auf VG-Ebene
So stimmten die Menschen in der VG Loreley ab
Auch die Menschen in der Verbandsgemeinde Loreley haben ihre Stimme bei der Bundestagswahl abgegeben. Wir haben einen Blick auf die Wahlergebnisse auf VG-Ebene geworfen.
Mira Zwick

Die Bundestagswahl zeigt in der VG Loreley spannende Ergebnisse: Während die CDU einen deutlichen Zuwachs verzeichnet, muss die SPD einen herben Verlust hinnehmen. Ein Blick auf die Wahlergebnisse

Die Bundestagswahl ist vorüber, die vorläufigen Ergebnisse stehen fest. Nicht ganz so wie auf Bundesebene haben die Menschen in der VG Loreley abgestimmt. Wir werfen ein Blick auf die Ergebnisse und haben bei VG-Bürgermeister Mike Weiland und den Fraktionsvorsitzenden im VG-Rat nachgehört.

Auch in der VG Loreley konnte die CDU mit 32,2 Prozent die meisten Zweitstimmen auf sich vereinen und im Vergleich zum Vorjahr von mal um 7,9 Prozentpunkte zulegen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis insgesamt, gleichwohl eine Drei vorn schöner gewesen wäre“, freut sich Gerhard Böhm, Vorsitzender der CDU-Fraktion im VG-Rat zu dem Ergebnis. „Nachdem ich gehört habe, dass das Bündnis Sarah Wagenknecht nicht in den Bundestag kommt, dürfte sich die Regierungsbildung einfacher gestalten“, hofft er auf eine schnelle Regierungsbildung, „damit wir schnell eine handlungsfähige Regierung kommen, um die drängenden außenpolitischen Themen bearbeiten zu können.“ Direktkandidat Josef Oster bekam 36,2 Prozent der Erststimmen (plus 7,5 Prozentpunkte im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl).

Ordentlich Federn lassen musste die SPD. Während die Partei auf Bundesebene „nur“ 9,3 Prozentpunkte weniger der Zweitstimmen im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 bekam, sind es auf VG-Ebene 13,1 Punkte, statt 38,1 Prozent (2021) sind es nun nur noch 25 Prozent. Doch entgegen dem Bundesergebnis sind es die zweitmeisten Stimmen. „Es ist schön, dass wir in der VG besser dastehen als bundesweit, aber wir hatten uns mehr erhofft“, gibt der Vorsitzende der SPD-Fraktion im VG-Rat, Jens Michel, unumwunden zu. „Es ist ernüchternd, aber das Ergebnis war schon durch die Vorhersagen absehbar. Nun ist es Zeit, daraus für die Zukunft zu lernen“, blickt Michel in die Zukunft. Thorsten Rudolph konnte lediglich 29,4 Prozent der Erststimmen auf sich vereinen (minus 8,9 Punkte im Vergleich zu 2021).

Drittstärkste Kraft im VG-Gebiet ist die AfD, die mit 15,7 Prozent der Zweitstimmen – einem Plus von 9,3 Prozentpunkten im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl – ihr Ergebnis mehr als verdoppeln konnte. Direktkandidat Johannes Paul erlangte 15,2 Prozent der Erststimmen (2021 gingen 6,2 Prozent der Erststimmen an die AfD).

Nur um 1,1 Prozentpunkte verschlechterte sich das Ergebnis der Grünen von 9,6 (2021) auf 8,5 Prozent der Zweitstimmen. 6,7 Prozent der Erststimmen konnte Yannic Maaß auf sich vereinen, der für die Grünen auch im VG-Rat sitzt. Trotz des schlechten Abschneidens steckt er nicht den Kopf in den Sand. Nicht nur, dass sich die Mitgliederzahl im Kreis in den letzten Jahren von 115 auf 180 erhöht habe, als Erfolg wertet er auch, „ dass wir als Grüne im nördlichen Rheinland-Pfalz mit Julian Joswig erstmals einen Bundestagskandidaten stellen“.

5,6 Prozent der Zweitstimmen erzielte die Die Linke, vor dreieinhalb Jahren waren es auf VG-Ebene lediglich 3 Prozent, die der Partei ihre Stimme schenkten. Bei der Erststimme erlangte die Linke 4,3 Prozent, ein Plus von 1,9 Punkten. Einen Verlust von 5,6 Prozentpunkten von 9,3 auf 3,7 Prozent muss die FDP verzeichnen, bei der Erststimme ging es von 7,2 Prozent (2021) auf 2,5 Prozent runter.

Uwe Bernd, Fraktionsvorsitzender der FWG/FBL im VG-Rat, ist das gute Abschneiden der AfD negativ aufgestoßen, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Darüber hinaus sei er aber zufrieden mit dem Ergebnis: „Es hat mich gefreut, dass zwei kleine Parteien rausgeflogen sind und für ein Regierungsbündnis zwei Parteien genügen.“ Auch VG-Bürgermeister Mike Weiland (SPD) freut es, „dass zwei demokratische Parteien ein Bündnis bilden können. Was die Gespräche ergeben, werden wir die nächsten Wochen sehen.“ Als positiv wertet er zudem, dass zwei Abgeordnete aus der Region weiter unsere Ansprechpartner in Berlin bleiben. Schließlich seien sie es, „die uns auf Bundesebene bei unseren Belangen weiterhelfen können.“

Kein Blick auf Ortsgemeinde-Ebene

Zwar werden die Ergebnisse der Bundestagswahl auch für die einzelnen Ortsgemeinden veröffentlicht, jedoch sind die Zahlen nicht repräsentativ. Denn für diese Erhebung wurden ausschließlich die Stimmen, die am Wahlsonntag direkt in den Wahllokalen abgegeben wurden, herangezogen. Alle Stimmen, die die Bürger schon zuvor per Briefwahl abgegeben haben, fließen in diese detaillierten Zahlen für die einzelnen Ortsgemeinden nicht ein, sondern werden auf VG-Ebene ausgezählt und veröffentlicht.

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