Auch wenn im Ergebnishaushalt eine Lücke von gut 500.000 Euro und im Finanzhaushalt von 386.000 Euro besteht, bleibt die Gemeinde weiterhin schuldenfrei. Ende 2021 soll nach dem Zahlenwerk das Eigenkapital von zehn Millionen Euro um 500.000 Euro geschrumpft sein.
Zu den wichtigsten Investitionen gehören 250.000 Euro, die für die weitere Erschließung des Gewerbegebiets „An den Weiden“ eingesetzt sind. Mit den Arbeiten soll noch im Frühjahr begonnen werden, damit die Grundstückseigentümer möglichst bald auf dem Gelände ihre Expansionspläne verwirklichen können.
180.000 Euro waren bereits fürs Jahr 2020 für die mittlerweile fertiggestellte Anlage einer Löschwasserversorgung nötig geworden. Sie befindet sich gegenüber des neu gebauten Zustellstützpunktes der Post, der bereits stattliche Form angenommen hat.
Aber auch neuer Wohnraum wird in der prosperierenden Gemeinde entstehen. Er soll zwischen Neubau- und Feriengebiet in Verlängerung der Straße „Am Keltenring“ erschlossen werden. Die Planungskosten belaufen sich auf knapp 23.000 Euro. Die letzten der 20 Bauplätze der jüngsten Erweiterung sind alle verkauft.
Fast 40 neue Baugrundstücke können auf der rund 3,5 Hektar großen Fläche mit dem Namen „Am Steinkopf“ entstehen, das ist oberhalb der „Schlittenwiese“. Interessenten gebe es bereits, so Ortsbürgermeister Detlef Paul. Neben dem Plan für das neue Wohngebiet selbst lagen dem Gemeinderat in seiner Sitzung zwei Anbindungsvarianten des Planungsbüros Karst vor, wie die Zufahrt zu dem Wohngebiet erfolgen soll.
Diskutiert wurde ein Minikreisel am Ende der Schwimmbadstraße, der sowohl in den vorhandenen Keltenring als auch ins Gebiet Steinkopf führt. Die Alternative wäre eine separate Zufahrt einige Meter tiefer. Eine Entscheidung darüber wurde noch einmal vertagt, der Aufstellungsbeschluss aber verabschiedet.
Ein Sanierungsprojekt steht mitten im Ort bevor. Für die Neugestaltung des Marktplatzes sind im Etat 60.000 Euro veranschlagt. Schon seit Längerem heben sich dort die gepflasterten Bereiche und sorgen für Stolperfallen.
25.000 Euro wurden für den Bau einer Fotovoltaikanlage im Freibad angesetzt. Das Freibad schlägt in der Unterhaltung mit rund 118.000 Euro zu Buche. Andere Ansätze, die in den Haushalt aufgenommen wurden, sind jeweils 5000 Euro für die Jugendarbeit, für Spielgeräte und den Campingplatz.
Insgesamt prognostiziert die Finanzabteilung der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau der Gemeinde aufgrund der Corona-Krise und dem damit verbundenen Einbruch der Gemeinschaftssteuern wie überall im Land zunächst einmal verlustreiche Jahre. Dazu fallen im laufenden Jahr die Verbandsgemeindeumlage (plus 150.000 Euro) und die Kreisumlage (plus 140.000 Euro) deutlich höher aus. Die belaufen sich laut vorgelegtem Etat 2021 auf insgesamt rund 1,76 Millionen Euro.
Für Singhofen kommt allerdings ab dem kommenden Jahr noch eine andere Veränderung hinzu, wenn sich nämlich die Pachteinnahmen aus dem Abfallwirtschaftszentrum von bislang 325.000 Euro auf 130.000 Euro reduzieren. Die liquiden Mittel der Gemeinde beliefen sich Ende 2019 aber immerhin noch auf 5 Millionen Euro. Deshalb werten die Verbandsgemeinde-Kämmerer insgesamt „die Entwicklung der Haushaltswirtschaft der Gemeinde Singhofen als positiv“.
Dass es in den Folgejahren wieder finanziell bergauf in Singhofen geht, dazu sollen nach dem Willen des Rates vor allem die Investitionen in Gewerbegebiet und Wohnraum beitragen. Insgesamt waren und sind von 2019 bis 2022 für Investitionen mehr als 2 Millionen Euro (mit einem stattlichen Saldo von 1,4 Millionen Euro) verbucht, wobei das Jahr 2021 mit 841.000 Euro das investitionsstärkste werden soll.