Ein Mann musste am Dienstagabend aufgrund eines medizinischen Notfalls reanimiert werden. Zur Unterstützung des Rettungsdienstes wurde die Feuerwehr alarmiert. Während der Reanimationsmaßnahmen auf der Straße sammelten sich Schaulustige und zückten ihre Handys vor dem leblosen und nur noch leicht bekleideten Opfer.
Einsatzkräfte forderten die Schaulustigen auf, Abstand zu halten und die Handys einzustecken. Darauf reagierte eine junge Frau mit einem Schlag gegen einen Feuerwehrmann, wie es in der entsprechenden Pressemitteilung von Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst im Rheingau-Taunus-Kreis heißt. Als Feuerwehrfahrzeuge zum Sichtschutz aufgestellt wurden, stiegen die Frau sowie ein junger Mann auf die Drehleiter, um wieder freien Blick zu haben. Es sei in der Folge zu weiterer Gewalt gegen die Einsatzkräfte gekommen, auch vonseiten eines bis dahin unbeteiligten Mannes.
„Der Fall aus Rüdesheim ist unfassbar und darf auf keinen Fall toleriert werden. Der Gesetzgeber sollte hier mit entsprechenden Strafen deutlich die Grenzen aufzeigen.“
Michael Dexheimer
Auf den Vorfall angesprochen, erklärt Michael Dexheimer, dass es in den vergangenen Jahren auch im Rhein-Lahn-Kreis einzelne Fälle von Übergriffen und Beleidigungen gegenüber Einsatzkräften gegeben habe. „Uns sind zwei Fälle bekannt, in denen Einsatzkräfte mit einem Auto dazu gebracht werden sollten, die Straße freizumachen, welche sie absperrten. In diesen Fällen wurde immer dichter auf die Kameraden zugefahren.“ Immer wieder führen, so Dexheimer, insbesondere einsatzbedingte, Straßensperrungen zu Beleidigungen.
Zum Thema Gaffer und Filmer wurden dem Kreisfeuerwehrband in jüngerer Vergangenheit keine Ereignisse berichtet, aber die Aussage zu solchem Verhalten ist klar: „Der Fall aus Rüdesheim ist unfassbar und darf auf keinen Fall toleriert werden. Der Gesetzgeber sollte hier mit entsprechenden Strafen deutlich die Grenzen aufzeigen“, betont Dexheimer.
me