Die Vorfreude steigt: Am Samstag, 28. Juni, um 11 Uhr ist es wieder so weit, dann öffnen die Catzenelnbogener Ritterspiele ihre Tore und laden zur Zeitreise ins Mittelalter ein. Besucher können sich auf eine „Erlebniswelt Mittelalter“ mit Markttreiben, Ritterturnier und Heerlagerleben freuen, rühren die Produzenten von Fogelvrei Produktionen aus Heidhüsen bereits eifrig die Werbetrommel. Nach der Premiere im vergangenen Jahr kehren die Norddeutschen in den Einrich zurück, um noch einmal die Geschichte der Grafen von Katzenelnbogen aufleben zu lassen. Erwartet werden dazu rund 40 Heerlagergruppen und etwa 50 Händler- und Handwerkerstände.
Quasi auf halber Wegestrecke vom Mittelalterlichen Markt in Hamm aus, bei dem sie am Wochenende aktiv waren, gab Fogelvrey-Chef Johannes Faget schon einmal einen Ausblick aufs Programm. Im vergangenen Jahr war das Fogelvrey-Team kurzfristig eingesprungen, nachdem der ursprüngliche Produzent aus Gesundheitsgründen absagen musste. Mit der Folge, dass die Ritterspiele damals noch keine „echte“ Fogelvrey-Produktion waren, da die Organisatoren in der Kürze der Zeit auf bereits bestehende Planungen zurückgreifen mussten. Nun, mit einem Jahr mehr Vorbereitungszeit im Rücken, will man den Ritterspielen wieder mehr eine eigene „Katzenelnbogener Handschrift“ verpassen, die nach der Corona-Pause und mehreren Wechseln hinter den Kulissen verloren zu gehen drohte. Dabei helfen soll eine Mischung aus„neuen“ und „alten“ Gesichtern.
Diesmal keine Heirat oder Mordanschlag
So ein bisschen in beide Kategorien fällt der neue Heerlagervogt Michael Busch, der bereits am Dienstag mit Aufbauen und Zeltstellen auf der Turnierwiese beschäftigt war. Denn einerseits tritt er als Vogt in die Fußstapfen des Ritterspiele-„Urgesteins“ Uwe Welker – zumindest teilweise, denn den Kontakt zu den Behörden hält Uwe Welker wohl weiter. Ums Lagerleben kümmert sich nun aber Michael Busch, und der kann dabei auch schon auf viel Erfahrung zurückgreifen. Seit „über 20 Jahren“ ist er in der Ritterszene aktiv und war unter anderem auch zusammen mit Uwe Welker bei den Lahnrittern. Busch macht dann auch gleich auf eine Neuheit im Programm aufmerksam: Denn erstmals findet vor den insgesamt vier Ritterturnieren des Wochenendes als eigener Programmpunkt eine sogenannte Schwerleite (Ritterschlag) statt. Die Geschichte, wie sich der neue Ritter dann behaupten muss, wird im Turnier weitergesponnen. Turnier, Falknerei und Pferdeshow am Abend liegen in den Händen von Yvonne Legetth und ihrem Team von Asgard Pferdeshow & Falknerei. Für sie ist das bereits die dritte Teilnahme in genauso vielen Jahren an den Catzenelnbogener Ritterspielen. „Diesmal gibt es keine Heirat oder einen Mordanschlag“, scherzt sie mit Blick auf die diesjährige Handlung des Turniers.

Großen Wert legt die Reiterin und Falknerin auf kindgerechte Sprache und Inhalte ihrer Auftritte. Außerdem geplant ist wieder ein Abstecher mit den Greifvögeln zum Altenheim, der schon im vergangenen Jahr gut ankam. Auch eine Fahrt nach Limburg, um ein bisschen Werbung für die Ritterspieler zu machen, ist angedacht. Kinderfreundlichkeit gilt aber auch für das Gesamtprogramm der Ritterspiele, das mit diversen Geschicklichkeitsspielen, „Mausroulette“, Magier- und Gauklerauftritten sowie einem Kinderturnier ein Programm für die ganze Familie bietet. „Man sollte sich Zeit nehmen, die verschiedenen Attraktionen zu erleben, dann erlebt man hier einen tollen Tag“, umreißt Johannes Faget die neue Philosophie des Events.
In Zeiten wie diesen machen sich Behörden und Organisatoren Gedanken um die Sicherheit der Veranstaltung: Zufahrten werden daher unter anderem mit Feuerwehrfahrzeugen gesichert. Ansonsten bietet das 40.000 Quadratmeter große Areal im Fall einer Massenpanik genug Platz, um auszuweichen. Weitere Informationen zu den Ritterspielen gibt es im Internet unter: www.stadt-katzenelnbogen.de