Dies fordert die HWNG in einer Pressemitteilung. Aufgabe dieses Bypasses soll die Entlastung des Großbachs bei Starkregen sein, teilt die Gemeinschaft mit. „Somit könnte das Schutzziel des Regenrückhaltebeckens weiter erhöht werden.“ Außerdem stünde das umgeleitete Volumen dem von Hinterwald kommenden Mühlbach im Durchfluss durch Braubach zur Verfügung, glaubt die HWNG. Dieser mündet im Bereich vor der Blei- und Silberhütte in den Großbach. „Ein vergleichbares Regenrückhaltebecken im Mühltal ist aus den topografischen Gegebenheiten kaum realisierbar.“
Innerhalb Braubachs seien die freien Leitungsquerschnitte durch Verrohrung und Kanalisierung limitiert. Rechenbeispielen zu Folge, so argumentiert die HWNG Braubach, verdoppele eine Entlastungsleitung von 1,2 Meter Durchmesser die Wassermenge, die unterhalb des Regenrückhaltebeckens schadlos abgeführt werden könne.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei der Altstadt-Hochwasserschutz. „Kommt es während eines Rhein-Hochwassers zeitgleich zu einem Starkregenereignis, besteht die Gefahr der Überflutung der geschützten Straßen und Gassen durch das rückwärtig einfließende Regenwasser“, glaubt die HWNG. „Auch zu dieser Risikominimierung trägt der Bypass bei.“
Florian Gerkens, Zweiter Vorsitzende der HWNG, brachte im November den Vorschlag einer integrierten Entlastungsleitung während der Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative „Braubach Lebenswert e.V.“ ein. Dort traf die Idee auf breite Zustimmung und großes Interesse. Im Moment stagniere das Vorhaben der Ortsumgehung aber, weil eine Empfehlung durch ein Architekturbüro für die UNESCO ausstehe. Diese soll die Auswirkung der Ortsumgehung auf das Welterbe bewerten.
„Die Erweiterung um eine Starkregen-Entlastungsleitung verleiht dem Projekt weiteres Gewicht“, glaubt die Notgemeinschaft. „Eine positive Kostennutzungsrechnung wurde der Ortsumgehung schon bescheinigt. Diese zusätzliche Funktion dürfte die Bilanz im noch helleren Licht erscheinen lassen.“ Abschließend heißt es: „HWNG und Braubach Lebenswerter stehen im Austausch und wollen gemeinsam alle Chancen nutzen, einen weiteren Schritt für Braubachs Infrastruktur voranzutreiben.“