Wenn auch zum Auftakt nach der offiziellen Eröffnung durch Stadtbürgermeister Manuel Liguori – der dem Michelsmarkt einen guten Verlauf und allen Menschen viel Freude wünschte – die Nassauer noch weitgehend unter sich blieben, so ließ ein gemischtes Publikum schon am Freitagabend und am Samstag beim „Michelrock“ im Festzelt die Post abgehen.
Welch ein zündender Start ins Michelsmarkt-Wochenende: Die 25. Auflage des Nassauer Michelrock füllte das Festzelt mit Fans der rockigen Töne und jeder Menge guter Laune. Kein Wunder, zum Silbernen Jubiläum hatte der Verein die Gruppen Rauhbein, Pfund und Saftwerk an die Lahn geholt.Michelrock zieht Massen an: Im Nassauer Festzelt brodelt das Rockfieber
Am Michelsmarktmontag gibt es beim traditionellen Frühschoppen wieder einen echten Klassiker. Die Musiker des Schwarzwald-Quintetts versprechen unter dem Motto „Party, Dirndl und Alpenrock“ die Stimmung anzuheizen. Das traditionelle Großfeuerwerk zum Ausklang des Marktes wurde leider aus Klima- und Kostengründen abgesagt. Wie Stadtbürgermeister Liguori gegenüber der Redaktion sagte, war dies für die Verantwortlichen eine schwere Entscheidung.
Im Festzelt und auf dem rund 30.000 Quadratmeter großen Markt mit seinen Händlern und Schaustellern herrschte an allen Tagen Betrieb. Die zahlreichen Stammbeschicker, die schon viele Jahre in die Grafenstadt zum Michelsmarkt kommen, hatten auch diesmal wieder mit ihren altbewährten und beliebten Fahrgeschäften sowie den Verkaufsständen das Bild der 111. Auflage „Michelsmarkt in Nassau“ geprägt.
Es machte Vergnügen, die Menschen durch die Straßen ziehen zu sehen und den Händlern und Schaustellern zuzuhören. Ein Nassauer Michelsmarkt ohne die zahlreichen Standbetreiber, die ihre Späßchen und manchmal auch Zweideutigkeiten dem Besucher kostenlos mitliefern, wäre kaum denkbar. Dabei ist das Kaufen bei den meisten gar nicht so wichtig, obwohl sich bei vielen bald die Einkaufstaschen füllten.
Auf dem Festplatz vereinten sich heiße Rhythmen mit den Schreien der Wagemutigen, die mit dem „Intoxx“, „Hip-Hop-Dancer“ oder „Break-Dancer“, der durch seine individuell zu beeinflussende Fahrweise nicht nur für die jüngere Generation anspricht, oder mit den Autoscooter eine rasante Fahrt hinlegten. Aber auch die vielen kleinen Besucher stürzten sich lebhaft ins Vergnügen. Sie konnten zum Beispiel mit dem „Babyflug“ abheben oder ein paar Runden mit den Kinderkarussells drehen.
Auch die Imbissbetriebe boten in allen Straßen ihre kulinarischen Genüsse feil. Neben Steaks und der obligatorischen Bratwurst und Thüringer bis hin zu Fischspezialitäten wie Hering, Backfisch oder Matjes, konnte der Besucher seine Speisekarte individuell zusammenstellen. Auch die heimische Gastronomie war wie immer gut vorbereitet, um es den Marktbesuchern an nichts fehlen zu lassen. Der Michelsmarktverein hat wieder einmal mit großem Enthusiasmus und viel Idealismus dafür gesorgt, dass der seit 1912 bestehende Markt auch 111 Jahre später eine gesunde Mischung aus Nervenkitzel, Tradition und Innovation war.