Bad Ems
Rohrbruch nahe Hochbehälter in Bad Ems: Flutwelle schwappt in Wohnstraße
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Ein Wasserrohrbruch in Bad Ems hat am Freitagnachmittag im Bereich Große Wiese für einiges an Chaos gesorgt.

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Nach 15 Uhr platzte ein durch ein Waldstück verlaufendes Gussrohr, durch das Wasser von einem Hochbehälter auf der Schmidtenhöhe ins Stadtgebiet geführt wird.

Durch die große Menge unkontrolliert ausströmenden Wassers, das mit hohem Druck aus der defekten Leitung schoss, wurde Erdreich in das Wohngebiet gespült. So setzten sich schnell die Gullys zu und verhinderten, dass die Fluten in die Kanalisation ablaufen konnten. Die Wassermengen suchten sich oberirdisch ihren Weg.

Stellvertretender Technischer Leiter sprach von „mittlere Katastrophe“

Von einer „mittleren Katastrophe“ sprach Lukas Schneider, Stellvertretender Technischer Leiter der Verbandsgemeindewerke, um seinen ersten Eindruck von der Lage zu schildern. Am schlimmsten war in der Großen Wiese ein Haus betroffen, dessen Souterrainwohnung laut Bürgermeister Uwe Bruchhäuser knapp 40 Zentimeter hoch unter Wasser stand.

Wie ein Sturzbach bahnt sich das Wasser vom gebrochenen Gussrohr durch das abschüssige Waldstück in Richtung Wohngebiet.
Bettina Tollkamp-Bretz

Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ems pumpten zeitnah die Räume leer, sodass der Eigentümer möglichst bald ein Trocknungsgerät zum Einsatz bringen kann. Mit der Regulierung des Schadens werden sich die Versicherungen von Werken und Eigentümer befassen müssen. Der städtische Bauhof beseitigte das ins Wohngebiet geschwemmte Erdreich und war mit Kehrmaschinen im Einsatz. Viele Anwohner waren mit Besen und Schaufeln auf ihren Grundstücken und in den Einfahrten zugange.

In der Großen Wiese ist die Bad Emser Feuerwehr damit beschäftigt, einen vollgelaufenen Keller wieder leer zu pumpen.
Bettina Tollkamp

Entgegen ersten Erwartungen war es nicht notwendig, größeren Gebieten der Stadt das Trinkwasser abzudrehen. Genau das hatte der Stellvertretende Technische Leiter der Werke zunächst befürchtet. Den Werken gelang es jedoch, die Versorgungsbeziehungen so umzustellen, dass alle Haushalte weiter mit Trinkwasser versorgt werden konnten, wie Bürgermeister Uwe Bruchhäuser später mitteilte.

Nach 16 Uhr hatten die Mitarbeiter der Verbandsgemeindewerke das Leck in der Gussleitung lokalisiert. Betroffen war laut Bürgermeister eine Leitung mit 25 Zentimeter Durchmesser. „Das ist eine Hauptschlagader“, sagte der Fachmann. Das Leck befinde sich in einem Hang im Wald. Weil der Hochbehälter mindestens 150 Höhenmeter über dem Versorgungsgebiet liege, herrsche hoher Druck in der Leitung. Deshalb sei das Wasser wie ein Wasserfall aus dem Hang geschossen, sodass sich eine Flutwelle ins Wohngebiet ergoss.

Während die Aufräum- und Pumparbeiten in der Großen Wiese liefen, machten sich die Fachleute der Werke mit einer Tiefbaufirma daran, das geplatzte Gussrohr freizulegen, um festzustellen, wie groß der schadhafte Abschnitt ist. Dort werde man ein Zwischenstück einbauen, das mit Schellen an der Rohrleitung befestigt wird.

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