Nassauer Volksfest bietet wieder etwas für jeden Geschmack - Nur das Feuerwerk fehlte
Schrille Fahrgeschäfte und Ballons: Nassauer Michelsmarkt vereint Tradition und Nervenkitzel
Der 111. Michelsmarkt in Nassau lockte unter anderem mit vielen verschiedenen Fahrgeschäften, die nicht nur für die jüngere Generation ansprechend waren.
Achim Steinhäuser

Traditionell wirkten die Fahrgeschäfte auf dem Nassauer Michelsmarkt wie ein Magnet. Auf dem Festplatz im Stadtzentrum hatten die Verantwortlichen wieder einen interessanten Mix im Vergnügungspark angerichtet, in dem auch auf die Familientauglichkeit geachtet wurde.

Der 111. Michelsmarkt in Nassau lockte unter anderem mit vielen verschiedenen Fahrgeschäften, die nicht nur für die jüngere Generation ansprechend waren.
Achim Steinhäuser

Schrill leuchtende Fahrgeschäfte und dröhnende aus allen Himmelsrichtungen, der Duft von gebrannten Mandeln, Popcorn, Bratwürsten und allerlei Süßigkeiten bescherten den zahlreichen Besuchern abwechslungsreiche Tage. Ein beliebter Programmpunkt ist immer der Luftballon-Weitflugwettbewerb bei der Markteröffnung. Unzählige bunte Ballons steigen nach einem Umzug durch die Stadt in die Luft und tragen Nassaus Grüße hinaus in die Welt.

Wenn auch zum Auftakt nach der offiziellen Eröffnung durch Stadtbürgermeister Manuel Liguori – der dem Michelsmarkt einen guten Verlauf und allen Menschen viel Freude wünschte – die Nassauer noch weitgehend unter sich blieben, so ließ ein gemischtes Publikum schon am Freitagabend und am Samstag beim „Michelrock“ im Festzelt die Post abgehen.

Am Michelsmarktmontag gibt es beim traditionellen Frühschoppen wieder einen echten Klassiker. Die Musiker des Schwarzwald-Quintetts versprechen unter dem Motto „Party, Dirndl und Alpenrock“ die Stimmung anzuheizen. Das traditionelle Großfeuerwerk zum Ausklang des Marktes wurde leider aus Klima- und Kostengründen abgesagt. Wie Stadtbürgermeister Liguori gegenüber der Redaktion sagte, war dies für die Verantwortlichen eine schwere Entscheidung.

Im Festzelt und auf dem rund 30.000 Quadratmeter großen Markt mit seinen Händlern und Schaustellern herrschte an allen Tagen Betrieb. Die zahlreichen Stammbeschicker, die schon viele Jahre in die Grafenstadt zum Michelsmarkt kommen, hatten auch diesmal wieder mit ihren altbewährten und beliebten Fahrgeschäften sowie den Verkaufsständen das Bild der 111. Auflage „Michelsmarkt in Nassau“ geprägt.

Hunderte Nassauer und Gäste zogen beim Ballonumzug zum Auftakt des Michelsmarktes durch die Straßen.
Achim Steinhäuser

Es machte Vergnügen, die Menschen durch die Straßen ziehen zu sehen und den Händlern und Schaustellern zuzuhören. Ein Nassauer Michelsmarkt ohne die zahlreichen Standbetreiber, die ihre Späßchen und manchmal auch Zweideutigkeiten dem Besucher kostenlos mitliefern, wäre kaum denkbar. Dabei ist das Kaufen bei den meisten gar nicht so wichtig, obwohl sich bei vielen bald die Einkaufstaschen füllten.

Auf dem Festplatz vereinten sich heiße Rhythmen mit den Schreien der Wagemutigen, die mit dem „Intoxx“, „Hip-Hop-Dancer“ oder „Break-Dancer“, der durch seine individuell zu beeinflussende Fahrweise nicht nur für die jüngere Generation anspricht, oder mit den Autoscooter eine rasante Fahrt hinlegten. Aber auch die vielen kleinen Besucher stürzten sich lebhaft ins Vergnügen. Sie konnten zum Beispiel mit dem „Babyflug“ abheben oder ein paar Runden mit den Kinderkarussells drehen.

Hoch her ging es im Festzelt, sodass es keinen mehr auf den Bänken hielt.
Achim Steinhäuser

Auch die Imbissbetriebe boten in allen Straßen ihre kulinarischen Genüsse feil. Neben Steaks und der obligatorischen Bratwurst und Thüringer bis hin zu Fischspezialitäten wie Hering, Backfisch oder Matjes, konnte der Besucher seine Speisekarte individuell zusammenstellen. Auch die heimische Gastronomie war wie immer gut vorbereitet, um es den Marktbesuchern an nichts fehlen zu lassen. Der Michelsmarktverein hat wieder einmal mit großem Enthusiasmus und viel Idealismus dafür gesorgt, dass der seit 1912 bestehende Markt auch 111 Jahre später eine gesunde Mischung aus Nervenkitzel, Tradition und Innovation war.

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