„Schon im Mai dieses Jahres sollte eigentlich ein neuer Brunnen sauberes Wasser liefern für die Menschen in einer Gruppe von Dörfern in Mabira“, berichtet Berthold Krebs, Vorsitzender des Arbeitskreises Mabira-Nassauer Land. Sehr zum Leidwesen der Anwohner sei aber bei zwei Bohrungen nur hartes Gestein und kein Wasser gefunden worden. Es musste ein neuer Standort gesucht werden. „Dort war es endlich soweit: In 200 Meter Tiefe wurde die Bohrfirma fündig. Seither kommt frisches Wasser aus dem Boden, ohne dass bisher gepumpt werden muss“ berichtet Krebs.
Die bisherigen Wasserprojekte der Partnerschaft hatten sich auf das Sammeln von Regenwasser in Wassertanks konzentriert, das von großen Dächern wie Kirchen und Schulen gesammelt wurde, was schon einen großen Fortschritt bedeutete, war das Regenwasser doch erheblich sauberer als das in weit entfernten Wasserlöchern, die auch vom Vieh und zum Waschen von Kleidung genutzt wurden. Immerhin konnte mit den Tanks außerdem der tägliche Weg zum Wasserholen deutlich verkürzt werden.
„Das Wasser steht aber immer nur zeitweise, während und nach der Regenzeit zur Verfügung und nicht das ganze Jahr über“, erklärt Krebs. Weil inzwischen an mehr Plätzen Strom zur Verfügung steht, um Brunnen zu bohren und mit Tauchpumpen zu versehen, konnte das Brunnen-Projekt überhaupt gestartet werden.
So bekommt nun die Großgemeinde Kitwe seinen ersten Brunnen. Bis zu 10.000 Menschen können dort demnächst mit dem sauberen Wasser versorgt werden. Das 200 Meter tiefe Loch werde nun fachgerecht ausgebaut und das Wasser in einen Vorratstank gepumpt. Krebs: „Das ist notwendig, weil das Stromnetz immer mal wieder ausfällt und somit eine Überbrückung notwendig ist“. Damit es beim Wasserholen nicht zum Streit kommt, gab es bereits Seminare mit den Verantwortlichen in den Dörfern, in denen die Regeln für die Abgabe des Wassers festgelegt wurden und über den richtigen Umgang damit informiert wurde.
„Nicht nur, dass dann die Wege zur Wasserstelle das ganze Jahr über viel kürzer werden und dass das Wasser ohne Abkochen oder Desinfektion getrunken werden kann – dadurch sollen vor allem weniger Menschen an Durchfall erkranken“, hofft Krebs.
Dass das mit rund 50.000 Euro kalkulierte Projekt der jetzt seit 40 Jahren bestehenden Partnerschaft überhaupt verwirklicht werden kann, ist nicht nur dem ehrenamtlichen Wirken des Arbeitskreises Mabira – Nassauer Land zu verdanken, sondern auch vielen privaten Spenden, denen der evangelischen Hilfsorganisation „Brot für die Welt“, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des Landes Rheinland-Pfalz, die sich an der Finanzierung beteiligen ebenso wie die Partner in Mabira selbst.