Kreistag Rhein-Lahn verabschiedet auf Vorstoß der SPD gemeinsame Resolution - Ohne Wenn und Aber für den Standort
Resolution für Mittelrheinbrücke: Seite an Seite für die Realisierung
Hier soll die Mittelrheinbrücke gebaut werden: zwischen St. Goar-Fellen und St. Goarshausen-Wellmich.
Thomas Torkler

Rhein-Lahn. Noch nie waren die Menschen rechts und links des Rheins so nah an der Realisierung der seit Jahrzehnten geplanten Mittelrheinbrücke. Diesem Projekt sollen möglichst keine Steine in den Weg gerollt werden. 

Lesezeit 2 Minuten

Deshalb hat jetzt die SPD-Fraktion im Kreistag eine Resolution angeregt, die mit großer Mehrheit und einmütig verabschiedet wurde. Das Raumordnungsverfahren für eine feste Rheinquerung am Standort St. Goarshausen-Wellmich und St. Goar-Fellen ist nach dem Beschluss der beiden Kreistage Rhein-Lahn und Rhein-Hunsrück seitens des Landes gestartet. Die Kosten für das Verfahren – rund 659.000 Euro – übernimmt das Land.

„Nun gilt es, das Raumordnungsverfahren zügig durchzuführen, um danach auch möglichst bald in die Planung einsteigen zu können“, erklärte Carsten Göller, SPD, im Kreistag. „Wir sollten jetzt Flagge zeigen und auf dem geplanten Standort beharren“, argumentierte sein Parteikollege Mike Weiland.

Denn im Januar war der Standort der Querung zwischen St. Goarshausen-Wellmich (an der sogenannten Panzerrampe) und St. Goar-Fellen von Marlon Bröhr, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, infrage gestellt worden. Er schlug vor, das Raumordnungsverfahren auf alternative Standorte zu erweitern, auch von einer Brücke bei Bingen würde das Tal profitieren, sagte er und löste damit nicht nur am Rhein, sondern auch in der Mainzer Landesregierung reichlich Verwirrung bis Entsetzen aus. Wenige Tage später ruderte Bröhr dann zurück.

Wie auch immer: Im Kreistag auf der rechten Rheinseite will man noch einmal Flagge zeigen und am geplanten Standort auch nicht mehr rütteln. In der Resolution heißt es unter anderem:

  • „Eine räumliche Erweiterung des Raumordnungsverfahrens lehnt der Kreistag als nicht sachdienlich entschieden ab. Dies würde das ohnehin sehr langwierige Verfahren völlig unnötig weitere Jahre hinauszögern und auch mehr Geld kosten.
  • Menschen und Unternehmen im Einzugsgebiet (...) brauchen zur positiven Weiterentwicklung des Tales und der Region die feste Rheinquerung, und zwar genau an dieser Stelle und so schnell wie möglich!
  • Der Kreistag lädt alle politischen Kräfte und Bürgerinitiativen rechts und links des Rheins, die die Brücke tatsächlich wollen und dazu stehen, ein, gemeinsame Sache zu machen und einer weiteren Verzögerung der Planungen entschieden Einhalt zu gebieten!“

Da gab es gar nicht viel zu diskutieren. „Klipp und klar!“ kam die Zustimmung von Matthias Lammert für die CDU-Fraktion. „Wir stehen ohne Wenn und Aber für die Brücke und wollen diesen Standort“, stellte er fest. „Wir werden zustimmen. Wie bereits so oft“, kommentierte auch Bernd Hartmann für die FWG-Fraktion. Zustimmung „aus vollem Herzen“ auch von Monika Becker (FDP), Ablehnung hingegen von Bündnis 90/Die Grünen: „Wir sind gegen den Bau der festen Rheinquerung und werden uns nicht anschließen“, sagte Irmtraut Wahlers, musste sich allerdings von Monika Becker den Hinweis gefallen lassen, dass die Mittelrheinbrücke im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert sei. Ulrich Lenz, Die Linke, lehnte ebenfalls ab.

So sollte beim angelaufenen Raumordnungsverfahren alles weiter seinen Gang gehen. Wie Landrat Frank Puchtler mitteilte, sei auch eine notwendige Verkehrsuntersuchung inzwischen auf den Weg gebracht worden. Ein Zeichen dafür, dass der Rhein-Lahn-Kreis an einem Strang ziehe, werden auch die Schülerinnen und Schüler des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums St. Goarshausen setzen, die, so Puchtler, bei der Verkehrszählung mithelfen würden.

Von unserer Redakteurin
Karin Kring

Top-News aus der Region